Ethan
Ich lausche der Erzählung meines Mädchens. Sie hat in ihren jungen Jahren schon so viel mitmachen müssen und sie ist trotzdem so stark geworden, aber vielleicht auch genau deswegen.
Ich weiß aber nicht, was sie mir mit dem allem sagen will, weil sie meinte, ich würde sie dann nicht akzeptieren wollen. Was völliger Unsinn ist.
Als sie sich von mir entfernt, um sich zu verwandeln bin ich immer noch verwirrt.
Man sieht ihr an, dass die Verwandlung schmerzhaft ist, aber sie gibt keinen Laut von sich. Was auch nicht verwunderlich ist, da sie gesagt hat, sie hat sich seit einigen Jahren nicht mehr verwandelt.Nach einigen Sekunden, indenen ich mit ihr litt, steht ein riesiger, grauer Wolf in unserem Wohnzimmer. Erschrocken atme ich die Luft ein. Ich dachte die Grey Wolves sind ausgestorben.
Ich verdränge die Information und betrachte sie genauer. Sie hat größtenteils graues Fell, nur die Pfoten und ein Ohr sind schwarz.
Sie ist wunderschön.
Shadow hat Recht. Lyra ist wunderschön, als Mensch und auch als Wolf.Plötzlich öffnet sie ihre Augen ich keuche erschrocken auf. So etwas habe ich ja noch nie gesehen. Lyra hat auch als Mensch zweifarbige Augen. So auch als Wolf. Aber hier ist es noch extremer. Ein Auge ist stechend Blau und es scheint, als würde sich das Blaue in ihrem Auge bewegen. Das andere Auge ist flammend Rot und auch diese Farbe scheint in ihrem Auge zu leben.
Zuerst habe ich sie wohl erschrocken angeblickt, aber ich ändere meinen Gesichtsausdruck in einen liebevollen Blick. Ich nähere mich ihr und gehe dann vor ihr in die Hocke.
"Du bist wunderschön.", hauche ich, während ich eine Hand in ihr weiches Fell vergrabe und beginne sie zu kraulen. Ein bezauberndes Schnurren entweicht ihrer Kehle, dann schmiegt sie ihren Kopf an meine Hand. In dieser Position bleiben wir eine Weile.Doch dann verwandle auch ich mich. Gerade bemerke ich, dass sie genauso groß ist, wie ich, was verwunderlich ist, da Alphas eigentlich die größten im Rudel sind.
Ich lecke ihr über die Lefzen und sie tut es mir gleich, dann legen wir uns auf den Boden und kuscheln uns aneinander. Ich lecke ihr noch ein paar Mal kurz über den Nacken, ehe auch ich mich ganz hinlege und so dann einschlafe.
Lyra
Ich öffne meine Augen und im ersten Moment bin ich verwundert, dass ich in Wolfsgestalt bin, bis mir alles wieder einfällt. Und sich ein Glücksgefühl in meinem Bauch ausbreitet. Ich drehe mich um und erblicke einen schlafenden Ethan, ebenfalls in Wolfsgestalt. Sein Fell ist schwarz wie die Nacht. Und er sieht so friedlich aus, das ich nicht anders kann, als ihn zu beobachten. Ich wandle mich zurück, da ich höre, dass jemand das Haus betreten hat.
Mit einer Hand kraule ich ihn und mit der anderen stütze ich meinen Kopf ab.Es dauert nicht lange, da betritt Mike den Raum. Verwundert blickt er mich un dann Ethan an. "Hi Mike. Was gibts?"
"Hi Lyra. Ich wollte eigentlich mit Ethan sprechen, weil sich ein fremdes Rudel, an den Grenzen unseres Reviers schon seit Tagen bewegt.""Okay. Das ist beunruhigend. Aber lass ihn noch etwas schlafen. Komm ich mach uns etwas zu trinken. Er wird wahrscheinlich auch bald aufwachen."
Er nickt nir kurz und folgt mir dann in die Küche. Dort hantiere ich etwas und stelle die Getränke schließlch auf den Tisch.
"Mhm. Das ist aber lecker."
"Danke. Jetzt erzähl mal, was ist los. An sich ist es ja nicht schlimm, wenn ein anderes Rudel an den Grenzen des eigenen Reviers ist."
"Ja, da hast du Recht. Aber sie scheinen etwas zu wollen. Manchmal betreten sie auch für kurze Zeit unser Gebiet. Es geht jetzt schon ungefähr eine Woche lang. Und langsam müsste man Mal mit denen Reden."
"Okay, dann wecke ich schnell Ethan, dann können wir los."
Ich gehe zurück ins Wohnzimmer und rüttle an der Schulter des riesen Wolfes. Es dauert einen Moment, bis er sich regt, aber dann verwandelt er sich auch schnell zurück.
"Was ist denn los?"
"Komm mit, das soll dir Mike erzählen."Gerade, als auch ich die Küche betrete, überkommt mich ein Schmerz, als würden tausende Nadeln gleichzeitig meine Haut durchdringen. Ein schmerzvolles Stöhnen entweicht mir und ich falle auf meine Knie.
Wie ich den ganzen Prozess hasse.
Ich falle in ein schwarzes Nichts und vor meinem Auge beginnen sich Bilder zu materialisieren.
Ein Rudel Werwölfe rennen durch den Wald und überfallen das Rudeldorf. Da keiner auf diesen Angriff vorbereitet ist, werden viele getötet. Der Anführer des Rudels ist mir nur allzu bekannt.
Langsam tauche ich wieder aus dem schwarzen Nichts auf und sehe vor mir, das besorgte Gesicht von Ethan.
Vorsichtig richte ich mich auf und sehe, dass auch Mike mich besorgt anschaut.
"Mir gehts gut. Ich bin es gewohnt.""Was war das gerade eben?"
"Eine Vision. Ethan, du kennst ja mein Geheimnis. Mike, du wirst es bald auch erfahren." Nach einer kurzen Pause blicke ich wieder in Ethans wunderschöne Augen.
"Ich habe gesehen, wie ein Rudel dieses Dorf überfällt. Der Alpha ist auch der, der meine Eltern ermordet hat und mich für seine Zwecke einspannen will. Der Angriff findet während einer Geburtstagsparty von einem Rudelmitglied statt, ich weiß nicht von wem. Ich habe nur einen Banner gesehen, der aufgehängt wurde." Ich blicke beide eindeinglich an."Der nächste, der Geburtstag hat, ist mein Vater.", meint Ethan.
"Wann ist der?"
"In einer Woche."
"Okay, dann haben wir genau eine Woche Zeit uns vorzubereiten. Ich würde vorschlagen, du berufst eine Rudelversammlung ein und ich muss mich jetzt etwas ausruhen. Du kannst meinetwegen deinem Beta alles sagen, da die Verwirrtheit ihm ins Gesicht geschrieben ist." Kurz Schmunzle ich, ehe ich es mir auf dem Sofa bequem mache und meine Augen schließe.Ethan
Als ich ihm Lyras Geheimniss erzähle, ist auch er zuerst erschrocken, aber sieht das ganze wie ich, was mich erleichtert aufatmen lässt. Viele sahen die Grey Wolves als Gefahr und begannen sie deshalb zu jagen. Das war eine Schreckenszeit in der Werwolfsgeschichte.
Die Rudelversammlung verlief gut. Dank Lyra können wir uns auf den Angriff vorbereiten, was hoffentlich die Anzahl von Verletzten oder Toten dezimiert.
Nach der Versammlung beschließe ich, Lyra, als die neue Luna vorzustellen. Mike hilft mir bei der Planung des Festes. Jetzt muss ich nur noch Lyra überzeugen.
Wann markieren wir sie denn? Damit wir sie ganz Unser nennen können.
Das müssen wir auch mit Lyra besprechen. Ich will sie aber nicht überfordern.
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Lyra -Die Mutige
WerewolfGeheimnisse, die keiner kennt. Gefahren, die warten. Lyra, tut alles um ihren Zwillingsbruder und sich in Sicherheit zu bringen. So kommt es nicht selten vor, die Neuen in Schulen zu sein. Auch diesmal wieder. Aber es kommt nichts so, wie sonst auc...