Among us

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„Nein!", rief Emma, „nein, ich bin unschuldig!" Die Crew musste ihr glauben. „Ich habe es gesehen, mit eigenen Augen! Alex ist der Imposter! Er hat mich verfolgt!" Tim kam zu ihr. „Ich weiß, dass es hart ist." „Sie muss gehen", meinte Jess, „alle Beweise sprechen nun mal dafür." Wie oft wurde dieser Satz nun schon gesagt. Und wie oft war es dann doch nur eine Lüge gewesen. „Bitte, ihr müsst Mir glauben!" Die Crewmates sagten nichts. Sie sahen Emma nur an. Oder hatten zumindest den Kopf in ihre Richtung geneigt. So genau konnte man das, wegen den Helmen, nicht erkennen. Liam sah nur zu Boden. Emma wusste genau, was er fühlte. „Wir müssen abstimmen", meinte Tim, „Wer ist dafür, dass wir Emma aus dem Raumschiff werfen?" Alex und Jess hoben die Hände. Und niemand sonst. „Wer ist dafür, dass wir Alex rauswerfen?" Nur Emma meldete sich. Aber das war ja auch klar gewesen. „Und wer stimmt für niemanden?" Clara, Liam und Tim hoben die Hände. Sie atmete erleichtert auf. „Danke", flüsterte sie. In diesem Moment war Emma noch froh. Sie wusste, wer der Imposter war. Aber dank der schlauen Ausrede von Alex war sie nun sehr Verdächtig. Sie glaubten ihr nicht. Aber sie konnten nichts dafür. Alex hatte ihr Vertrauen gebrochen, also sollte sie sich nicht wundern. Tim sagte, dass alle sich nun wieder an die Arbeit machen sollten. Clara ging ins Medbay, Jess ins Storage, Ich ins Electrical und Alex.... jedenfalls folgte er Emma nicht. Sie hatte kein Tablet. Aber sie war bereit, jeden Moment in die Cafeteria und zum Emergency-Button zu laufen. Die Mechanikerin hatte gerade einen Stromkasten geöffnet und die Taschenlampe zwischen die Zähne geklemmt, um zu erkennen, was sie da überhaupt tat. Nachdem die Arbeit beendet war, schloss sie den Kasten wieder und siehe da - alle Lichter gingen langsam an. Jetzt war es nicht mehr so unheimlich, was sie freute. Emma ging aus dem Electrical und sah sich um. Kein Alex war in der Nähe. Aber ein Tim, der auf sie zugelaufen kam. Sie wollte ihn begrüßen, dann sah sie aber, dass jemand hinter dem Leiter der Mission herlief. Es war natürlich der Imposter Alex. „Renn!", rief Tim als er an Emma vorbeilief. Das ließ sie sich nicht zweimal sagen und rannte ihm hinterher. Sie kamen an Security vorbei und am Medbay. Clara war nicht mehr da. Sie wollten gerade in die Cafeteria laufen um ein Meeting einzuberufen und den wahren Imposter endlich rauswerfen, als sich plötzlich die Türen vor ihren Augen schlossen. Emma drehte sich um. Alex war noch nicht da. Sie zog Tim schnell mit ins Medbay und unter eines der Betten. Da lagen sie nun. Eng aneinander gequetscht. Die beiden Crewmates wagten es kaum zu atmen. Und sie hatten einen Grund. Denn genau in diesem Moment kam Alex rein. Er betrat das Medbay. Langsam schlich er durch den ganzen Raum. Er hatte sein riesiges Maul geöffnet und die Lange, dünne Zunge hing wieder heraus. Ganz langsam ging er an allen Betten vorbei. Er roch sie. Das wusste Tim genau. Er roch ihren Schweiß und die Angst, die mit jedem seiner Schritte immer größer wurde. Er wollte die beiden einfach nur töten. Und er freute sich schon darauf. Dann kam er an das Bett, unter dem Emma und Tim lagen. Er bleib davor stehen und schnupperte in der Luft. Emma pochte das Blut in den Ohren. Sie musste hier weg. Aber sie konnte nicht. Die lange Zunge kam unter das Bett gekrochen. Sie ertastete alles. Tim hielt die Luft an. Dann kam sie an Emmas Hand an. Die Zunge sabberte. Und war voller Blut, das sich nun auf Emmas cyanfarbenen Raumanzug verteilte. Und dann sah Alex unter das Bett. Er fauchte. Emma schrie, sie war in einer schockstarre und konnte sich nicht bewegen. Aber Tim zog sie hoch. Gerade rechtzeitig - denn der Imposter hatte seine Zunge wieder auf Emma geschossen. Die beiden rannten weg. Der Weg zur Cafeteria war immer noch versperrt. Also rannten sie weiter. Die Cafeteria hatte drei Eingänge. Einer war versperrt. Sie liefen zum nächsten. Doch Auch bei diesem waren die großen, schweren Eisentüren verschlossen. Sie bogen ins Admin ein, einen kleinen Raum mit einem großen Tisch in der Mitte, der anzeigte, wie viele Personen sich in welchen Räumen befanden. Dort sahen Tim und Emma, dass Alex den Gang zu ihnen kam. Tim wollte auf den Emergency-Button auf seinem Tablet drücken. Aber es ging nicht an. Nur schwarz. Alex hatte alle Tablets sabotiert. „Wir sitzen in der Falle", hauchte Emma ihrem Crewmitglied zu. Aber Tim schüttelte den Kopf. Noch war nicht alles verloren. Vielleicht schafften sie es irgendwie. Alex kam rein. Und die Tür hinter ihm schloss sich schlagartig. Zwischen ihm und den beiden Crewmates lag nur noch der Tisch. Der Imposter ging um den Tisch herum - langsam und immer bereit anzugreifen. Auch Emma und Tim bewegten sich. Nach kurzer Zeit sprang Alex auf den Tisch. Aber das war nicht mehr Alex. Das war schon lang nicht mehr Alex. Das war ein Imposter. Mit nichts als töten im Sinn. Der Mörder sah auf Tim herab. Und dann schoss er seine Zunge nach ihm. Tim wurde getroffen. Auf der linken Brust. Er taumelte nach hinten und stützte sich an der wand ab. Noch ein Treffer von der kolossalen Zunge und er wäre erledigt. Emma bekam davon nichts mit. Sie hatte einen Stuhl genommen und versuchte, die Tür einzuschlagen. Sie wusste den Code nicht. Alex hatte ihn sabotiert. Aber der Stuhl zerbrach schon nach einiger zeit. Der Imposter wollte gerade Tim ein letztes Mal abschießen, als er auf Emma sah. „Zuerst du", flüsterte er. Seine Stimme klang unheimlich. Als würden zwei Leute auf einmal reden. Und wie ein Echo. Nachdem er dies gesagt hatte, sprang er vom Tisch und schoss mit der Zunge auf Emma. Wieder wich sie aus. Die Tür zerbrach. So stark war die Waffe des Verräters. So stark wurde Tim getroffen. Anstatt hinauszulaufen, überlegte die Mechanikerin nicht lange sondern rannte zum Tisch und rammte ihn mit aller Kraft nach hinten. Er flog gegen die Wand und zerquetschte dort Alex. Emma stützte Tim und die beiden rannten raus. An Weapons vorbei und dann zur letzten Tür. Sie war offen. Sofort rannten die beiden so schnell es ging zum Emergency-Button und Emma drückte ihn. Bei Betätigung des Knopfes öffneten sich immer alle Türen, so wie dieses Mal. Liam, Clara und Jess kamen hereingerannt. „Was ist pas-", begann Jess. Doch sie brachte den Satz nicht zu Ende. Ihr stockte der Atem. Zum einen sah sie die blutige Wunde von Tim, zum anderen Alex, der gerade reingekommen war. Seine Zunge hing ihm aus dem Maul. Er war mit Blut bespritzt. Sofort ergriff Clara eine Spritze und rammte sie Alex in den Arm. Er wollte gerade die Ärztin attackieren. Aber er fiel zu Boden.