Training mit dem Corporal

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Am nächsten Morgen wachten Aria, Melody und ich fast Zeitgleich auf.

Naja, ich wachte auf und schmiss die anderen aus dem Bett. Aber es war sehr schnell hintereinander.

Wie auch immer, wir machten uns in ruhe fertig und gingen zum Essen. Auch wenn Melody immer wieder betonte, wie dumm doch diese Aktion mit dem Uniform färben war.

Auch Emily stimmte ihr zu, trotz dessen das niemand außer ich sie sehen oder hören konnte. Augenrollend erklärte ich den beiden:" Ich weiß was ich tue. Außerdem habt ihr beide zugegeben, dass es gut aussieht!"

Ich trug schwarze Stiefel, welche bis zu den Knien reichten, eine Blaue, enganliegende Hose, sowie Pullover, darüber dieses Rock ähnliches Ding in schwarz, sowie die Jacke in schwarz, auf der das Wappen der Freiheit war und die dazugehörigen, ebenfalls in schwarz gefärbte Gurte. Im Original waren alle schwarzen Sachen welche ich trug Braun und die blauen waren weiß.

Aber ich mochte weiß noch nie und da ich nun zu einer Division gehörte, wollte ich diese nervige Farbe loswerden. Und seien wir mal ehrlich, so sah es viel besser aus.

Meine Haare gingen mir immer noch bis zu meiner Taille, ich musste sie des öfteren von Aria schneiden lassen, damit sie nicht zu lang wurden.

Meine Haare waren heute zu einem Zopf nach hinten gebunden, allerdings waren zwei vordere Strähnen offen und meine Lippen waren wie immer durch lippenstift schwarz, sowie meine Nägel.

"Ich weiß nicht was der Corporal davon halten wird", zweifelte Aria und sah mich besorgt an.

"Ach komm schon, ich lasse mich doch nicht unterdrücken. Sollen die mir halt Strafrunden aufdrücken, ich bleibe wer ich bin, ob sie wollen oder nicht", damit öffnete ich die Tür zur Kantine und trat ein.

Die Meisten sahen mich verblüfft an, ich lief aber einfach zur Essensausgabe, nahm mir ein Tablett mit Essen und setzte mich an einen Tisch in der Hintersten Ecke, ohne die Leute auch nur eines Blickes zu würdigen.

Mein anders sein hatte mir schon viele Schwierigkeiten bereitet, doch Kol und die anderen ließen nie zu, dass ich mich dafür auch nur im geringsten schämte.

"Du siehst Klasse aus, lass dich nicht verunsichern", sagte Kol, welcher neben mir stand. Ich sah kurz zu ihm auf, bedankte mich und begann zu essen. Es freute mich, dass er zu mir hielt.

Kurz drauf kamen auf meine Freunde zu mir und begannen ein Gespräch.

"Ey Riley, die schauen dich immer noch an", bemerkte Sera genervt und deutete auf die restlichen Soldaten.

Ich seufzte nur genervt auf und blickte jedem Einzelnen wütend in die Augen, sodass sie sofort weg sahen, bis auf einer.

Der Corporal wendete keine Sekunde seinen Blick von mir ab und starrte mir stumm in die Augen, welche übrigens ebenfalls Schwarz waren.
Manchmal konnte man auch ein wenig blau in ihnen erkennen, doch nur selten.

Irgendwann wurde mir der Augenkontakt zu blöd, weshalb ich mich genervt abwandte und mein Essen auf aß.

Nachdem ich mein Tablett zurück brachte, machte ich mich bereits auf den Weg zum Training und wärmte mich auf, nachdem ich merkte, dass noch niemand da war.

"Versuchs mal mit der Schwerttechnik die ich dir im Sommer beigebracht habe. Du hast endlich mehr Platz zum üben", schlug Sera mir vor, woraufhin ich nickte, mein Messer zückte und die Bewegungen nachmachte, welche sie mir damals gezeigt hatte.

Ich weiß nicht wie lange ich trainiert hatte, doch plötzlich hörte ich eine Stimme neben mir:" Gute Technik, woher kennst du sie?"

Erschrocken sah ich auf Seite, direkt in die grauen Augen des Corporals. "Von einer Freundin", erklärte ich schnell.

"Du kannst ruhig weiter üben, die anderen kommen erst in zwanzig Minuten", sagte der Corporal. Ich nickte und machte weiter.

"Gut gemacht Riley, nun die von letzter woche." Ich nickte erneut und änderte urplötzlich meine Bewegungen.

Nach einiger Zeit sagte Levi ich solle aufhören und mich aufstellen, da die anderen kamen. Ich tat was er sagte und stellte mich aufrecht hin.

"Und was deine Kleidung betrift... darüber reden wir nach dem Essen in meinem Büro" Ich nickte erneut und schon kamen die anderen.

Wir mussten 56 Runden laufen, 40 Sit-ups und 35 Liegestütze machen, erst dann trainierten wir den Nahkampf. Letzteres gefiel mir am besten und dass Sera mir Tipps gab schadete auch nicht.

Als das Training beendet wurde gingen wir Essen und danach lief ich zum Büro vom Hauptgefreiten.

Vor seiner Tür angekommen klopfte ich und trat nach seinem 'Herein' hinein. "Setzt dich", forderte er mich auf und zeigte dabei auf dem Stuhl ihm gegenüber vor seinem Schreibtisch.

Ich schloss die Tür und setzte mich hin. "Sie wollten mit mir sprechen?" "Ja, deine Uniform. Wieso hast du sie gefärbt?"

"Weil ich dieses Weiß nicht mehr aushalten konnte. Ich hasse diese nervigen, hellen Farben. Ist das denn ein Problem?"

"Nein, nicht wirklich. Es hat mich nur gewundert." "Na dann, kann ich jetzt gehen, oder gibts noch was anderes Cap?", fragte ich gelangweilt.

"Nein noch nicht. Ich habe mir deine Akte angesehen und auch heute beim Training warst du sehr gut. Ich möchte dich in mein Elite-Team aufnehmen, doch in deiner Akte steht nichts über deine Vergangenheit, so als hättest du bis vor drei Jahren nicht existiert", fing er an, doch ich unterbrach ihn.

"Was genau wollen Sie jetzt von mir?" "Du sollst mir etwas von dir erzählen. Wo du herkommst und so weiter. Ich muss dir vertrauen können, bevor ich dich in mein Team holen kann"

Sofort versteifte ich mich und sah ihn mit leicht geweiteten Augen an. All die Jahre hatte ich es geschafft meine Vergangenheit zu verstecken und nun musste er mich direkt am ersten Tag danach fragen.

"Ich hatte nie vor das wieder hervorzuholen- warten Sie, Elite-Team? Ich soll in Ihre Einheit?", fragte ich ungläubig während ich erst auf mich und dann auf ihn zeigte.

"Genau das habe ich doch gerade gesagt, hörst du etwa nicht zu Gör?" Erneut versteifte ich mich, hielt augenblicklich in meiner Bewegung inne und sah ihn mit leeren Augen an.

Dieses eine Wort ließ sofort viele schreckliche Erinnerungen in mir frei.

Marcus, wie er mich festhielt, meine Kleidung auszog und mich ohne mit der Wimper zu zucken vergewaltigte. Mich schlug, wenn ich etwas falsch machte, manchmal bis ich ohnmächtig wurde.

"Avens? Avens? Riley!", rief der Hauptgefreite, doch ich reagierte nicht. Ich hörte ihn nur wie durch Watte, als wäre er mehrere Kilometer weit weg.

Plötzlich spürte ich eine federleichte berührung auf meinem Arm, durch die ich stark zusammenzuckte und aufsprang.

Panisch blickte ich um mich, suchte meinen ehemaligen Misshandler, als könnte er jeder Zeit hier auftauchen.

"Hey, er ist nicht hier, beruhig dich. Du rastest grad vor dem Corporal aus. Reiß dich zusammen oder er nimmt dich doch nicht in seine Einheit auf!", sagte Leonard ernst und eiskalt wie immer, woruafhin ich mir an den Kopf fasste und mich langsam wieder beruhigte.

"Geht's wieder?", fragte plötzlich der Hauptgefreite. Ich nickte kurz und sah ihn an. "Entschuldigung, ich... habe nicht gerade gute Verbindungen zu Worten wie Gör oder Balg", stotterte ich noch etwas benommen vor mich hin.

Show me how to love | Levi Ackerman FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt