Kapitel 6 - Die endgültige Entscheidung

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"Ich wusste es doch, er kennt dich! Verrate uns bitte, was du damit meinst. Er hat schon so lange nach jemandem wie dir gesucht, der ihm Antworten liefern könnte. Bitte..."

Lyra stellte sich auf die Hinterhufe und stemmte sich sanft gegen den Menschen, wie ein Hund der nach etwas zu fressen bettelte. Der Mensch lächelte ihr zu und fing an langsam über ihre Mähne zu streicheln. Anscheinend vertraute Lyra ihm vollkommen und der Mensch hatte anscheinend Erfahrung im Umgang mit Ponys. Während Lyra ihrem überglücklichen Grinsen nach gerade abgelenkt war, wandte der Mensch seinen Blick wieder auf mich.

"Aber bevor ich wieder was sage was du bereits weißt frage ich sicherheitshalber: An was erinnerst du dich noch?" sagte er, als er mich leicht misstrauisch beäugte.

Ich erzählte ihm also alles was ich bisher erlebt hatte. Alles von dem Tag damals an, als ich im Everfree Forest aufgewacht bin, bis zum heutigen Tage. Als ich ihm von den Verletzungen erzählt hatte, die ich von dem Timberwolf Angriff getragen hatte, wirkte er sehr betroffen und sprach mit sein Mitleid aus. Doch als ich mit meiner Erzählung fertig war, wirkte der Mensch sehr erleichtert. Als ich gespannt darauf war meine Vorgeschichte zu erfahren, erzählte er mir dass er leider nichts über mein vorheriges Leben in Equestria weiß. Doch er hatte dafür einen Grund den er mir offenbarte. Er hatte mich erschaffen.

Ich fragte ihn, wie das möglich sei. Normalerweise können Ponys ja nur von...Ponys abstammen. Wie konnte ich also von einem Menschen abstammen? Er bezeichnete mich als ein Ponysona, eine exakte Kopie von Persönlichkeit eines Menschen in der Form eines Ponys aus einer fiktiven Fernsehserie. Ich wusste zwar nicht was ein Fernseher war, doch der Begriff 'fiktiv' war mehr als deutlich. Ich war kein echtes Pony, ich war das Produkt der Fantasie eines Menschen. Als er meine Reaktion daraufhin bemerkte, fragte er mich, ob alles in Ordnung sei. Doch mein Leben war einmal mehr auf den Kopf gestellt. Nun hatte ich die Wahrheit erfahren...und sie tat weh. Tränen fingen an, mir aus den Augen zu laufen. Lyra stellte sich neben mich und versuchte mich zu trösten.

„Ich...ich hätte es einfach dabei belassen sollen, dass ich ein normales Pony wäre. Aber ich musste es einfach wissen, ich musste die Wahrheit herausfinden." schluchzte ich und sah Lyra mit tränenden Augen an. Ich konnte mich nicht beherrschen, so sehr ich es auch versucht hätte. Die Emotionen waren zu viel für mich.

„Die Wahrheit, dass ich nur eine Figur deiner Fantasie bin!" schrie ich den Menschen mit tränenden Augen an.

Der Mensch schaute mich etwas seltsam an, als er diesen Satz hörte. Jedoch nicht verängstigt, sondern eher erstaunt. Aber wie hätte ich anders reagieren sollen? Ich hätte gedacht ein echtes, lebendiges Wesen zu sein. Ich sah ihn mit einem sehnsüchtigen Blick an, als er zu einer Antwort an setzte.

„Nun, ich habe dich zwar erschaffen, das heißt aber nicht, dass du fiktiv bist. Du bist hier! Du bist real! Ich kann es selbst kaum glauben!" sagte er erleichtert.

Sein Blick wandte sich Lyra zu.

„Und du hast dir mittlerweile ein Leben aufgebaut, das ich mir niemals hätte für dich ausdenken können. Du hast es geschafft, hierher auf die Erde zu mir zu finden...und das sogar mit einem speziellen Pony an deiner Seite! Ich bin so stolz auf dich!" sagte der Mensch, der ebenfalls fast zu Weinen begann.

"Moment. Lyra und ich...wir sind nur..." stammelte ich, Lyra musste dabei kichern.

"Nun, sie ist dir bis hierher gefolgt oder? Ich denke sie wird dir auch weiter folgen..." sagte er sicher. Lyra nickte ihm zustimmend zu, während sie wie eine Katze zarte Streicheleinheiten über den Kopf bekam.

"Familie ist das wichtigste auf der Welt. Ich habe meine nur nicht zu schätzen gewusst, bis ich sie nicht mehr hatte. Ich habe leider erst zu spät verstanden, wie sehr ich sie brauche..." sagte der Mensch traurig.

Rico Heartstrings - Ein Pony von der ErdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt