Kapitel 3

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Tag 3: Sonntag:


Kiras Sichtweise:

Nach einem langen Abend werde ich von Geräuschen aus dem Schlaf gerissen. Bitte nicht! Ich fahre mir mit meiner einen Hand durch mein Haar und merke, dass sie nass sind. Fuck. Ich hatte wieder einen Albtraum. Ich hatte langen keinen mehr. Warum muss er ausgerechnet jetzt wieder kommen? Ich will das, was passiert ist, vergessen.  Das kann doch nicht so schwer sein. Oder?

„Heyy. Morgen“, höre ich Mey zu mir sagen, als sie realisiert, dass ich wach bin. Ich kann nur zurücklächeln, da ich noch nicht richtig wach bin. „Du siehst fertig aus Kira.“ „Echt?“, frage ich und schaue auf meinen Handyspiegel. Ich sehe echt scheiße aus. „Ich hab schlecht geschlafen“, antworte ich und trinke erst mal was. „Eine warme Dusche würde dir glaube ich ganz gut tun.“ Ich nicke. „Du hast recht.“ Ich nehme mir frische Sachen aus meiner Tasche und verschwinde ins Bad.

Zum Glück bin ich die einzige hier bei den Duschen. Ich ziehe mich komplett aus und mache die Kabinentür hinter mir zu. Das warme Wasser auf meiner Haut lässt mich langsam wach werden und meine verspannten Muskeln lösen sich. Ich hoffe, Elijah hatte einen besseren Schlaf als ich es hatte. Was er wohl gerade macht? Diese Frage stelle ich mir jedes mal, wenn ich nicht bei ihm bin. Wir haben uns zwar erst fast einen Tag lang nicht gesehen, aber dennoch vermisse ich ihn. Ich bin einfach ungern von ihm getrennt. Dazu kommt noch dass ich letzte Woche das letzte mal Sex mit ihm hatte. Dann war ich bis vorgestern bei meiner Brieffreundin und wollt eigentlich Freitag wieder mit ihm ins Bett, aber hat ja nicht so funktioniert. Es ist auch nicht sooo schlimm, aber so langsam werde ich echt verrückt. Seine Küsse und seine Berührungen auf meiner Haut fehlen mir. Ich muss Elijah einfach schnell wieder spüren.

Gerade als ich mir die Haare waschen wollte, höre ich plötzlich, wie die Tür schließt. Scheiße. „Nicht erschrecken. Ich bin es“, beruhigt mich Mey. „Ich dachte schon“, antworte ich und fange an, mir die Haare mit meinem Lieblings Shampoo einzuseifen.

„Kann ich... mit rein kommen?“, fragt sie mich, als sie nackt vor mit steht. Ich mustere sie und sehe sofort die Verletzungen an ihrem Körper. Dennoch hat sie eine unglaubliche Figur. Ich nicke wortlos. „Danke.“ Sie tritt vorsichtig in die Duschkabine und ich werd sofort rot. „Alles gut?“, fragt mich Mey, als sie sieht, dass ich sie anschaue. „Ich... ehmmm... ja. Alles gut“, antworte ich stotternd und wasche meine Haare weiter. Mir tut Mey immer noch leid. So etwas hat sie nicht verdient. Ich hoffe echt, dass Elijah und sein Freund irgendwas herausfinden.

Ich merke, wie mich Mey verlegen von der Seite anschaut, was mich irgendwie noch röter werden lässt. „Tut es noch dolle weh?“ „Was?“, erschreckt sie sich und merkt, dass sie aufgeflogen ist. „Tut es noch dolle weh?“, wiederhole ich und streiche mit meiner linken sanft über einer ihrer Verletzungen. Sie zuckt kurz zusammen, entspannt sich aber sofort wieder. Ihr Oberkörper ist weich und leicht gebräunt. Ich fahre hinunter zu ihrem Bauch und fühle ein paar Muskeln. Sie greift nach meiner Hand und schaut mir in die Augen. Sie hat genauso unfassbar schöne Augen wie Elijah. Allerdings sind ihre Eisblau, was ihr irgendwie echt steht. „Tut mir leid. Ich wollte nicht...“ „Alles gut. Es tut noch ein wenig weh, aber damit komm ich zu recht“, versichert sie mir. Immer noch hält sie meine Hand fest und fixiert mich mit ihren Blick. „Das... freut mich“, kann ich nur über meine Lippen bringen. Die Wasserperlen, die über Meys nackte Haut fließen, lässt sie nur noch schöner wirken.

Ein paar Minuten der Stille vergehen und nach dem sie mich losgelassen hat, nimmt sie sich das Shampoo und verteilt es über ihren Oberkörper. Ich ertappe mich dabei, wie ich mir auf die Unterlippe beiße. Irgendwie ist sie anders. „Du siehst schön aus“, sagt sie zu mir und schaut mich wieder an. „D.. danke. Du auch.“ Mey wird rot. „Findest du Kira?“, fragt sie nach und kommt ein Stück auf mich zu. Mir wird plötzlich ganz warm. „Jaa. Sehr sogar“, antworte ich und meine Finger fahren wieder über ihren Körper. „Du bist aber auch nicht ohne“, kontert sie. Ich weiß nicht auf was das hier hinaus läuft, aber irgendwie fühlt sich das... gut an. Ich kann es nicht genau beschreiben. „Danke. Das bedeutet mir viel. Aber du bist viel schöner“, antworte ich und fahre mit meinen Fingern über ihre Brust, was ihr ein kleines, aber leises stöhnen entlockt. „Diese Diskussion können wir Stunden weiter führen oder...“, sagt sie und berührt mich jetzt auch. Ich erschaudere leicht. „Oder was...?“ Sie kommt noch ein Stück näher auf mich zu und ich lehne mich automatisch an die Duschwand. Was macht sie nur mit mir. Sie fährt über meinen Bauch und flüstert in mein Ohr: „Weiß nicht...“ Mein Verstand ist vernebelt von Lust. So etwas hat bis jetzt nur Elijah geschafft. „Sag du es mir“, kommt es noch aus mir heraus. Ich fahre mit meinen Fingern über ihren Rücken und merke, wie sie leise in mein Ohr stöhnt. „Ich glaube... das weißt du...“, antwortet sie. „Mhhhh“, stöhne ich etwas lauter, als mich Mey zwischen meinen Beinen berührt. „Jetzt weiß ich es.“ Ich werde etwas lockerer und lasse mich von ihr weiter berühren. „Wie ist es...?“, möchte sie wissen. „Gut...“, bringe ich über meine Lippen und schaue ihr in die Augen. „Finde ich auch...“ „Und wie wäre es damit“, sag ich und berühre ihre Lippen mit meinen. Ihre Augen weiten sich anfangs, aber dann schließt sie ihre, drückt mich an die Wand und erwidert ihn.

Ich bin nicht mehr klar bei Verstand. Dieses Mädchen verführt mich und ich kann nichts dagegen tun. „Das war gut...“, sagt sie und nimmt ihre Lippen von meinen. „Kann ich nur zurück geben.“ Sie hat ihre Hand immer noch zwischen meinen Beinen und streicht über meine empfindliche Stelle. „Sag mir, wie sich das anfühlt“, befiehlt sie mir. Sie reibt schneller an meinen Kitzler und macht mich etwas verrückter. „Guuuuut....“, komm ich ihrem Befehl nach und muss stöhnen. „So ist gut Kira“, haucht sie an mein Ohr und macht weiter.

Doch bevor mich dieses Mädchen zum Orgasmus bringen kann, kommt meine zweite Seite zum Vorschein und ich bin an der Reihe. „Huch. Was hast du denn vor?“, höre ich Mey sagen, als ich mich von ihr löse und sie plötzlich an die Wand drücke. „Psssssssssst“, sage ich und lege einen Finger auf ihren Mund. Sie schaut mich mit großen Augen an. Dachte sie, dass ich nicht anders sein kann? Doch kann ich. Wenn sie wüsste. Aber das ist Vergangenheit. Trotzdem kommt diese Seite gerade wieder zum Vorschein und ich weiß nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll.

Ich fahre mit meiner Hand über ihre leichten Bauchmuskeln bis hinunter zu ihrer Scheide. Sie krallt sich an meinen Rücken, als ich mit meinen Fingern über ihre Knopse reibe und wenige Sekunden in sie ein dringe. „Fuck“, stöhnt sie und ich spüre, wie sich ihre Fingernägel in meinen Rücken bohren. Warum gefällt mir das hier so sehr? Was macht Mey nur mit mir. Ich kenne sie noch nicht mal. Mit meinen zwei Fingern gleite ich raus und wieder rein und werde jedes mal schneller und härter. „Was machst du mit mir?“, keucht sie und lässt nicht von mir los. Doch statt zu antworten küsse ich sie am Hals und drücke ihr dann wieder meine Lippen auf den Mund. „Mhhh“, stöhnt sie in mein Mund und sie schiebt  mir ihre Zunge entgegen.

„Heyy. Andere wollen auch noch Duschen!!!“, hören wir es an der Tür klopfen. Sofort lassen wir von einander los und schauen uns an. „Kann das hier bitte unter uns bleiben?“, bitte ich Mey und fange an, mich abzutrocknen. „Klar. Hier ist nichts passiert“, antwortet sie mir zwinkernd und zieht sich ihre Unterwäsche an. Es war ehrlich gesagt echt gut in der Dusche. Sie war echt gut. Allerdings wird sie Elijah nie das Wasser reichen können. Dennoch wurde meine Lust nicht befriedigt. Ich glaube, dass kann nur Elijah richtig.

„Kannst du mir bitte mal die Salbe geben Kira?“ Sie deutet auf eine Tube auf der Ablage und reiche sie ihr. „Was ist das?“, frage ich neugierig. „Das ist eine Creme gegen Schmerzen. Die Rezeptur stammt von meinem stammt von meinem Großvater“, erklärt sie mir und tut sich was von der übel riechenden Salbe auf ihre Stelen. „Hilft es denn?“ Sie nickt und ich räume weiter was Bad auf.

„Kam die Krankenschwester heute morgen schon?“, möchte ich wissen, als wir wieder in Meys Krankenzimmer sind. Sie setzt sich gemütlich auf ihr Bett und antwortet: „Kurz bevor du diesen Albtraum hattest, ist die Schwester gerade fertig geworden. Es ist alles in Ordnung.“ „Das freut mich zu hören.“ Ich gieße mir eine Tasse Tee ein setze mich zu Mey ans Bett. „Hat sich dein Freund eigentlich noch mal bei dir gemeldet Kira?“ „Jetzt wo du es ansprichst, habe ich gar nicht mehr daran gedacht“, gebe ich zu und nehme mir mein Handy vom Tisch.

„Er hat mir ungefähr vor einer halben Stunden geschrieben, dass es ihm gut geht und dass ich zu ihm kommen soll.“ „Ist er noch bei seinem Freund?“; fragt sie mich daraufhin. Ich nicke. „Dann mach dich jetzt auf den Weg zu ihm.“ „Aber... Was ist mit dir?“ „Hey. Du fährst jetzt zu ihm. Ich merke doch, wie sehr du dich nach ihm sehnst. Ich werde solange eine Beschäftigung finden und auf die Entlassungspapiere warten“, versichert sie mir. Ich muss lächeln. „Na gut. Aber wenn irgendwas ist, dann schreib mir bitte“, bitte ich sie und ziehe mir meine Strickjacke an. „Mach ich. Versprochen. Und jetzt mach das du los kommst.“ Ich schließe leise die Tür und gehe zu meinem Fahrrad . In Gedanke stelle ich mir schon wieder vor, wie mich Elijah wieder fickt. Uff. Ich muss es schnell zu ihm.

Draußen ist es wieder echt angenehm, wenn man davon ausgeht, dass wir es in fast einer Woche Weihnachten haben. Weiße Weihnachten wären echt schön. Ich schließe mein Fahrrad ab, gebe bei Google Maps die Adresse von seinem Freund ein und fahre sofort los. Der Verkehr ist heute mal auf meiner Seite, dass ich aber eine rote Ampel überfahren habe, lassen wir jetzt mal gekonnt weg. Mein Handy lässt mich durch die halbe Innenstadt fahren, bis ich dann vor einem großen, modernen Haus anhalte. Es sieht sehr schön aus und mir gefallen die großen Fenster, die sich um das Haus ziehen. Ich stelle mein Rad vor dem Tor ab und gerade als ich klingeln möchte, höre ich ein lautes Geräusch und erschrecke mich zu Tode. Anschließen öffnet sich das Tor und ich betrete das gut gepflegte Grundstück.

Je näher ich dem Haus komme, desto schöner wirkt es. Mir fällt wieder ein, dass Elijahs Dad, Architekt ist. Ich kann mir vorstellen, dass er auch das Haus entworfen hat. Ich klingle an der großen Haustür und wenige Augenblicke später wird mir auch schon die Tür aufgemacht. „Hey. Du musst Kira sein. Komm rein“, begrüßt er mich. „Dann musst du...“ „Jason. Ich bin Jason“, vervollständigt er meinen Satz. „Freut mich dich kennenzulernen.“ Er lächelt mich an. „Ganz meinerseits. Elijah hat mir viel von dir erzähl“, erklärt er und ich werde leicht rot im Gesicht. „Ist er schon wach?“, frage ich und mein Blick schweift über das große Wohnzimmer. „Ich glaube ja. Die Treppe hoch und dann die letzte Tür links“, sagt er und geht in die Küche.

Ich gehe die breite Treppe hinauf und als ich gerade die Türklinke vom hinteren Zimmer hinunter drücken wollte, öffnet sie sich schon. Meine Augen weiten sich ein wenig, als mir ein leicht bekleidetes Mädchen entgegen kommt und noch viel weiter, als ich Elijah im Bett sehe. Noch bevor ich was sagen kann, erblickt er mich. „Kira... Das ist nicht das wonach es aussieht“, höre ich ihm sagen. Doch ich höre ihm erst gar nicht zu, sondern lasse die Tränen laufen. „Kira. Es ist nichts passiert, lass es mich bitte erklären.“ „Lass mich in Ruhe Elijah!!!“, schreie ich ihn an.


Elijahs Sichtweise:

Mal kein Albtraum, bemerke ich, als mich die morgendliche, die durch das große Fenster scheint weckt. Ich merke, dass sich Luisa um mich geklammert hat, sodass es unmöglich ist aufzustehen, ohne sie wach zu machen, aber liegen zu bleiben ist auch keine schlechte Idee. Wenigstens komme ich gerade so an mein Hand ran. Ich schreibe Kira schnell eine Nachricht, dass es mir gut geht, sie nacher hier her kommen soll und schicke ihr gleich noch die Adresse von Jason. Anschließend packe ich es wieder auf den Nachtisch und streichle Luisas Rücken ein wenig weiter. Ich denke, dass wir nach dem Frühstück wieder weiter machen werden. Vielleicht findet wir ja schon was heraus. Und am Nachmittag beziehungsweise am Abend wird dann Mey entlassen.

Eine gefühlte Ewigkeit später bekomme ich mit, wie Mey endlich aufwacht. Wurde auch Zeit. „Mhhhh. Guten Morgen“, begrüßt sie mich halb verschlafend. „Geht es dir besser?“, frage ich sofort nach. Sie nickt. „Viel besser. Danke noch mal“, antwortet sie mir und steht auf. „Das hab ich gerne gemacht und würde ich auch wieder machen.“ „Das weiß ich sehr zu schätzen Elijah.“ Sie lächelt mich an und geht zur Tür.

Plötzlich höre ich eine vertraute Stimme an der Tür. Fuck. Sofort stehe ich auf und gehe zur Tür, aber Kira hat mich  schon gesehen. „Es ist nicht das, wonach es aussieht“, versuche ich ihr zu erklären, doch sie blockt sofort ab. „Lass mich!!!“, schreit sie mich an und ich sehe, wie ihr die Tränen kommen. „Lass es mich bitte erklären Kira.“ Sie bleibt auf der Hälfte der Treppe stehen und schaut mich an. Ihr Gesichtsausdruck spiegeln sich Schmerz, Liebe, Verlangen, Hass und Sehnsucht wieder. „Was willst du erklären mhhhh? Das du es nicht mehr ausgehalten hast und dir gleich das nächst beste Mädchen gefickt hast? Nein danke. Dass kannst du dir sparen.“ Meine Augen weiten sich. Warum nur denkt sie das? „Ich hab nichts gemacht. Glaub mir bitte“, sage ich erneut und greife nach ihrem Arm. „Fass mich nicht an!!!“, sagt sie mir mit lauter, kräftiger und im selben Moment spüre ich ihre Hand an meiner Wange. Das Klatschen der Backpfeife hört man ganz genau und es braucht ein paar Sekunden, bis ich realisiert habe, was hier gerade passiert ist.

„Was ist passiert?“, höre ich Luisa sagen, die gerade aus dem Bad kommt. Ich bin die Wand hinab gerutscht, meine Beine angewinkelt und mein Gesicht in meine Hände vergraben. Erst jetzt merke ich den Schmerz von ihrer Hand an meiner Wange. „Kira denkt... wir hätten...“, stottere ich. „Sex?“ Ich nicke und kann meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich kann sie jetzt nicht verlieren. „Komm her“, sagt sie zu mir und nimmt mich ganz fest in den Arm. „Alles wird gut. Sie hat das sicherlich einfach falsch verstanden“, versucht sie mich zu trösten. Ich würde sofort kaputt und in ein tiefes Loch fallen. Ich würde es nicht verkraften. „Glaubst du?“, frage ich schluchzend. Sie nickt und zieht mich mit aller Kraft nach oben. „Komm. Wir gehen gemeinsam runter und klären das große Missverständnis auf.“ Ich wische mir die Tränen aus den Augen und folge ihr wortlos nach unten.

Als wir unten angekommen sind, sehe ich Kira auf der großen Couch sitzen, mit angewinkelten Beinen und einem Taschentuch in der Hand. „Was wollt ihr denn hier?“, fragt sie sofort, nachdem sie uns beide erblickt hat. „Ich denke wir sollten reden“, sagt Luisa zu ihr und setzt sich zu Kira. „Und wer bist du? Seine neue Schlampe?“ Uff. Ich merke, wie sich die Augen von Luisa weiten. Wenn es eines gibt, was sie gar nicht kann, dann sind es Beleidigungen. Das war schon immer so. Sie atmet tief ein und wieder aus, bevor sie antwortet: „Das hab ich es einfach mal überhört. Ich bin Luisa. Die Schwester von Jason. Und ich hab rein gar nichts mit Elijah am laufen. Wirklich nicht. Kira schluchzt und schaut abwechselnd zu mir und Luisa. „Ein scheiß glaube ich euch. Ich hab euch beide doch gesehen...“, dann bricht sie ab und weint. Ich hasse es, wenn Kira weint und noch mehr, wenn ich der Grund  bin. Auch wenn sie es vielleicht nicht möchte, kann ich nicht anders. Ohne ein Wort zu sagen, setze ich mich zu Kira und drücke sie ganz fest an mich. „Ich... du...“, versucht sie stotternd zu sagen, aber schafft es nicht. „Ich hab wirklich nichts gemacht. Das musst du mir glauben. Ich liebe dich über alles“, sage ich immer wieder und streiche ihr über den Rücken. Sie antwortet nicht, sondern lässt es einfach zu. Ich schaue zu Luisa, die mich lächelnd ansieht.

„Es war wirklich ganz anders und es tut mir auch unfassbar leid, dass es falsch rüber kam“, sagt Luisa auf einmal und setzt sich zu uns beiden auf die Couch. Kira löst sich vorsichtig aus der Umarmung, wischt sich mit ihrem Ärmel die Tränen weg und schaut zu ihr hoch. „Aber... ich... ihr...“, versucht sie zu sagen. „Ganz ruhig. Alles wird gut“, versucht Luisa sie zu beruhigen und nimmt ihre beiden Hände in die Hand. „Es war wirklich nicht so, wie es aussah. Ich bin gestern hergekommen, um an den Weihnachtstagen bei meinem Bruder zu sein. Ich habe gestern Abend den beiden geholfen, bis ich dann angerufen wurde. Von meinem Freund...“, sofort weiten sich Kiras Augen. Damit hat sie nicht gerechnet. „Ich habe mich eigentlich auf den Anruf gefreut, bis er dann... am Telefon... Schluss gemacht hat. Ich war komplett am Boden zerstört. Ich habe schon nach der Flasche Alkohol gegriffen und angefangen den Schmerz wegzutrinken, aber dann kam Elijah. Er hat sich anscheinend Gedanken gemacht und kam in mein Zimmer. Sofort hat er mir die Flasche entnommen und nahm mich ganz fest in den Arm. Danach hat er mich halbwegs unter der kalten Dusche wieder nüchtern gemacht und anschließen ist er über Nacht bei mir geblieben. Ich bin dann in seinen Armen eingeschlafen.“ Als sie fertig ist, läuft ihr eine Träne über die Wange. Kira schaut einfach nur noch zu Luisa und sagt nichts.

„Ich... das... das tut mir unfassbar leid...“, höre ich sie plötzlich sagen. Kira steht auf und nimmt Luisa ganz fest in den Arm. „Verzeihst du mir?“, fragt sie und schaut Kira in die Augen. Sie lächelt und nickt. „Es tut mir leid, dass ich so überreagiert habe. Das wollte ich wirklich nicht“, entschuldigt sie sich und schaut zu mir rüber. „Ich liebe dich Elijah“, fährt sie fort, nimmt mich in den Arm und küsst mich. Sofort entfacht sie wieder dieses Feuer in mir. „Ich liebe dich Kira. Lass uns das bitte einfach vergessen. Oki?“ Sie nickt und bleibt in meinem Arm. „Ich freue mich, dass wir das hier klären konnten. Ich würde mir Vorwürfe machen, wenn ich Schuld an eurer Trennung gewesen wäre. Ich werde euch beide dann erst mal alleine lassen. Sagt uns Bescheid, wenn ihr fertig seid, dann gibt es Frühstück“, sagt sie und geht mit Jason, der die ganze Zeit in der Küche war, wieder nach oben. Ich nicke und freue mich einfach nur noch.

Wir bleiben eine Weile wortlos so sitzen, bis Kira wieder etwas sagt. „Ich wollte das wirklich nicht Elijah“, entschuldigt sie sich noch mal und schaut mich mit ihren unfassbar schönen, lilafarbenen Augen an. „Pssssst“, antworte ich bloß und drücke meine Lippen auf ihre. Ich habe sie so sehr vermisst. „Du hast mir gefehlt Elijah. Sehr sogar. Ich brauche dich. Verdammt ich hab Sehnsucht nach dir“, sagt sie in meinen Mund und küsst mich erneut. Ich sage nichts, sondern genieße es einfach. „Ich liebe dich.“ Ohne sich von mir zu lösen, zieht streift sie sich erst die Strickjacke runter, zieht dann ihr T-Shirt aus und drückt mich an die Lehne der Couch. „Was... was hast du vor?“, frage ich spielend. Ich spüre, wie mein Penis immer härter wird, was auch Kira merkt und ihr Becken an mich drückt. „Ich will dich“, antwortet sie voller Lust, saugt an meinem Hals und zerrt an meinem Shirt. Sie verführt mich wieder und das liebe ich. Ohne zu antworten, lass ich mir das Shirt ausziehen. Ich habe das hier vermisst. Ich schiebe ihr meine Zunge entgegen, öffne ihren schwarzen BH und nehme ihre vollen Brüste in die Hand. „So weich“, stöhne ich an ihren Ohr, was sie noch mehr antreibt. „Mhhhhh“, entfacht sie, drückt mir mehr ihr Becken entgegen und fährt mit ihren Fingern über meine Brust. Ich sauge an ihren Brustwarzen und drehe sie so, dass sie unter mir liegt. Gierig zieht sie mich zu mir und küsst mich intensiv. Unsere Lust auf den anderen wird bei jedem Kuss, bei jeder Berührung und mit jeder Sekunde immer mehr. „Fick mich!“, verlangt sie. Ich komme der bitte sofort nach, ziehe sie aus und dann mich. „Ich will dich spüren!“ Ich sage nicht, sonders küsse sie und führe meinen Penis in sie. Kaum bin ich in sie eingedrungen, krallt sie sich an meinem Rücken fest und stöhnt. Ich sehe, wie sehr sie das gefällt und wie sehr sie das vermisst hat. „Mehr!“, fleht sie und streckt mir ihr Becken entgegen. „Du fühlt dich so gut an“, hauche ich an ihr Ohr. Ich erhöhe mein Tempo und meine Stöße werden härter. „Ich liebe dich“, bringt sie unter stöhnen hervor. „Ich liebe dich“, und küsse sie erneut.

Nach dem ich mich in sie ergossen habe, ziehe ich meinen nicht mehr harten Penis aus sie heraus und ziehe mir meine Unterhose wieder an. „Danke“, höre ich Kira plötzlich sagen, die sich mit einem Taschentuch, das Sperma, was noch aus ihr herausläuft abwischt und sich anschließend ihren Slip anzieht. „Für was?“, frage ich neugierig. „Danke für diesen unglaublichen Sex und einfach danke für alles.“ Sie kommt zu mir rüber und umarmt mich. „Ich liebe dich“, sage ich und gebe ihr einen Kuss auf die Wange.

„Lasst es euch schmecken“, wünsche ich den anderen, als wir endlich alle am Essenstisch sitzen. Wir haben Bratkartoffeln, Rührei, Speck, sowie frisch gepressten Orangensaft gemacht. Es schmeckt echt lecker. „Habt ihr eigentlich schon irgendwas herausgefunden?“, möchte Kira neugierig wissen. Ich schaue zu Jason. „Nicht wirklich. Tut mir leid. Aber wir machen nach dem Essen sofort weiter“, erkläre ich und nehme meine vollgepackte Gabel in den Mund. Hab lange nicht mehr so lecker gefrühstückt. „Das ist doch nicht schlimm. Ich würde nach dem Essen dann wieder zu Mey ins Krankenhaus fahren, wenn das für euch in Ordnung ist. Ich bin denke ich mal, keine so große Hilfe.“ „Mach das. Mey wird ja im Laufe des Tages auch entlassen. Ich glaube, je nach dem wie weit wir kommen, werde ich entweder mit dabei sein, wenn sie entlassen wird oder ich komme nacher dann in die Einrichtung.“ „Alles gut Elijah. Stresst euch bitte nicht. Macht ganz in Ruhe“, versichert sie uns.

Nach dem wir in ruhe aufgegessen haben, den Abwasch gemacht und anschließend Kira zur Tür gebracht haben, gehen Jason, Luisa und ich wieder nach oben. „Hast du gestern Abend noch irgendwas herausgefunden?“, frage ich ihn und stelle meine Tasse Tee auf dem Schreibtisch ab. Er setz sich an seinen großen Schreibtisch und antwortet: „Nein. Leider nicht.“ „Das ist doch nicht. Dann lasst uns jetzt einfach weiter machen, mit der Hoffnung, dass wir irgendwas finden“, sage ich und nippe an meinem mediterranen Pfirsich. „Ich würde dann die Flüssigkeit weiter untersuchen“, hören wir Luisa. „Bekommst du das alleine hin?“, frage ich vorsichtshalber nach. Sie muss lachen. „Ja. Alles gut“, versichert sie mir und geht in ihr Zimmer.

„Hast du die Geldscheine schon verstaut?“, möchte ich wissen, als ich auf die Tasche schaue. Er nickt. „Ich habe sie sicher in einem Safe verstaut. Zu dem habe ich noch Fingerabdrücke entnommen und in die Kriminaltechnische Untersuchung geschickt.“ „Zu Paul?“ „Genau“, antwortet er und loggt sich in seinem PC ein.“ Paul ist ein guter Freund von mir und Jason. Er wohnt in den USA und sein Dad arbeitet dem FBI. Er hat mir in der Vergangenheit schon des Öfteren geholfen und unter anderem kennt er meinen Dad schon seit dem Kindergarten. Ich denke, hätte ich mit Paul nicht solche guten Kontakte zum FBI, würde ich vielleicht nicht da setzen, wo ich jetzt bin.

„Ich hab eine Mail bekommen Elijah“, höre ich plötzlich. Ich wende mich von der Wand mit den Bildern ab und gehe zu seinem Schreibtisch. „Von Paul?“, frage ich sofort und hoffe, dass es stimmt. „Soll ich vorlesen?“ Ich bitte drum.“ Jason öffnet die Mail und fängt an zu lesen:

„Hey Jason,

ich habe gestern Nacht die Mail mit den Anhängen erhalten und mich sofort an den Untersuchungen gesetzt.

Es hat ein wenig gedauert, aber nach einer langen Nacht, bin ich auf etwas gestoßen. Ich habe die Fingerabdrücke analysiert und diese dem Toten zuordnen können. Aber die Datenbank hat noch einem anderen Fingerabdruck entdeckt. Leider fand ich nichts passendes. Das heißt, dass am Tatort noch eine zweite Person gewesen sein muss, die wir noch nicht in unserer Datenbank gelistet haben und bevor die Frage aufkommt, ich habe auch im Ausland nachgeschaut, aber ich bin nirgends fündig geworden. Zudem habe ich die Adresse vom Opfer ausfindig gemacht. Was mich aber sehr wundert ist, dass der Tote in den USA wohnt. Ich habe Kollegen vor Ort Bescheid gegeben und die werden sich darum kümmern. Leider konnte ich nicht mehr herausfinden. Dennoch hoffe ich, dass ich dir helfen konnte.

Bleibt bitte gesund und wenn ich irgendwie helfen kann, dann schreibt oder ruft einfach an.

Mit freundlichen Grüße


Paul Parker“


„Das hört sich doch gut an.“ „Wenigstens etwas. Ich bin gespannt, was sie in seinem Haus finden“, antworte ich und widme mich weder der Wand. „Da hast du recht, aber Paul meinte, dass es noch einen zweiten Fingerabdruck gab. Jetzt ist natürlich wieder die Frage, von wem sind die.“ Ich überlege kurz. „Sean Vans kann es nicht gewesen sein. Denn er sitzt im Gefängnis, aber so wie ich ihn kenne, hat er sicher irgendwem damit beauftragt, diesen Mann zu beseitigen oder ihm zu drohen, weil das was ich im Bad gesehen habe, mir sehr nach Selbstmord aussah. Aber diese Person scheint sehr schlampig gearbeitet zu haben, wenn sie einen Fingerabdruck hinterlässt.“ „Das sehe ich auch so“, schließt sich Jason mir an und dreht sich in seinem Drehstuhl zu mir. „aber von wem genau die Abdrücke sind, wissen wir noch nicht.“

„Jungs! Ich glaube ich hab was gefunden“, hören wir plötzlich Luisa rufen und gehen ohne zu zögern zu ihr. Seine Schwester sitzt an ihren Schreibtisch und dreht ihren Laptop zu uns. „Hast du was gefunden?“ frage ich sofort nach. Sie nickt. „Ich hab die Flüssigkeit aus der Spritze versucht zu analysieren und bin dabei auf etwas gestoßen“, fängt sie an und ich kann mir den Bildschirm besser anschauen. „Und was?“ „Die Flüssigkeit ist Kaliumcyanid beziehungsweise Zyankali oder auch das Kaliumsalz der Blausäure.“ „Und das hat ihn getötet?“, frage ich neugierig nach. „Jain.“ „Jain?“, fragen Jason und ich gleichzeitig nach. Sie tippt kurz etwas auf ihrem Laptop, bevor sie uns antwortet: „Schaut mal. Ich habe die Flüssigkeit auseinander nehmen lassen von einem Programm und neben des Kaliumcyanids, gibt es noch eine andere Substanz, die mir das Programm angezeigt hat. Allerdings kenne ich es nicht. Allerdings ist es in einer Datenbank einer Universität unter dem Namen „4869“ gespeichert.“ „Weißt du welche Universität?“ „Die Harward University.“ „Dann war es Selbstmord oder?“ „So wie es aussieht ja Jason. Aber das mit dem Fingerabdrücken ist mir immer noch ein Rätsel und jetzt das mit Harward. Kannst du da irgendwas herausfinden?“ Ich hoffe. „Ich kann es versuchen, aber versprechen kann ich nichts. Hast du denn irgendeine Idee, was dieser Typ oder Mr. Vans mit Harward zu tun haben könnten? „Nein. Leider nicht“, lüge ich und schaue mir die Aufzeichnungen  noch mal an. „Mhhh“, antwortet sie. „Ich schaue, was ich herausfinden kann Jungs.“

Wir haben bis in den Abend hinein gearbeitet, aber bis auf ein paar Telefonate, die wir auf Mikes Handy gefunden haben, die Jason gerade abarbeitet, haben wir nichts gefunden. „Ich kann mich glaube ich für heute nicht mehr konzentrieren. Tut mir leid.“ „Hey, dass ist doch nicht schlimm Elijah. Es ist einfach verzwickt. Mach Schluss für heute und fahre zu Kira ins Krankenhaus. Luisa und ich machen noch ein wenig weiter“, schlägt er vor. „Ist das wirklich in Ordnung?“ „Jaaa!!!!“, versichert mir nun auch seine Schwester, die gerade wieder zu uns ins Zimmer gekommen ist. „Na gut. Ihr habt gewonnen, aber bitte macht nicht mehr so lange. Oki?“ „Jetzt geh Elijah“, befehlen mir die beiden regelrecht.

Die fahrt ins Krankenhaus ging schnell. Ich hab mir ein Taxi bestellt und war nach circa zehn Minuten schon am Krankenhaus. Schnell gehe ich den Gang entlang und gelange zu Meys Zimmer. „Herein“, hör ich es von innen rufen. Vorsichtig öffne ich die Tür und sehe, wie sich Mey gerade ihr Haar kämmt. „Guten Abend“, begrüßt sie mich und ich merke, wie Kira sich wieder freut mich zu sehen. Sie steht von Bett auf, kommt auf mich zu und drückt ihre Lippen auf meine. „Hab dich lieb“, sagt sie und drückt mich. „Alles gut bei euch beiden?“, versuche ich mich zu vergewissern. „Sehr gut. Ich werde gleich entlassen“, antwortet sie freudestrahlend und im selben Moment kommt ein Arzt ins Zimmer. Dr Curdle. „Haben sie alles fertig gepackt?“, fragt er sie sofort. „Jap“, antwortet sie kurz und knapp. „Gut. Dann mache ich noch kurz die Unterlagen fertig und spätestens in einer halben Stunde sind sie entlassen. Allerdings müsste ich noch einmal mit Elijah kurz entführen.“ Kira und Mey müssen kichern. „Ja. Das ist in Ordnung.“

„Was gibt es denn?“, möchte ich wissen, als Dr. Curdle seine Bürotür schließt. „Setz dich noch mal“, antwortet er und ich werde ein wenig nervös. Ist irgendwas passiert? „Alles gut?“, frage ich leicht panisch und nehme mir ein Bonbon, die auf seinem Schreibtisch stehen. „Ich habe die Unterlagen bereits fertig gemacht. Du müsstest sie einmal Unterschreiben. Da, wo die drei Kreuze sind“, erklärt er mir. Ohne zu zögern nehme ich mir den blaue Füllhalter und unterschreibe schnell.

„Hier.“ Ich schiebe die drei Zettel zurück und hoffe, dass er noch mehr zu erzählen hat. „Gut. Dann haben wir das erledigt. Kommen wir nun zur eigentlichen Sache, warum ich noch mal mit dir reden wollte Elijah.“ Ich hab ein wenig Angst. „ich habe nicht damit gerechnet, dass ich Mey schon nach so kurzer Zeit entlassen kann. Ihr Heilungsprozess verlief im Vergleich zu anderen Menschen ihres alters , relativ schnell.“ Ich beruhige mich wieder. „Wie bei mir“, antworte ich. Er nickt. „Wir haben ihr noch einmal Blut abgenommen. Vielleicht finden wir noch irgendwas heraus. Ich denke, solange wir nicht ihre Adresse haben, weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob ich ihr trauen kann“, erzählt er. „Das kann ich verstehen. Mey hat ein Geheimnis, da bin ich mir sicher, aber ich habe ein gutes Gefühl bei ihr“, versichere ich ihm. „Ich vertraue dir Junge. Wenn ihr gleich das Krankenhaus verlasst, gebe ich sie in eure Hand. Ihr müsst gut aufpassen. Wir beide wissen denke ich, zu was Mr. Vans alles in der Lage ist und wenn sie wirklich irgendwas mit ihm zu tun hat, dann ist sie in großer Gefahr.“ Er hat recht. Aber irgendwas an Mey ist anders. Ich spüre irgendwie eine gewisse Verbundenheit zwischen uns. Ich kann mir das zum jetzigen Zeitpunkt, aber nicht erklären. Das ist noch ein Puzzleteil, welches wir finden müssen, um es an seiner richtigen Stelle setze zu können. „Wir müssen schauen. Vielleicht können wir die Betreuer überreden, dass wir irgendwo hinfahren.“ „Das ist eine gute Idee. Hier. Das soll Mey einmal täglich nehmen“, erzählt er und gibt mir eine Packung mit Tabletten. Ich schaue ihn an. „Schmerztabletten.“ „Ach so. War es das denn?“ „Ja. Wenn ich was neues weiß, dann melde ich mich bei dir Elijah. Bleib gesund und passt bitte auf“, bittet er mich und begleitet mich noch hinaus auf den Flur. „Danke. Werd ich machen. Versprochen“, sage ich zum abschied und gehe den Flur entlang.

„Ich wäre dann soweit.“ „Endlich. Ich möchte hier so schnell es geht raus. Ich mag keine Krankenhäuser.“ Mey schnappt sich ihre  Tasche und geht voran. „Alles gut bei dir?“, fragt mich Kira und nimmt meine Hand. „Ja. War nur ein anstrengender Tag heute.“ „Den Feierabend hast du dir verdient.“ Sie bleibt ,kurz stehen, umarmt mich und gibt mir ein sanften Kuss.

Auf Wunsch der beiden Mädchen sind wir zu Fuß noch durch die Innenstadt gelaufen. Anfangs dachte ich, das wird die Hölle, aber spätestens nachdem wir unsere Taschen einschließen konnten, war es viel besser. Aber ich bin froh, dass wir jetzt wieder in der Einrichtung sind.

„Darf ich vorstellen, dass ist Herr Rosenbach. Mein Bezugserzieher und meiner Meinung nach der beste hier.“ Mey wirkt ein bisschen schüchtern, entspannt sich aber schnell wieder. „Dann musst du Mey sein. Mir wurde schon ein wenig von dir erzählt. Tut mir leid, was passiert“, begrüßt er sie. „Freut mich auch“, gibt sie zurück, was mich irgendwie ein wenig wundert. „Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich mit dir noch ein paar Sachen besprechen. Nichts schlimmes.“ Sie schaut zu Kira. „Darf mich Kira begleiten?“Herr Rosenbach muss schmunzeln: „Klar.“ „Danke.“

Kaum ist die Tür vom Büro zu, kommt auch schon Herr Rosenbach wieder. „Elijah. Telefon“, sagt er und reicht es mir. „Jaa?“ „Hallo. Sind sie Elijah?“, fragt mich eine weiblich Stimme am Telefon. „Jaa.“ „Ich bin Dr. Penelope Eastwood, aus der Uniklinik. Luna Johnson wurde vor wenigen Minuten ins Krankenhaus eingeliefert, mit Lebensgefährlichen Verletzungen.“

Elijah, Kira und das Geheimnis der Mitbewohner 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt