7 🍋

245 8 0
                                    

Tony lächelte leicht den unbekannten Mann an, als er seinen Rucksack abnahm und diesen in seinen Schoß legte, da er hinten in dem Parkers Auto Platz nahm. Seine Freunde, die wie gewohnt an der Bushaltestelle warteten, sahen ihn verwirrt an und grinsten nach einigen Sekunden ein wenig. Er konnte sich nicht einmal daran erinnern wann er das letzte mal mit einem Auto von der Schule abgeholt wurde und anscheinend konnte man ihm dies ansehen, denn Peter saß breit lächelnd neben ihm und wenn Tony ehrlich sein sollte, war es die schönste Sache, die er jemals gesehen hatte.

"Also, Tony, ich hab gehört, du kommst heute zum Essen?", fragte Mr. Parker ihn nach einer kurzen Weilen, in der Tony und der Junge sich nur gegenseitig angestarrt hatten und der Mann schon längst losgefahren war.

Der Teenager schaute schnell auf und nickte dem Mann zu. "Ja Sir, das ist richtig. Uhm.. danke nochmal fürs Abholen und, natürlich, für das Essen."

"Wow, schon gut, Kid. Kein Problem. Ich würde alles tun, um mich bei dir zu bedanken, dass du meinen Jungen sicher nach Hause gebracht hast. Ich kann mir immer noch nicht vergeben." Mit zusammengekniffenen Lippen fuhr er weiter, blickte nur ab und zu durch den Rückspiegel zu den Jungs nach hinten.

"Ben es war nicht deine Schuld, okay? Dein Boss hat dir Ärger gemacht. Ich war sicher bei Tony, er hat mir sogar seine Jacke gegeben." Peter sprach über Tony, als wäre er Hals über Kopf in ihn verliebt und er gar nicht einmal hier. Und Tony bemerkte erst viel zu spät, dass er bis über beide Ohren grinste.

"Kein Problem, kleine Zitrone.", nuschelte er mit einem Lächeln, legte seine Hand zärtlich auf Peter Knie, der seine Augen weitete, aber dennoch seine beiden Hände um die Tonys wickelte und ihn zuckersüß anlächelte.

"'Kleine Zitrone', süß.. Schau', Pete, er hat sogar schon einen Spitznamen für dich. Ich denke, ihr werdet richtig gute Freunde.", sagte Ben, während er die letzte Kurve umrundete und in den Parkplatz der Parkers bog. "Alles klar, Jungs. Aussteigen und rein ins Haus. May müsste das Essen bereits fertig haben."

"Oh, direkt essen? Ich dachte erst heute Abend... uhm, ja, okay, na dann eben jetzt." Tony kratzte seinen Hinterkopf etwas und stieg mit Peter und Ben aus dem Auto aus, um hinter ihnen ins Haus zu gehen, in dem es bereits wunderbar nach Essen roch.

"Wir sind mehr diese Leute, die Mittags essen, anstatt Abends, also sei nicht allzu überrascht. Ich hoffe, es stört dich nicht.", fragte Peter den Größeren ruhig, blickte zu ihm auf und wirkte auf einmal ziemlich verunsichert. Er war wahrscheinlich besorgt darüber, dass Tony vielleicht keinen Hunger hatte und gehen würde.

Tony lachte darüber ein wenig, legte den Arm um Peters Schulter und schaukelte mit ihm herüber zum Esszimmer. "Nein, alles okay. Ich bin sowieso immer hungrig."

Der Raum war ziemlich groß, aber dafür total gemütlich und der braune, lange Tisch, der dort stand, sah aus, als hätte er schon einige Umzüge hinter sich. Die Stühle wirkten weich, Peter ließ sich auch direkt auf einen dieser fallen und klopfte auf den neben sich, lad Tony damit ein, sich neben ihn zu setzten, was er direkt tat. Nach einer kurzen Zeit betrat die Frau vom letzten Abend den Raum mit einem Topf in den Händen, den sie vor ihnen auf den Tisch stellte. May lächelte Tony erfreut an, grüßte ihn kurz und nahm dann auf einem Stuhl ihnen gegenüber mit Ben Platz.

"Also Tony, wie geht's, mein Junge? Warum nimmst du dir nicht etwas zu Essen? Na los, nimm so viel du willst." May nahm die Schöpfkelle vom Tisch und füllte Tonys Teller, sodass dieser sich bei ihr bedankte und schief grinsend ein Happen zu sich nahm.

"Mir geht's gut, danke der Nachfrage." Er lächelte breit, schielte immer mal wieder zu Peter herüber und aß weiterhin vorsichtig und vor allem mit guten Manieren.

Auf einmal wurde es leise in dem Raum und die beiden Jungs sahen verwundert auf. May hatte ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen, tauschte ein paar Blicke mit ihrem Mann aus, der wissend nickte und sich einen weiteren Löffel Essen in den Mund schob.

"Peter, mein Junge.. Tony sieht dich an, als seist du seine gesamte Welt..", merkte sie sachte an, weshalb Tonys Wangen erröteten und er realisierte, dass er den Jungen die ganze Zeit lang angestarrt hatte.

"D-Das stimmt ganz und gar nicht!", versuchte Tony sich heraus zu reden. Seine Wangen müssten nun rot wie Erdbeeren sein.

Peters Augen fielen auf Tonys Teller und er zögerte kurz, bevor er den Mund öffnete und leise danach fragte, ob er nun fertig sei und ob sie zu ihm hoch ins Zimmer gehen wollen. Der Ältere nickte zügig, entschuldigte sich bei den Erwachsenen und begleite dann Peter nach Oben.

LEMON BOY | Starker ShortstoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt