Normalerweise freue ich mich darauf den Abend mit MEINEM Magnus zu verbringen, aber ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Ich möchte nicht mit ihm streiten, kann diese Behandlung aber auch nicht weiter ertragen.
Ich hatte nicht geplant einen Umweg zu machen. Doch jetzt finde ich mich selbst im Park wieder. Ich stand schon neben meinem Auto, an der Fahrertür, als meine Füße ein Eigenleben entwickelten und dem Park ansteuerten, der neben Magnus' Gebäude liegt. Hier könnte man perfekt seine Pause zusammen verbringen. Aber das geht ja nicht. Was sollen die anderen Mitarbeiter denken...... Wut macht sich in mir breit. Ich möchte so nicht mehr leben.
Tief in Gedanken wandere ich durch den Park und suche nach einer Lösung. Bei einer Bank halte ich und lasse mich seufzend darauf nieder. Der Sonnenuntergang ist wunderschön. Einerseits hätte ich Magnus nun gerne bei mir aber andererseits im Moment auch wieder nicht. Ich weiß nicht wie lange ich hier schon sitze und meinen Gedanken nachhänge, ab und zu läuft mal ein Pärchen auf seinem Abendspaziergang vorbei, ansonsten ist es hier ruhig und friedlich.Irgendwann erhebe ich mich dann doch und gehe zurück zum Parkplatz. Schon von weitem kann ich das blaue Licht eines Polizeiwagens sehen und der Wind trägt aufgeregte Wortfetzen zu mir rüber. ...passiert......nicht an sein Handy.....Auto zu.....Firma verschlossen.......passiert....... Ich weiß genau wessen Stimme das ist. Aber warum ist er hier? Ich muss länger unterwegs gewesen sein als ich dachte. Fast schon im Laufschritt eile ich auf Magnus zu, der mir den Rücken zu dreht, und wild mit den Armen fuchtelt. Ich höre wie der Polizist ihm ruhig erklärt dass man erst nach 24 Stunden als vermisst gemeldet werden kann.
"Magnus"! Ruckartig dreht er sich um und starrt mich fast ungläubig an.
"Alexander", flüstert mein Mann erleichtert. "Wo warst Du"?
"Ich nehme an Sie sind Mr. Lightwood-Bane ?! Darf ich Sie fragen wo sie waren", mischt sich der Polizist ein bevor einer von uns noch etwas sagen kann
"Ich war nur spazieren", antworte ich leise und weiche Magnus' Blick aus.
"Du warst sp.., beginnt dieser verblüfft. Sein Ton ist jetzt mit einer leichten Verärgerung durchzogen. "Warum bist Du nicht an's Handy gegangen, ist Dir überhaupt klar wie besorgt ich war?
Automatisch taste ich in meiner Jacke nach dem Handy, es liegt wie immer in Tasche. Allerdings habe ich den Ton, nach der Arbeit, vergessen einzuschalten. Normalerweise mache ich das wenn ich das Gebäude verlasse. Ich habe überhaupt nicht daran gedacht ihm Bescheid zu sagen. Aber ich wollte ja auch nur ganz kurz in den Park.
"Also um das ganze zum Abschluss zu bringen", räuspert sich der Polizist. "Es geht Ihnen gut, es ist nichts passiert und niemand hat Sie gezwungen irgendwohin zu gehen"?
"Das ist richtig", gebe ich zu. "Ich bin nur spazieren gegangen und habe die Zeit vergessen".
"In Ordnung, dann verabschiede ich mich und wünsche Ihnen noch einen schönen Abend". Mit einem kurzen Nicken geht er zu seinem Auto und steigt ein. Ich kann sehen dass er das Innenlicht einschaltet und etwas in einem Buch notiert. Vermutlich ein Bericht über mein NichtVerschwinden.
Langsam drehe ich mich zu Magnus um und sehe ihn vorsichtig an. Er sieht mich stumm an. "Lass uns nach Hause fahren", sage ich zu ihm.
Unsicher sieht er mich an. "Wirst Du diesmal wirklich nach Hause fahren"?
"Ja, versprochen".Magnus Auto steht bereits vor unserem Haus. Ich habe ein schlechtes Gewissen dass ich ihm so viele Sorgen gemacht habe dass er sogar die Polizei ruft. Das wollte ich wirklich nicht. Dieser Abend ist vermutlich nicht mehr zu retten.
Zögernd trete ich ein. Ich kann Magnus im Wohnzimmer hören, dem klirren der Flaschen nach zu urteilen macht er sich gerade etwas zu trinken fertig. Vermutlich mit nicht wenig Alkohol. Sobald ich durch die Tür trete öffnet er den Mund um etwas zu sagen doch ich hebe meine Hand um ihn aufzuhalten."Setz Dich bitte, wir müssen reden". In seinem Blick nehme Wut und Verwirrtheit wahr und ein Hauch von Panik. Doch er macht worum ich ihn gebeten habe lässt sich auf die Couch fallen und umfasst fest sein Glas. Ich folge ihm zur Sitzecke und setze mich vor ihn auf den Tisch. Nicht ganz sicher wie ich anfangen soll. "Bitte hör mir zu und lass mich ausreden", bitte ich ihn. Er nickt und ich atme einmal tief durch.
"Magnus, es tut mir leid dass ich Dich heute Abend so erschreckt habe. Mir war wirklich nicht bewusst wie lange ich unterwegs war. Ich wollte einfach nur ein wenig nachdenken. Du weißt ich würde Dich niemals absichtlich in Panik versetzen. Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben und ich wünsche mir so sehr dass ich das auch für Dich bin". Magnus öffnet den Mund doch ich halte ihn direkt auf. "Ich kann das nicht mehr. Ich liebe Dich so sehr und ich weiß Du tust das auch. Doch auf der Arbeit fühle ich mich beschissen. Ich mag es für Dich zu arbeiten, aber ich möchte so behandelt werden wie jeder andere. Ich weiß Du bist so weil Du Angst hast jemand denkt Du bevorzugst mich. Doch niemand versteht warum Du mich so behandelst und ich kann es ihnen nicht erklären. Ich sitze jeden Tag alleine beim Mittagessen, wenn ich mich zu den anderen setze fragt mich irgendwann einer nach meinem Privatleben und davon kann ich ihnen nichts erzählen. Wie soll ich denen denn erklären dass mein eigener Mann mich auf der Arbeit verleugnet? Ich würde so gerne mit Dir zusammen zur Arbeit fahren, zu Mittag essen oder mir zwischendurch mal einen Kuss stehlen. Keine Angst ich verlange nicht von Dir dass Du alle versammelst und Ihnen erklärst wer ich bin. Das geht auch nicht. Dafür läuft das ganze schon zu lange. Einige Deiner Mitarbeiter währen sehr sauer und das möchte ich nicht. Aber bitte denk darüber nach wie ich mich fühle, wie Du Dich fühlen würdest wenn es anders herum wäre. Ich weiß noch nicht wie es weiter geht, ich möchte nicht versteckt werden auch wenn Du dafür Gründe hast. Ich werde erst einmal im Gästezimmer schlafen, so haben wir beide Zeit nachzudenken". Im aufstehen beuge ich mich vor und drücke ihm einen Kuss auf die Lippen während ich "Ich liebe Dich" flüster und unser Wohnzimmer verlasse.
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Der Sekretär
FanfictionAlexander Lightwood arbeitet für den bekannten Designer Magnus Bane, der offensichtlich jeden mag außer ihn. Woran das wohl liegt ?