Kapitel 3 - Kayla

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Kapitel 3 - Kayla

Am nächsten Morgen wurde ich um 11 Uhr von meinem Wecker aus dem Schlaf gerissen.

Es war Samstag und ich hatte Abend- beziehungsweise Nachtschicht. Deshalb konnte ich es mir erlauben jeden Samstag auszuschlafen. Herrlich!

Gähnend streckte ich mich ein letztes Mal bevor ich aufstand und in die Küche ging, um zu frühstücken.

Na gut, ehrlich gesagt, dauerte es noch ein wenig, bis ich mich dann schlussendlich aus meinem Bett gekämpft hatte, aber das ist ja unwichtig.

Ich war keinesfalls ein Morgenmensch und das wusste jeder meiner Freunde.

Sofort musste ich an Jason denken.
Jason war mein bester Freund gewesen. Wir kannten uns seit wir zwölf waren und er war soetwas wie ein Bruder für mich gewesen.

Er war vor drei Jahren an Leukämie gestorben.

Da ich ein Einzelkind war, wurde es von da an nur noch schwerer für mich, obwohl mir meine Eltern natürlich dabei halfen, alles zu verkraften.

Letztendlich schaffte ich es doch durch eine Therapie die schönen Erinnerungen behalten zu können und nicht mehr jedes Mal loszuweinen, sobald mich etwas an ihn erinnerte.

Auf jeden Fall veränderte ich mich im letzten Jahr sehr. Ich zog von Manchester nach London, wurde offener und tat das, was ich für richtig hielt.

Manchmal hatten Veränderungen eben doch positive Seiten.

Lächelnd aß ich meinen Toast auf und steckte den Teller in die Spülmaschine.

Bis zur Arbeit hatte ich noch den ganzen Nachmittag, also lehnte ich mich zurück und entspannte ein wenig. Wie gewohnt kümmerte ich mich nicht um mein Aussehen, bis ich dann raus musste.

7:30 pm

Seit einer halben Stunde stand ich jetzt schon hinter der Theke und bediente zusammen mit Jessy die heutigen Gäste.

Mein anfangs echtes Lächeln war jetzt nur noch gefälscht und wirkte so aufgesetzt, wie eine Maske.

Das hatte zumindest Jessy vor einigen Minuten behauptet, danach hatte ich aufgehört es zu versuchen und stand mit neutraler Miene neben ihr.

"Ein Bier, bitte!" Hörte ich plötzlich eine weibliche Stimme von links und drehte mich zu ihr.

"Geile Haare!", platzte es aus mir heraus, bevor ich etwas dagegen unternehmen konnte und machte nebenbei das Bier fertig.

Die Frau lachte auf und bedankte sich.

Ihre Haare waren fast weiß gebleicht und obwohl der dunkle Ansatz schon sichtbar war, hatte sie es doch geschafft, ihre Haare zu einer frechen Wellenfrisur aufzutupieren.

"Deine schauen übrigens auch toll aus!", sagte sie grinsend und zeigte auf meine Haare, die ich zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte.

"Danke! Ich bin übrigens Kayla, aber nenn mich Kay!", lächelte ich und sie bezahlte. Diese Frau war mir irgendwie vom ersten Augenblick an sympathisch.

"Freut mich. Louise Teasdale. Aber sag bitte nur Lou!", antwortete sie und nahm einen Schluck.

Wir verstanden uns super und fingen an uns zu unterhalten, während ich immer wieder Leute bediente, was Lou aber nicht im geringsten störte.

"Und wer hat dir deine Haare gemacht?", fragte ich Lou nach einer Weile interessiert.

"Die hab ich selbst gemacht." Lässig winkte sie ab und stürzte sich auf ihren Ellenbogen ab.

"Echt? Ist ja mal cool!", rief ich begeistert aus und betrachtete sie fasziniert.

"War ziemlich einfach. Ich bin nämlich Make-Up Artist und Haarstylistin." Meine Augen weiteten sich noch mehr, was ihr aufzufallen schien.

"Was denn los??", grinste sie.

"Nichts... Es ist nur so. Ich hab auch ne Ausbildung als Make-Up Artist und so, aber ich bekomme seit Wochen keinen Job! Ich habe bestimmt schon tausende von Bewerbungen geschrieben, aber niemand will mich!", erzählte ich ihr und verdrehte dabei die Augen.

Lou hörte mir aufmerksam zu , doch schon nach kurzer Zeit leuchtete ihr Gesicht auf.

Misstrauisch beobachtete ich sie und hob eine Augenbraue an, als sie anfing zu reden.

"Das muss bestimmt hart sein... Aber weißt du was? Eigentlich würde ich das nie tun, aber bei dir kann ich mir einfach nicht helfen! Wie wärst, wenn du meine Assistentin werden würdest? Und nach der Probezeit kann ich ja fragen, ob wir dich fest einstellen könnten...", lächelte sie. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie scherzte, aber wahrscheinlich war es der Alkohol, der sie zu einem solchen Angebot gebracht hatte.

"Wirklich?!", war alles was ich herausbringen konnte. Nachdem sie nickte, lief ich einmal um den Tresen herum und gab ihr eine dicke Umarmung.

"Kayla! Komm sofort zurück auf deinen Arbeitsplatz!", hörte ich meinen Chef Jack poltern.

"Sorry, Jack, aber den Posten kannst du ab heute neu besetzten!", rief ich und warf ihm eine Kusshand zu. Irgendwie klang alles so vielversprechend, sodass ich auch einfach über den Kopf hinwegbestimmte und mich von meinem Gefühl leiten ließ.

"Hier meine Nummer! Ruf mich morgen an, okay?" Lou steckte mir eine Karte hin, auf der ihre Daten gesammelt waren und stand auf.

Wir verabschiedeten uns noch und ein wenig später war sie auch schon verschwunden.

"YES!", quietschte ich und führte einen Freudentanz auf.

Mal sehen, was für einen Job ich mir da geangelt hatte!

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Whoo! New Chapter :))

Hope u like it!!! <3

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love u all

chrissie xxx

ps.: englisch mooded right now #sorrynotsorry

Und danke an @Dance-Lucy13 für das tolle cover!! 💗

give me a fake smile ∞ louis tomlinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt