Schule

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Am nächsten Tag wachte ich, wie immer, früh auf. Meine Zimmergenossen schliefen noch tief und fest, was ich nutzte um mich im Bad fertig zu machen. 

Nachdenklich betrachtete ich mein Spiegelbild. Meine Schwarzen, mittellangen Haare umrahmten mein eher blasses Gesicht, die dunklen Augen wirkten noch ein wenig verschlafen. Die perfekt sitzende Ravenclaw-uniform, sowie die blau silberne Krawatte sahen gut aus, wie ich befand. 
Die Ähnlichkeit zu meinem Vater war jedoch unverkennbar. Bis jetzt hatten mich die anderen in Ruhe gelassen - doch wie lange wohl noch?

Als ich das Bad wieder verlies waren meine Zimmergenossen ebenfalls wach. Sie murmelten einen Gruß und begannen sich zu zanken, wer zuerst ins Bad durfte. Ich verdrehte die Augen und machte mich auf den Weg zur großen Halle. 

Es war noch sehr früh und kaum jemand aß bereits. Trotzdem entdeckte ich Zara und Ginny an einem der vielen Runden Tische. Die Hausertische standen nur zu Festen. Ich setz mich neben die Beiden und nahm mir ein Toast. 

Wir unterhielten über den nächsten Tag - unseren ersten Unterrichtstag - bis die anderen Schüler langsam eintrudelten. Amanda, Lenja und wie ich verwundert feststellte auch Majura setzen sich zu uns.

Nach dem Essen teilten die Hauslehrer die Stundenpläne aus, was ein ziemliches durcheinander wurde, da die Häuser vermischt saßen. Letztendlich klappte es jedoch und ich hielt meinen Plan in der Hand. Morgen hatten wir Ravenclaws zusammen mit den Slytherins Verwandlung, danach mit den Gryffindors Zaubertränke bei Dad und zuletzt Geschichte der Zauberei bei Professor Binns. 

Den Nachmittag nutzten Majura und ich, um den anderen das Schloss zu zeigen. Die Tour endete am großen See, an dessen Ufer wir uns niederließen und schon einmal in den Büchern für den morgigen Unterricht blätterten. 

So ließen wir den Tag entspannt ausklingen. 

Am nächsten Morgen gingen Amy, Majura und ich zusammen zu Professor McGonagall's Klassenzimmer für Verwandlung. Wir setzen uns an einen der Vorderen Tische und warten, bis die ältere Professorin den Raum betrag.

Doch sie kam nicht - sie war schon da. Nur anders, als wir annahmen.  Die Katze, die wir beim Eintreten für Versteinert gehalten hatten, sprang pünktlich aufs Läuten vom Lehrerpult und verwandelte sich in einer fließenden Bewegung in Minerva McGonagall. Lauter ,Ahs' und ,Ohs' ertönten und die Schüler sahen sie bewundernd an. 

Es war faszinierend, die Verwandlung eines Animagus' von außen zu betrachten. Ich war ebenfalls ein Animagi, was kaum jemand wusste. Und ich war froh darum.

„Guten Morgen! Herzlich willkommen zu eurer ersten Stunde Verwandlung!" begrüßte sie uns, sobald wieder Ruhe eingekehrt war.
,,Was ihr eben gesehen habt, war meine Animagi Gestalt. Die Gestalt einer Animagi ändert sich nie, sie ist Charakterbedingt.
Man kann sie sich die Fähigkeit des Animagus antrainieren, oder aber man hat sie von Geburt an. Was nicht besonders häufig vorkommt. Auch ich habe lange dafür gearbeitet, mich zu verwandeln. 
Soweit ich weiß, haben wir hier noch eine weitere Animagi unter uns. Ist dies korrekt? Miss Snape?"

Na toll. Das musste ja kommen. Ich nickte leicht, wich den teils ungläubigen, teils neidischen Blicken der anderen Schüler aus und sagte laut, um das angeschwollene Gemurmel zu übertönen: ,,Ja, ich habe die Gestalt eines Fuchs.". Meine blassen Wangen hatten einen rötlichen Ton angenommen und ich rutschte unbehaglich auf dem harten Stuhl hin und her.

Amy und Majura glotzen mich an, als wäre ich Du-weißt-schon-wer persönlich. Auch sie versuchte ich auszublenden. Wie ich es hasste, im Mittelpunkt zu stehen. 

Endlich redete McGonagall weiter und die Aufmerksamkeit lag nicht mehr auf mir. 
Erleichtert atmete ich durch, bevor ich mein Federkiel hervorkramte und mir Notizen zu dem machte, was die Professorin sagte. Erst nächste Stunde würde es mit der Praxis beginnen, was mich ein wenig enttäuschte.

Nach der Stunde trennen sich die Wege wieder: die Slytherins hatten Zauberkunst mit den Hufflepuffs, Jura und ich gingen zu den Kerkern, wo einige Gryffindors, darunter auch Zara, bereits vor der massiven Holztür warteten.

Nervös biss ich mir auf die Lippen. 
Wie sollte ich mich ihm gegenüber verhalten?
Und wie würde er sich mir gegenüber verhalten? Ob er mich bevorzugen wird? Oder extra streng sein wird?
Dad hatte mir gesagt, dass sein Unterricht etwas , speziell ' sei, ich wusste jedoch nicht genau, was er damit meinte.
Fakt war nur, dass ihn viele Schüler nicht mochten.

Majura bemerkte meine Nervosität und versuchte mich zu beruhigen.
„Wird schon schief gehen! Bei mir und Grandma ging es doch auch!" und etwas leiser fügte sie etwas hinzu, das nicht unbedingt dazu beitrug, dass ich mich besser fühlte:
„Wobei Sn... Professor Snape da eine andere Nummer ist ..." sie korrigierte sich schnell, nachdem ich ihr den Todesblick (den ich mir natürlich von Dad abgeschaut hatte, wenn er einmal wütend war) zugeworfen hatte. 

Doch für weitere Gedanken blieb keine Zeit, denn schon öffnete sich die Tür und Dad ließ uns ein. 

Unauffällig lächelte er mir ermutigend zu, ich versuchte es zu erwidern. Ich war mir nicht sicher, ob es gelang.

Irgendwie beruhigte mich der mir so vertraute Raum, die Zaubertränke, welche in den Regalen, die die Wand zierten, ordentlich sortiert standen, der typische Geruch nach Kräutern und Pflanzen. Aber am meisten Dad selbst. 

Dad begann den Unterricht mit einer kleinen Rede, dann erklärte er uns etwas zu einem Trank, den wir nun brauen sollten. 

Meine Nervosität Schwand mit jeder Minute, die verstrich.
Die vertraute Stimme beruhigt mich zutiefst und bald war meine Unruhe ganz verflogen.

Ich kannte den Verfärbungstrank, mein Vater hatte ihn mit mir gebraut, als ich aus versehen Gegenstände verblassen lies, die ich zu lange angesehen hatte. 

Mit einem Blick in mein Buch stellte ich fest, dass das Rezept ein paar Unterschiede zu der Variante aufwies, die ich bereits öfters gebraut hatte. Schulterzuckend begann ich mit dem Brauen und war zufrieden mit dem perfekt gefärbten Trank. 

 Auch Majura schlug sich sehr gut, Zara jedoch hatte so ihre Schwierigkeiten.

Wie ich feststellte: es war doch gar nicht so schlimm, bei seinem Vater im Unterricht zu sitzen.


Als nächstes hatten wir zusammen mit Hufflepuff Geschichte der Zauberei bei dem langweiligen Geist Professor Binns.
Lenja gesellte sich zu uns und wir gingen gemeinsam zum nächsten Klassenzimmer. 

Die Stunde war wortwörtlich sterbenslangweilig. Leise unterhielten wir uns über die vorherigen Stunden (nur um nicht einzuschlafen), was der Professor nicht einmal zu bemerken schien. 

So verging unser erster Schultag auf Hogwarts.

The Daughter of Severus SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt