Liebe

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Liebe

Hannah hatte eine anstrengende Sporteinheit mit Sam, dann ein von Lachen und Reden erfülltes Mittagessen mit allen und einen sehr ruhigen Kaffee mit ihrem Engel. Sie betrachtete ihn immer wieder aus verschiedenen Winkeln und schloss irgendwann: "Ich habe schon die ganze Zeit das Gefühl gehabt, als hättest du sowas wie ne zweite Ebene. Du wirktest viel dunkler als der Serien-Castiel. Du hast dich schon sehr gut an ihn angenähert, aber so ganz passte es nicht. Und auch, wenn ich in meinem Kopf jetzt wohl für immer behalten werde, dass ich Sex mit Misha Collins hatte und ihm einen geblasen habe, gefällst du mir so noch mehr."

"Das ist hauptsächlich die Optik, mein kleiner Mensch. Den Rest kennst du schon. Zumindest in Ansätzen."

"Das denke ich mir. Ist es eigentlich okay, dass ich dich Cas nenne? Das fühlt sich so vertraut an, weil du mir so bekannt vorkommst. Auch jetzt mit der anderen Gestalt."

"Du darfst mich nennen, wie du möchtest. Wenn Cas dir gefällt, gefällt es mir auch. Namen haben eine andere Bedeutung für mich als für dich."

"Sind sie dir unwichtig?", überlegte Hannah nachdenklich.

"Ganz und gar nicht. Sie sind für mich aber nicht bloß eine Bezeichnung, sondern eine Bedeutung. Deswegen sind die himmlischen Namen auch für euch nicht auszusprechen."

"Haben menschliche Namen auch Bedeutungen für euch? Es gibt welche auf der Erde."

"Ja, die sind sehr vereinfacht. Für uns ist es immens mehr, aber ja. Der menschliche Name bedeutet die Essenz eines Menschen, das Wahre und Innere."

"Aber es gibt doch Millionen Menschen mit dem gleichen Namen?", wunderte Hannah sich.

"Vielleicht sind das nur die Rufnamen und nicht die wahren Namen. Nur wenige Menschen tragen ihre wahren Namen", lächelte er kurz geheimnisvoll. Das wirkte intelligent, attraktiv und sehr wissend und es zog Hannah so dermaßen den Boden unter den Füßen weg, dass sie keuchte und fühlte, wie ihr Herz stolperte.

Der Engel schmunzelte und rückte mit seinem Stuhl direkt vor ihren. "Erinnerst du dich an das, was du gefühlt hast, als ich dich heute Morgen in deinem Schlafzimmer an die Wand gedrückt habe?"

"Ja, sehr genau." Sie schloss kurz die Augen und biss sich auf die Unterlippe, weil er leise knurrte. "Siehst du, so genau sogar."

"Gut. Ich möchte gern, dass du daran denkst, wenn ich mich jetzt gleich bei dir revanchiere."

"Für was?", flüsterte die Frau.

"Für den Blowjob." Er war auch in dieser Gestalt ruhig, gelassen und etwas stoisch, scheinbar entsprach das seinem Wesen.

"Oh", hauchte Hannah wieder nur, weil sie in seinen Augen versunken war.

Es rauschte etwas in ihren Ohren, als er sie in sein Schlafzimmer materialisierte und die Hexe aufs Bett warf. Seine Küsse waren hemmungslos. Er zeigte ihr sehr deutlich, dass auch er die Spannung genossen hatte, sie jetzt aber leid war. Diesmal schnippste er ihre Klamotten nicht weg, sondern zog sich unter ihren Blicken langsam aus und nahm ihr dann nacheinander ihre Kleidung ab, bis sie nackt vor ihm lag. Verträumt betrachtete er ihren Körper und genoss es, wie sie sich ein wenig unruhig vor ihm räkelte. Seine Gestalt reagierte deutlich auf sie - und der kleine Mensch reagierte sehr angetan auf seine Gestalt und darauf, was sie zu sehen bekam, als sie ihre Blicke an seinem Körper hinab gleiten ließ.

"Noch nicht", sagte er rau und kniete sich vor das breite Bett.

Er revanchierte sich sehr gewissenhaft. War er zuerst nur sanft und vorsichtig mit seinen Küssen und seiner Zunge gewesen, änderte er das, als Hannah flehend seine Namen wimmerte. Dann sorgte er dafür, dass sie seinen Namen stöhnte, als sie auf seiner Zunge und seinen Fingern kam. Zweimal.

Der Engel und die Kräuterhexe (Supernatural FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt