Wasser

562 51 32
                                    

Jetzt waren bereits zwei Wochen vergangen nach der fünften Aufgabe.
Zara, Amy, Lenja, Majura und ich saßen gerade in der großen Halle, als eine Eule vor uns landete und einen Brief vor unsere Füße fallen ließ.
Amy öffnete ihn und las laut:

,,An das Team Silanra.
Hier kommt der Hinweis für die nächste Aufgabe.
Sie wird am See stattfinden, es ist von großer Wichtigkeit, dass ihr in der Lage seid, lange unter Wasser bleiben. In der Hoffnung, dass ihr nun wisst, was ihr dafür üben solltet,
Albus Dumbledore."

,,Okey ... hat jemand schon irgendwelche Ideen?", fragte Lenja in die Runde.
,,Wir könnten üben, uns in einen Fisch zu verwandeln. Einen großen, schnellen! Die temporäre  Verwandlung in Tiere hatten wir ja letztens erst bei Mini", schlug Amy vor.

Da wir gerade keine bessere Idee hatten beschlossen wir mit dem trainieren zu beginnen. Bei Amy klappte es fast sofort, sie war einfach ein Genie was Verwandlungen anging.
Ich schaffte es auch im Verlaufe der Woche, doch Zara bekam nur die Rückenfinne hin. (Wir hatten beschlossen uns in einem Delphin mit Armen zu verwandeln, damit wir noch den Zauberstab halten konnten.)

Wir übten jeden Tag mit ihr, doch selbst am Tag vor der Aufgabe hatte sie es noch nicht geschafft. Es war zum verzweifeln!

Frustriert ging ich diesen Abend, nach bestimmt fünf Stunden erfolglosen Trainierens mit Zara, zu meinem Vater.

,,Hey, Sil! Was ist denn mit dir los?", begrüßte er mich.

Na toll, sah man mir meine Verzweiflung etwa so an?! Ich musste unbedingt lernen, wie Dad das mit dem emotionslosen Gesichtsausdrücken macht.

,,Ich hatte einen sinnlosen Tag.", klärte ich ihn auf.
,,Aha? Und was hat ihn sinnlos gemacht?"

Ich seufzte, ließ mich auf einen Sessel fallen und erzählte:
,,Also. Du weißt doch, dass Morgen die nächste Aufgabe ist, oder?" er nickte.
,,Dumbledore hat uns mitgeteilt, dass wir lange unter Wasser bleiben müssen. Wir haben trainiert uns in Delfine zu verwandeln. Ich und Amy können es jetzt. Aber Zara! Sie kriegt es einfach nicht hin! Wir haben den ganzen Tag geübt und es klappt immer noch nicht." Ich ließ die Schulter hängen. 
,,Oh. Eigentlich darf ich das ja nicht, aber vielleicht ..."

Er verschwand kurz zu seinem Vorratsschrank
,, ... Vielleicht gebe ich dir einfach das hier."
Er hielt eine Phiole mit einem Kraut in die Hand.

,,Diantuskraut!", rief ich überrascht. ,,Warum bin ich da nicht früher drauf gekommen?!"
Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn, bevor ich meinem lächelnden Vater die Phiole entgegen nahm. ,,Darf ich die wirklich Zara geben?", fragte ich schon fast ehrfürchtig, denn ich wusste nur zu gut, wie teuer diese Pflanze war.

,,Klar. Aber verrat nicht, dass du sie von mir hast ..."
Er zwinkerte und ich fiel ihm um den Hals. ,,Danke."
Er war einfach der Beste.

Dreißig Minuten später stand ich strahlend vor meinen Freunden hielt glücklich die Pflanze hoch. Doch die andern sahen mich nur fragend an.
,,Äh ... was ist?", fragte Amy.
,,Mensch, Leute! Ich halte hier die Lösung für die nächste Aufgabe in der Hand und ihr fragt, was das ist?! Das ist Diantuskraut! Das hatten wir doch letztes Jahr in Kräuterkunde!"
Ich sah sie herausfordernd an.
,,Ja, stimmt! Das wäre eine gute Lösung! Dann habt ihr ja doch noch eine Chance.", rief Majura begeistert.
,,Und woher hast du das jetzt so plötzlich?", fragte mich Lenja.
,,Ähm ... ist das den so wichtig?"
Nun erwachte Zara auch endlich aus ihrer starre.
,,Oh, Danke Sil! Ich dachte schon, dass wir wegen mir verlieren würden ..."


Laut schallte Dumbledores Stimme am Morgen der nächsten Aufgabe zu uns.
,,Einen wunderschönen guten Tag euch allen! Die neue Aufgabe ist es, durch den See zu tauchen und mit Hilfe der Unterwassertiere eure Boote, die sich unter Wasser befinden, ausfindig zu machen. Dann müsst ihr möglichst schnell zu uns zurück paddeln. Wer zuletzt ans Ufer kommt, ist raus.
Sind denn alle da?" Er sah in die Runde. Mazary, Silanra, Kevin-Club, The golden Trio- bei euch fehlt doch jemand?"
Hermine trat vorsichtig einen Schritt vor.
,,Professor, Wir wollten es ihnen eigentlich gleich sagen, aber ... Ron hat sich mit uns gestritten und wollte nicht mehr mitmachen ...", man sah ihr an, wie enttäuscht sie von ihrem Freund war.
,,Oh." Dumbledore sah wirklich geschockt aus.
,,Es tut mir leid, Miss Granger, aber dann muss das Team ,Golden Trio' leider aussteigen."

Jetzt lief ihr wirklich eine leise Träne über die Wange, doch sie nickte tapfer. Sie und Harry verließen den Platz. Ich empfand wirklich Mitleid mit ihr, schließlich wusste ich nur zu gut, wie sie sich gerade fühlte.

,,Nun gut. Dann: Auf die Plätze, fertig, LOS!"
Wir rannten zum Wasser und sprangen rein. (Badeklamotten hatten wir schon an)
Amy und ich verwandeln uns während Zara das Diantuskraut aß. Sie krümmte sich und hielt sich den Kiever. Und bald konnten wir auch sehen, warum! Sie bekam Kiemen und zwischen den Fingern bildeten sich Schwimmhäute!

Zwei Minuten später schwammen wir tief am Seegrund in Richtung Norden. Doch weit sollten wir nicht kommen: unzählige Grindelohs zerrten und zogen an unseren Armen und Zaras Beinen. 

Wir schossen Schockzauber auf sie, doch es waren einfach zu viele.

,,Versucht es mal mit Immubilius!", rief Zara und so riefen wir wie aus einem Munde: ,,Immubilius!"
Obwohl aus unseren Mündern nur kleine Blubberblasen kamen erstarrten die Wasserkreaturen sofort. So setzten wir unseren Weg fort.
Vorbei an verschiedensten Algen, bunten Fischen, einmal sogar an einem goldenen Kraken und einem Aal.
Nur die Boote konnten wir nicht entdecken.

Dafür trafen wir jemanden, den wir eigentlich nicht sehen wollten. Kevin Dumb. Er und sein Team hatte den Blasenzauber angewandt. Er lachte- (jedenfalls sah es so aus, hören können wir ihn durch die Kopfblase leider nicht.) und bombardierte uns mit Flüchen, die wir alle abblocken.

Ich hatte das Gefühl, dass durch das Wasser die Flüche uns zwar langsamer erreichten, aber dann mit einer höheren Gewalt als sonst ihre Wirkung entfalteten. Ich war mir nicht sicher, ob mir das lieber war als eine schwächere Wirkung außerhalb des Wassers ...

Ich wollte gerade ebenfalls ein paar Sprüche auf den Kevin-Club loslassen, als ich etwas hörte. Ein Tropfen.
Es hallte lange nach und ich hatte das Gefühl, dass es ganz in der Nähe war. In einer Höhle?

,,Leute! Da ist irgendwo in der Nähe eine Höhle. Kommt! Wir haben jetzt keine Zeit für Duelle.", zischte ich möglichst leise, um dem Kevin-Club keinen Hinweis zu geben auf das, was ich eventuell entdeckt hatte. 
Ich schwamm los - immer in Richtung des regelmäßigen Platschens.

Zurück ließ ich einen sehr verwirrt drein schauenden Kevin-Club. Die waren es nämlich nicht gewohnt, dass wir so schnell aufgaben.
Normalerweise hatten wir nämlich Angst, dass er es den anderen seines oder unseres Hauses erzählte und wir dann als Feiglinge oder Looser galten.
Doch jetzt war mir das egal.

Nun tauchten auch meine Freundinnen neben mir auf. Schweigend schwammen wir in Richtung des Geräusches.

Plötzlich tauchte wie aus dem Nichts vor uns ein riesiger, schwarzer Berg auf. In meinem Magen kribbelt es und ich hielt die Luft an.

In dem dunklen Fels befand sich ein runder Eingang, aus dem ein türkisches Licht hervor leuchtete. Andächtig schwammen wir durch das märchenhaftet Tor. Es war wunderschön hier.

Wir gelangen durch einen hellen Gang in einen runden Raum, der vier weitere Wegmöglichkeiten hatte.

Wir wollten gerade auf eine von ihnen zuschwimmen, als ein riesiger Schatten den Raum verdunkelte und uns erschrocken hochblicken ließ.
Ein riesiger Tintenfisch tauchte von der oberen Decke zu uns hinab. Erschrocken wichen wir etwas zurück. Etwa auf unserer Höhe stoppte das Tier und sprach klar und deutlich mit tiefer Stimme zu uns:

,,Willkommen. Das hier ist mein Reich. Ihr seid das erste Team, dass es bis hierher geschafft hat. Hinter einem dieser Gänge befinden sich eure Boote. Allerdings darf ich euch nur sagen, welcher der Richtige ist, wenn ihr mein Rätsel löst. Antwortet ihr richtig, weise ich euch den richtigen Weg. Antworte ihr jedoch falsch, so sage ich euch die falsche Richtung. Ob ihr richtig lagt werde ich nicht dazusagen. Seid ihr bereit dazu?"
Ich schluckte. Das klang ja, dass wir, wenn das Rätsel falsch lösten, die Aufgabe und so auch das Turnier ganz für uns gelaufen war.

Aber hatten wir eine Wahl? Ich nickte also.

,,Gut, dann hört her. Hier ist euer Rätsel. Wovon spreche ich?

Es kann kalt und warm sein. Zahm und wild. Dunkel und hell. Tief und flach. Doch es ist die einzige Kraft, ohne die nichts existieren kann."

Ich überlegte. Die Gegensätze brachten mich nicht wirklich weiter ... Doch der letzte Satz war interessant. Kraft. Meinte er mit Kraft vielleicht ein Element?

,,Wasser."

Sagte ich. Ich war mir sicher, dass das das Gesuchte war.
Doch jetzt wurde mir klar, dass ich gerade unsere einzige Chance verbraucht hatte. Mit angehaltenem Atem wartete ich auf die Reaktion des Tieres.

,,Der Tunnel ganz links." sagte es und stieg wieder in die Höhe. Stumm schwammen wir auf den Gang ganz links zu, in unseren Köpfen war nur eine Frage.
War meine Antwort richtig gewesen?


*******************************************

Und? Was meint ihr. War die Antwort richtig? ^^

The Daughter of Severus SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt