Neuanfang [1]

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"Akaashi! Du hast mir solche Angst gemacht!",Bokuto war aus seinem Versteck gekommen und blickte mich besorgt und streng an.
"Das war schrecklich...wie du da...vor mir auf dem Boden...",fing er an zu stottern.
Ich blickte zu ihm auf und betrachtete ihn. Er hatte Pflaster auf seinen Armen.
Er hat also auch etwas abbekommen, dabei hab ich ihn doch weggeschubst.

"Wie geht es dir?", überrascht blickte er mich an. Ich hatte ihn einfach unterbrochen, nicht einmal richtig zugehört.
"Gut, ich hab nicht viel abbekommen! Dank dir!", er zog sein Shirt hoch.
Zum Vorschein kam ein Verband um seinen Brustbereich, "Nur ein paar angebrochene Rippen und Schürfwunden", er grinste leicht.

Ich merkte, wie meine Wangen anfingen zu glühen. Er konnte doch nicht einfach sein Shirt hochziehen! Und dann auch noch ohne Vorwarnung!
"Aber wie geht es dir?",nun wurde seine Miene wieder besorgter, er zog sein Shirt wieder runter und richtete es.
"Gut soweit, ich hab Kopfschmerzen, aber sonst scheint alles in Ordnung zu sein", ich lächelte leicht. Ich war so froh, dass es ihm gut ging und er nicht mehr Verletzungen hatte.

"Ich eh...",murmelte er nach kurzem Schweigen und lies sich auf mein Bett sinken, "Weißt du was vor dem Unfall war?", hackte er vorsichtig nach.
Fragend zog ich meine Augenbrauen zusammen. Sollte ich denn etwas bestimmtes wissen?
Ich wusste, dass wir zusammen waren, aber das waren wir sowieso jeden Tag. Also schüttelte ich den Kopf.
"Was war denn?", fragend blickte ich ihn an.
"Ach, nichts wichtiges!",er sah mich wieder lächelnd an. Irgendwie war es komisch... Wollte er mir etwas nicht sagen?

Ich spürte wie er vorsichtig nach meiner gesunden Hand griff und sie in seine legte. Ich war etwas überrascht, aber wahrscheinlich hatte ich ihm einen gewaltigen Schock eingejagt.

"Mach das nie wieder...",er hatte seinen Blick gesenkt, ich konnte seine Augen nicht sehen.
"Hab ich nicht vor",ich betrachtete ihn besorgt. So hatte ich ihn zuvor noch nie gesehen.
"Ich...hatte solche Angst. Du kannst mir das nicht antun, du kannst nicht einfach so gehen...nicht...noch einmal", ich verstand nicht, was er da von sich gab.
Ich sollte nicht noch einmal gehen? Aber ich war doch immer bei ihm gewesen.

"Bokuto-san..", ich drückte sachte seine Hand, "Ich habe nicht vor zu gehen", leicht lächelte ich, doch als Bokuto seinen Blick hob, verschwand es.
Tränen liefen über seine Wangen. Er weinte...
War es so schlimm gewesen? Aber ich lebte doch noch.

"Das ist auch gut so!", er setzte schnell ein Lächeln auf.
"Was ist...los?",hackte ich vorsichtig nach und legte meine Hand auf seine Wange um die Tränen mit meinem Daumen wegzuwischen.
"Ich hatte nur solche Angst. Ich wollte dich nicht verlieren...ich wollte nicht, dass es so endet..",er lehnte sich etwas gegen meine Hand.
"So schnell wirst du mich nicht los", ich lächelte sanft, aber dennoch besorgt.

Ich war sein bester Freund, aber dass er so viel Angst hatte mich zu verlieren...wusste ich nicht.
"Ich werde besser auf dich aufpassen. Versprochen!",nun blickte er mir entschlossen in die Augen.
"Das musst du doch nicht", ich lächelte sanft, "Das ist nicht deine Aufgabe."
"Ich werde es trotzdem tun!",er nickte entschlossen.
"Gut, ich hab nichts dagegen einzuwenden",ich nickte leicht und lies mich dann zurück ins Kissen sinken. Ich war müde, es strengte mich an zu reden. Aber ich war froh, dass Bokuto-san bei mir war.
Er hielt noch immer meine Hand und streichelte diese sanft.

"Darf ich...", er machte eine kurze Pause, blickte zur Seite, als würde er nochmal darüber nachdenken, was genau er sagen wollte.
"Du darfst..",ich lächelte müde und blickte ihn an. Ich wusste zwar nicht, was er fragen wollte, aber sicher war es nichts, was ich ablehnen würde.
Er blickte mich daraufhin verwundert an, dann wurde seine Miene wieder nachdenklich. Was wollte er denn tun?
"Kannst du etwas zur Seite rücken? Ich würde mich gerne zu dir legen",während er die Worte aussprach, blickte er mich nicht an.
Ich war überrascht, dass er das wollte. Wir haben noch nie zusammen in einem Bett geschlafen, vielleicht mal, als wir noch klein waren.
Ich rutschte auf die Seite. "Pass aber auf die Schläuche auf"
Kurz darauf hatte er sich schon neben mich gelegt. Sein Kopf ruhte auf meiner Brust, was mich etwas nervös machte.
Er würde sicher meinen schnellen Herzschlag hören.
Seit wann waren wir uns so nah?
Ich hatte einen Arm um ihn gelegt. Ich war mir sicher, dass er sich eigentlich nicht zu mir legen dürfte, aber solange wir keine ruckartigen Bewegungen machen würden, dürfte das in Ordnung sein.
Kurz schielte ich zu ihm, er hatte seine Augen geschlossen, war wahrscheinlich genauso erschöpft wie ich.
Also schloss ich auch meine und seufzte leise. Morgen würde es uns schon besser gehen.

°Sichtwechsel: Bokuto°

Ich wurde auf Akaashis Brust wach und blinzelte ein paar mal. Ich hatte mich zu ihm gelegt und war eingeschlafen...
Ich hatte einen Arm um ihm geschlungen, auch mein eines Bein lag über ihm.
Ich hatte ihn vollkommen eingenommen, dass es überhaupt gemütlich für ihn war.
Seine Brust hebte und senkte sich gleichmäßig, also war er noch am schlafen.
Vorsichtig blickte ich zu ihm auf und fing an zu schmunzeln, das hatte mir gefehlt. Seine Nähe...er hat mir gefehlt.
Vorsichtig setzte ich mich auf, um ihn besser betrachten zu können.
Er sah so friedlich aus, alle Gefühle, die er mir gesagt hatte, waren nicht mehr zu sehen...auch der Schmerz war verschwunden.
Eine Hand ruhte an seiner Wange, er schien einen festen Schlaf zu haben, da er mich noch nicht bemerkt hatte.
Akaashi....
Ich beugte mich leicht zu ihm runter. Er war so wunderschön...und er war mal mein.
Ich verstand nicht, warum er es nicht mehr zulassen konnte.
Was wollte er damit sagen, dass er das Alles nicht mehr konnte?
Wollte er endgültig Schluss machen? Oder wollte er einen Neuanfang wagen?
Ich betrachtete sein Gesicht und blieb an seinen Lippen hängen.
Solange hatte ich mich nach ihm gesehnt...so lange hatte ich auf ihn gewartet...

Noch nicht Allein [BokuAka]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt