Finde deinen Weg zu mir [3]

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• Sichtwechsel: Bokuto •

Es war Mittagspause, ich saß mit Kuroo und Kenma zusammen an einem Tisch in der Cafeteria.
Kenma hatte längere Haare bekommen und konnte sie nun zu einem Zopf binden, den Kuroo anscheinend sehr interessant fand.
"Es ist wirklich Akaashi?", wiederholte sich der Schwarzhaarige noch einmal.
"Ja! Glaubst du nicht, dass ich ihn erkennen würde?", meckert ich ihn an, da ich diese Frage zum dritten Mal beantworten musste.
Nachdenklich sah mich Kuroo dann an.
"Habt ihr darüber gesprochen?", fragte er dann nach einer Weile. "Nein",mürrisch ließ ich mich in die Lehne meines Stuhls sinken. Ich wusste nicht, wie ich ihn darauf ansprechen sollte, "Und außerdem weiß ich nicht, ob er überhaupt noch was für mich empfindet. Wir haben zwar geredet... und das auch ganz normal, aber irgendwie ist es so kalt zwischen uns.."
"Ich würde mich auch zurückhalten, wenn ich jemanden sowas antun würde..", mischte sich nun auch Kenma mit ins Gespräch ein.
Das entlockt mir ein seufzen. "Ich hab zu ihm gesagt, dass ich warten werde... Für immer!"
"Das ändert nichts daran, dass du total fertig warst, als er einen Schlussstrich gezogen hat", der blonde Junge blickte von seiner Konsole auf.
Er hatte recht.. Wahrscheinlich hatte Akaashi das auch irgendwie mitbekommen. Vielleicht erging es ihm ja genauso.
"Es ist erst der zweite Tag. Vielleicht lädst du ihn ein heute Nachmittag was mit uns zu unternehmen", meinte Kuroo als er meinen besorgenten Blick sah.
"Das werde ich", ich lächelte leicht. Wie sollte ich nur mit ihm umgehen? Ich würde ihn so gerne umarmen und küssen, aber das ging nicht...zumindest jetzt noch nicht. Dabei ist er doch so nah.

Bis ich Akaashi wiedersah, vergingen noch ein paar Stunden.
Ich lief die Treppe nach oben und überlegte mir, was ich zu ihm sagen sollte. Aber eigentlich war es doch ganz einfach oder?
'Hey Akaashi, willst du mit mir in ein Café gehen?' übte ich den Satz in meinen Gedanken.
Dabei sollte ich wahrscheinlich Kuroo und Kenma noch erwähnen, da ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass er ja sagt.
Leicht nickte ich, als ich in den Gang einbog, indem sich unser Zimmer befand.
Ich lief zur Tür und machte sie auf. Akaashi saß an seinem Schreibtisch und blickte über die Schulter zu mir.
Ich blieb ruckartig in der Tür stehen:"Ah! Ich hätte anklopfen sollen! Ich wohne jetzt schon so lange alleine, dass ich das vollkommen vergessen hab! Tut mir leid!"
"Es ist auch dein Zimmer", kam es ruhig von meinem Mitbewohner, "Du bist der einzige, der hier einfach so reinspazieren darf."
"Aber was ist wenn du dich gerade umzieht, oder sowas? Dann sieht das jeder, der hier vorbei läuft und das will ich n-", sofort unterbrach ich mich. Eigentlich sollte ich nicht mehr so denken!
Beschämt blickte ich zu Boden und schloss die Tür. Auch Akaashi hatte sich wieder seinen Aufgaben zugewandt.
"Wenn ich mich umziehen, dann hänge ich einfach eine Socke an die Tür", durchbrach er die unangenehme Stille, die gerade aufkam.
"Du weißt schon, dass es eigentlich was anderes bedeutet, oder?", fragte ich vorsichtig nach.
"Ja, aber ich werde das andere sowieso nicht in nächster Zeit haben...", meinte er nur trocken. Aber irgendwie erleichterte mich das etwas.
Es bedeutete zumindest, dass er niemanden im Auge hatte... es bedeutete aber auch, dass er mich in nächster Zeit auch nicht zurück haben wollte.

Ich ließ meine Tasche auf den Boden sinken und setzte mich auf mein Bett.
"Hast du heute noch einen Kurs?",neugierig sah ich ihn an. Im Moment fühlte es sich so an, als ob ich mich mit einem Eisklotz unterhalten würde.
"Nein, ich glaube nicht", er blickte zur Seite, wahrscheinlich lag dort sein Studienplan.
"Hast du Lust, etwas mit mir... - äh ich meine uns zu unternehmen?", verlegen blickte ich auf meine Füße.
"Uns?", ich hörte, wie er sich zu mir drehte. "Ja, Kuroo hat besuch von Kenma und er will mit ihm in ein Café gehen. Da hat er gefragt, ob wir nicht alle zusammen gehen wollen", nun sah ich wieder auf und blickte in seine Augen. Leider war dort keinerlei Freude zu erkennen.
Erst jetzt fiel mir auf, dass er eine Brille trug... Wielang er sie wohl schon hatte.
"Ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist", murmelte er dann.
"Es soll kein doppel Date sein! Also... ich meine wenn du willst, dann geht das auch. Aber es war nicht so geplant!", anscheinend war es doch schwerer als gedacht. Ich glaube noch mehr hätte ich es nicht verhauen können.
Hoffnungsvoll blickte ich ihn an.
"Das ist es nicht", er blickte auf die Seite. Also würde er mit mir auf ein Date gehen? War da doch noch ein bisschen Hoffnung?
"Was denn dann?", ich legte den Kopf schief.
"Ich denke einfach nicht, dass es eine Gute Idee ist"

° Sichtwechsel: Akaashi °

Die Beiden mussten mich doch hassen, das was ich ihm angetan hatte... Sicher hat er es Kuroo erzählt und dieser dann Kenma. Wahrscheinlich verstanden sie Beide Bokuto nicht...
"Ich glaube, dass ist einfach keine gute Idee", ich drehte mich wieder zu meinen Zetteln.
"Wollen wir zu zweit etwas machen?", überrascht drehte ich meinen Kopf herum. Das hatte ich nicht erwartet. Wir beide alleine? Würde das gut gehen?
Einen Moment blickte ich ihn an.
Ich wollte es unbedingt! Ich wollte ihn wieder umarmen und küssen können. Aber irgendwas wehrte sich in mir. Vielleicht hatte ich Angst, ihn wieder so zu verletzten.
"Oder wir fragen Yuuto, ob er mit will", schlug er erneut etwas vor, "Dann sind es nur fünf Jungs, die etwas trinken gehen. "
Das klang gar nicht so schlecht.. wenn Kuroo und Kenma mich nicht mehr mögen, könnte ich einfach gehen.
Und mit Yuuto dabei wird es wahrscheinlich keine unangenehmen Themen geben.
Dann nickte ich leicht:"In Ordnung"
Dann fressen sie mich vielleicht nicht auf.
Als ich das sagte machte sich ein Grinsen auf Bokutos Gesicht breit.
"Dann gehe ich ihn mal fragen!", kaum hatte er das gesagt, war er auch schon verschwunden.
Die Gespräche mit ihm fühlten sich so unpersönlich an... Hoffentlich würde sich das auch bald ändern.

Noch nicht Allein [BokuAka]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt