Gefühls Chaos

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Zeit:  November 2018

Lena's Sicht:

Heute war ein richtig schöner, sonniger Herbsttag. Ich zog mir meine Jacke an, weil ich eine große- Gassi Runde mit Kiwi im Wald gehen wollte. Schnell legte ich mir noch einen dicken Wollschal um den Hals und ging anschließend mit Kiwi an der Leine aus der Wohnungstür. Nachdem ich die große, schwere Haustür geöffnet hatte, atmete ich ein paar Mal tief ein und aus, bevor wir los gingen. Weil ich mit Kiwi schon öfters den Weg gegangen war, wusste sie schon wo lang es ging.  Nach einer Weile hatten wir den Wald erreicht und ich konnte Kiwi von der Leine lassen... und da flitzte sie auch schon. Voller Freude rannte sie ein paar Meter vor und kam wieder zurück. Ich genoss die Stille und die Sonnenstrahlen, die mir durch die Baumkronen ins Gesicht schienen. Max war bei irgend so einer Premiere eingeladen und würde erst heute Abend wiederkommen.

Nach 2 wundervollen Stunden im Wald kamen wir wieder zuhause an. Kiwi legte sich müde in ihr Körbchen und schloss die Augen. Lächelnd beobachtete ich sie dabei und setzte mich auf's Sofa um Bella eine Nachricht zu schreiben...

Lena: Hey Bella, hast du Lust vorbei zukommen?

Bella: Hi Leni, klar hab ich Lust. Um wie viel Uhr?

Lena: Wenn du magst kannst du schon um halb drei kommen, hihi:)

Bella: Okay supi. Bis gleich;)

Leider hatte mein Terminkalender, ein privates Treffen mit ihr in den letzten Wochen nicht zugelassen. Fast täglich war ich im Studio gewesen und als ich abends nach Hause kam, war ich so geschafft, dass ich nur noch ins Bett gefallen war. Wir sahen uns zwar regelmäßig, allerdings nur wegen der Arbeit...

Mittlerweile saß ich neben Kiwis Körbchen und verwöhnte sie mit Streicheleinheiten, die sie sehr genießen zu schien. Ich hatte mich in Gedanken verloren und starrte ins Leere. Auf einmal klingelte es an der Tür, weswegen ich kurz zusammen zuckte.

Schnell öffnete ich diese, vor der Bella stand. Ein Grinsen legte sich auf meine Lippen und auch sie strahlte. Sofort nahmen wir uns in die Arme. Nach der langen Umarmung, machten wir uns auf den Weg ins Wohnzimmer, wo Bella und ich uns auf die Couch plumpsen ließen. Aus unserem Treffen wurde ein Mädels-Talk-Nachmittag. Wir hatten uns eine Menge zu erzählen...

Irgendwann kam sie auf das Thema, Max und ich. So sehr hatte ich gehofft, sie würde dieses Thema nicht ansprechen. Im Augenblick war es nämlich irgendwie komisch zwischen Max und mir, weshalb ich lieber meine Gefühle und Sorgen ihm gegenüber verdrängen würde. Aber sie hatte nun mal das Thema angesprochen und erwartete jetzt eine Antwort.

„Also ist kompliziert." „Na los. Ich hör dir zu." Ich schloss noch einmal meine Augen und fing an zu erzählen. „Es geht um Max. Momentan ist er so komisch zu mir... ich möchte mit ihm ganz normal reden und dann gibt es wieder irgendetwas Wichtigeres, was er noch machen muss... zum Beispiel Sport oder so... Er geht mir zurzeit allgemein viel aus dem Weg und wenn ich ihn darauf anspreche, streitet er es ab. Es ist so, als ob er am liebsten überall wäre, außer bei mir. Als ob er sich lieber mit jedem anderen unterhalten würde, als mit mir. Als wäre es ihm unangenehm bei mir zu sein. Ich versteh das alles nicht. Warum macht er das? Was hab ich getan? Oder was hab ich falsch gemacht, dass er mich so behandelt? Und vor allem, warum spricht er nicht einfach mit mir darüber?" Es tat gut meine Gefühle laut auszusprechen. Ein Gefühl der Erleichterung zog sich durch meinen Körper. Warum hab ich meine Gefühle eigentlich so lange für mich behalten? Hätte ich vorher gewusst, wie erleichternd das ist, hätte ich schon viel früher darüber gesprochen.

Bella schien zu überlegen, denn ich sah wie es in ihrem Kopf ratterte. Kurze Zeit später blickte sie zu mir auf. „Also... warum er das macht, keine Ahnung. Ich würde ja sagen rede mit ihm, aber das lässt er wahrscheinlich nicht zu oder ihm fällt wieder irgendwas ein, womit er vom Thema ablenken könnte. Hast du mal versucht beim Abendessen das Gespräch zu suchen?", stimmt darüber hatte ich tatsächlich noch nicht nachgedacht. Langsam schüttelte ich den Kopf. „Nein, wobei wir in letzter Zeit nicht oft gemeinsam essen, da wir beide echt viel unterwegs sind und so.", wieder schien es in ihrem Kopf zu rattern. „Gibt es in den nächsten Tagen mal einen Tag, wo ihr zusammen essen könntet? Also wo ihr zwei, beide zuhause seid?", „Nein nicht wirklich. Ich bin nächste Woche kaum, eigentlich gar nicht zuhause.", antwortete ich bedauernd. Es war eine gute Idee von Bella gewesen, die aber leider nicht aufging. Noch eine Woche länger hielt ich das nicht aus. „Ich probier die nächst liegende Rede Möglichkeit aus." Das war nun mein Plan. Wenn Max wieder versuchen würde das Thema zu wechseln, würde ich das Thema noch mal ansprechen und nicht locker lassen. Bella nickte mir lächelnd zu, da sie die Idee offenbar gut fand.

„Und jetzt wechsle ich mal das Thema.", sagte sie bestimmend. Fragend blickte ich sie an und sie bekam ihr Grinsen kaum noch weg. „Der Forster. Was läuft da zwischen euch? Jetzt mal raus mit der Sprache. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass ihr nur Freunde seid, oder?" Etwas überfordert guckte ich ihr in die Augen. „Bella, wie kommst du denn jetzt darauf? Also Mark und ich haben uns ewig nicht gesehen... aber was sollte denn außer Freundschaft zwischen uns sein? Ich meine, wir sind beste Freunde und so, aber nicht mehr und nicht weniger." Verwirrt runzelte ich meine Stirn, als ich Bellas traurigen Blick sah. „Dabei wärt ihr so ein süßes Paar.", verließ es leise ihren Mund. „Bella! Ich bin in einer Beziehung. Auch wenn die nicht so toll läuft, aber trotzdem." Sie schüttelte ihren Kopf. „Vielleicht bist du im Moment noch in einer Beziehung... versteh mich nicht falsch, ich wünsche dir und Max eine glückliche Zukunft, aber wenn es nichts mehr zwischen euch ist... dannnnn mach dich an den Forster ran. Vertrau mir.", sie grinste mich noch immer frech an. Komplett entsetzt über ihre Worte, überlegte ich, was ich jetzt antworten sollte. „Das hört sich an, als ob ich mich direkt nach einer Trennung, an den nächsten ran machen sollte. Und übrigens, sehr nett von dir, an eine Trennung zu denken. Das gibt mir sehr viel Kraft", lachte ich. Bella, die ebenfalls lachte sagte: „So meinte ich das doch gar nicht. Aber ich wollte sagen, dass er bestimmt der Richtige für dich wäre." Lachend schüttelte ich meinen Kopf. Wie kam sie denn jetzt darauf?

Wir hatten noch einen schönen Abend gemeinsam... hatten etwas gekocht, noch mehr „getalkt", uns über unsere aktuelle Lieblings-Serie ausgetauscht und einfach einen Mädels Nachmittag/Abend gemacht.

Bella war vor einer Weile wieder gegangen, sodass ich jetzt mit Kiwi alleine war. So langsam wurde ich aber auch müde und entschloss ins Bett zu gehen. Nach einem kurzen Abstecher im Bad, schlüpfte ich unter die Bettdecke und es dauerte nicht lange, da war ich schon im Land der Träume angekommen.

Das ist mein erstes Kapitel. Hoffe an alle die meine Story lesen, euch spricht sie an? Lasst gerne Kritik da:)

I love you to the moon and back (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt