Kapitel 3 - Meilenhoch im Himmel

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Dabei bemerkte ich, dass ich mich scheinbar auf der gleichen Stelle hin und her drehte. Ich fiel nicht, aber ich stieg auch nicht weiter. Irgendetwas kam mir komisch am Fliegen vor, also beherzte ich Levita's Rat und hörte auf mit den Flügeln zu schlagen. Sofort zog die Schwerkraft meine Hufe nach unten, sodass ich wieder gerade in der Luft stand. Doch wie konnte das sein? Wir waren doch weit oben in den...Wolken. Ich stand auf einer Wolke.

"Ich...ich kann auf Wolken stehen. Wie...wie kann das sein?" fragte ich verwirrt.

"Du hast mir vorhin nicht zugehört, oder?" fragte Levita misstrauisch.

Ich sah sie leicht beschämt an, denn sie hatte Recht. Doch sie war mir nicht böse.

"Das habe ich mir schon gedacht, hihi. Also, das was uns auf Wolken laufen lässt ist ein Teil der Magie, die uns auch das Fliegen ermöglicht."

"Warte...du willst mir sagen, dass durch mich Magie strömt? Ich bin doch kein..."

"Einhorn?" unterbrach mich Levita. "Nun, Magie hat nicht unbedingt damit zu tun, was wir sind. Aber die Art, wie wir sie einsetzen, zeigt, wer wir sind."

Ich sah Levita gespannt an. Das wollte ich genauer erklärt haben.

„Kurz gesagt: Die Magie ist es, die zum Beispiel den Erdponys ihre Stärke gibt. Etwas Magisches, das alle lebenden Dinge erzeugen. Sie umgibt uns, sie durchdringt uns. Sie hält ganz Equestria zusammen." erzählte Levita enthusiastisch.

Doch sie merkte, dass es immer noch etwas unlogisch für mich klang.

"Das Leben erschafft sie und bringt sie zur Entfaltung. Die Magie umgibt uns, sie verbindet uns mit allem. Hier, zwischen Dir, mir, dem Himmel, dort unten, allgegenwärtig! Ja, selbst zwischen den Flügeln und der Luft."

Ich war fasziniert von der Tatsache, dass es um mich etwas Übernatürliches gab, was mein Handeln und Tun in dieser Welt beeinflusste. Doch es war gleichzeitig unheimlich, da ich diese unbekannte Kraft vorher nicht wahrgenommen habe. Zumindest wusste ich nicht, dass auch ich Magie besaß.

"Entschuldige, ich schweife ab. Du willst doch fliegen, oder?" sagte sie und schmunzelte mich an.

"Dann versuch' mir mal zu folgen. Und denke dran, die Magie trägt dich, kümmere dich nur ums Fliegen." zwinkerte sie mir zu, öffnete ihr Gefieder und hüpfte rückwärts von der Wolke mit einem Grinsen auf dem Gesicht.

Levita schien keine Angst vor Höhen zu haben, doch als ich über den Wolkenrand nach unten blickte, wurde mir etwas mulmig. Wieso hatte ich Höhenangst? Ich war ein Pegasus Pony! Und genau das wollte ich jetzt beweisen.

"Komm' schon...du packst das..." murmelte ich zu mir.

Ich streckte meine Flügel wieder aus und fasste meinen Mut zusammen, um über die Wolke in die Tiefe zu springen. Ich ging leicht in die Hocke um mich mit meinen Hinterhufen kräftig abzustoßen, innerlich zählte ich runter.

"3...2...1..." sagte ich und nahm einen tiefen Atemzug, bevor ich nach vorne schnellte.

Der Sprung schleuderte mich von der Wolke weg und da meine Flügel ausgestreckt waren, segelte ich geradeaus. ich sah mich um und konnte tief bis zur Erde blicken. Rechts neben mir konnte ich Levita sehen, als sie gerade eine Rolle über mich machte und auf die linke Seite von mir wechselte. Das wollte ich auch können, also winkelte ich meine Flügel an, damit ich in eine Drehung kam. Ich bremste die Rolle immer wieder ab und versuchte mich in die andere Richtung zu drehen. Dabei bemerkte ich, dass es keinen Unterschied machte wie stark ich während der Drehung mit den Flügeln schlug. Das musste diese Magie sein von der Levita erzählt hatte. Die Magie die mir soeben das schönste Geschenk auf der Welt gemacht hatte.

Rico Heartstrings - Ein Pony von der ErdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt