Kapitel 9

1.9K 8 4
                                    

Grün, wie der Wald.
Grün, wie eine Wiese.
Grün.. wie die Augen, die mich schon den ganzen Tag beobachten.
So fühlt es sich an. Jeder Schritt den ich gehe, alles was ich tue, steht unter Beobachtung.
Mit einem Quietschen öffnet sich die schwere Holztür gegen die ich mit der einen Hand drücke, um in den Hörsaal zu kommen. In der anderen Hand immer noch der Zettel.
Ach Bullshit! Was ist nur los mit mir? Den Kopf schüttelnd lasse ich den weißen Zettel unbemerkt in den Mülleimer fallen. Ich müsste wirklich dumm sein, um da jetzt wirklich hinzugehen. Man hatte mir gedroht, ich wurde wo  gegen gedrückt und erregt.
Ich bleibe nachdem nächsten Schritt mitten im Saal stehen, während sich die anderen Studenten, mich nicht beachtend, um mich herum weiterbewegten. Okay, vielleicht, aber nur vielleicht fand ich es ja tatsächlich erregend. Aber das ist immer noch kein Grund mich unnötig in Gefahr zu begeben. Ich balle meine Hand zu einer Faust und gehe Stufe für Stufe nach oben und lasse mich auf einen freien Platz fallen. Gleich darauf stockt mir der Atem.
Ein gefalteter Zettel landet vor mir auf dem Tisch, klein, weiß, sauber gefaltet. Nein, das kann nicht - mit zittrigen Händen nähere ich mich dem Zettel, falte ihn Falte für Falte auf, und-
muss über meine Dummheit lachen. "Ich finde dich interessant, können wir uns mal kennenlernen?"
Wie konnte ich denn wirklich denken, dass das wieder dieser Zettel sein könnte, oh man. Verwirrt sehe ich mich um, der schüchterne Blick eines Jungen 3 Reihen hinter mir entgeht mir nicht. Braune glatte Strähnen fallen ihm etwas in sein Gesicht, während er mich mit den blauen Augen vorsichtig mustert. Als ich den Zettel hochhalte, nickt er kurz, und es tut mir schon leid, als ich im nächsten Moment meinen Kopf schüttele. Doch leider ist er überhaupt nicht mein Typ. Ich denke, ich stehe eher auf starke Männer, die sich nichts vorgeben lassen, und schüchtern sollten sie schon gar nicht sein.
Etwas mit schlechtem Gewissen lasse ich mich zurück auf meinen Platz fallen und knülle den Zettel etwas zusammen, bevor ich ihn auf den Boden fallen lasse. Nachdem ich meine Unterlagen harausgekramt hatte, sollte ich mit meinen Gedanken eigentlich bei dem Studium sein, doch der warme Druck seines Körpers auf meinem, mit dem er mich gegen das Auto gedrückt hat, lastet fast immer noch auf mir. Diese Wärme, Sicherheit, und -

Hypno SlaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt