"Okay, wie wäre es mit Philosophie?"
Yeonjun fängt an zu lachen. "Du und Philosophie?"
"Ich bin sehr tiefgründig", behauptet Huening Kai. "Manchmal frage ich mich, ob wir Menschen vielleicht Aliens sind. Es kann sein, dass wir gar nicht von der Erde stammen, sondern von einem anderen Planeten. Vielleicht haben wir die Dinosaurier mit dem Asteroiden vernichtet, damit die Erde uns allein gehört. Unser anderer Planet war nicht mehr funktionsfähig, deswegen brauchten wir einen neuen Platz zum Leben."
Etwas beeindruckt, aber ebenso belustigt pfeift Yeonjun und platziert das Handy besser am Ohr, um Kai deutlicher zu hören. "Ich denke, damit solltest du eher bei Soobins Kursen anfangen und nicht Philosophie. Könnte ein cooler Film werden."
"Denkst du Jun Hyung?", fragt Kai überlegend nach. "Wie wäre es mit Schauspielerei? Ich bin gut darin, oder?"
"Willst du nicht eher ein Studium mit besseren und sicheren Jobaussichten?"
"Pff, sagst gerade du. Weißt du noch, wie unsere Eltern versucht haben, dir das Musikstudium herauszureden?"
Yeonjun erinnert sich noch ganz genau daran. Seit Langem wollte er eine Karriere in Richtung Musik machen, aber sein Vater war eher dagegen gewesen. Yeonjun konnte es als Teenager nicht verstehen, wieso sein Vater ihn nicht das machen lässt, worauf er Lust hat. Jetzt mit mehr Reife und Alter kann er ihn besser nachvollziehen. Musik ist ein Weg, wo die Erfolgsgarantie nicht groß ist, viel eher versagt man. Es ist sehr hart aufzusteigen und anders als er es sich vorgestellt hat, ist das Studium nicht leicht. Es gab eine Zeit, wo er das Studium abbrechen wollte, aber seine Leidenschaft war zu groß gewesen, weswegen er es durchgezogen hat. Obwohl es anstrengend ist, macht es ihm trotzdem Spaß.
Sein Vater hatte eben Angst, dass er Schwierigkeiten bei der Jobsuche bekommen würde. Er weiß, wie talentiert sein Sohn ist, aber nur weil man Talent besitzt, heißt es nicht, dass man es in der Industrie schaffen wird. Dennoch hat er letztendlich Yeonjun vertraut und ihm das Studium machen lassen. Zwar macht er sich immer noch Sorgen, doch als er vom Auftritt und Praktikum gehört hat, war er begeistert und unterstützte Yeonjun.
"Hmm, ich erinnere mich." Yeonjun sucht die Blätter raus, die er für seinen nächsten Unterricht braucht. "Allerdings fördert unsere Universität die künstlerische Seite sehr und es gibt viel in dieser Richtung. Wegen dieser Studiengänge trägt die Uni einen guten Ruf. Soobin hat mal erzählt, dass die Theaterleute oft im Seoultheater auftreten."
"Ohh", ruft Kai entzückt aus, doch stoppt. "Dann muss ich vor Leuten auftreten..."
Yeonjun lacht nochmal. "Das ist der Sinn der Sache. Bei Filmen oder Serien musst du auch vor den Mitarbeitern schauspielern."
"Ach, ich denke Schauspiel ist doch nichts für mich", findet Huening Kai, gefolgt von einem dramatischen Seufzer. "Jun Hyung! Was soll ich machen? Ich bin noch so jung, ich weiß gar nicht, was ich später werden will!"
Yeonjun hört förmlich die Verzweiflung seines Bruders. Obwohl Kai meistens heiter und sorglos wirkt, weiß Yeonjun, dass es nicht immer der Fall ist. Natürlich macht er sich wie jeder andere Mensch Sorgen, besonders um seine Zukunft. Yeonjun selbst wusste als Teenager, was er wollte, weswegen er zielstrebig daran gearbeitet hat. Allerdings ist ihm bewusst, dass viele junge Leute unentschieden sind, was sie später im Leben machen wollen.
Die Angst und Ungewissheit vor der Zukunft ist vollkommen verständlich. Es ist eine neue Lebensphase, die die Kindheit endgültig abschließt. Auch für Yeonjun war es schwer gewesen, komplett allein in einer fremden Umgebung zu sein, als er hierhergezogen ist. Es war eine Herausforderung, aber auch schwierige Momente gehören im Leben. Daraus lernt und wächst man nämlich.
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Let's be together tomorrow (Yeonbin)
FanfictionChoi Yeonjun fällt mit seinen vielen Piercings, den blauen Haaren und seinen stechenden Augen in der Universität auf. Trotz seines schlechten Rufes finden ihn viele Studenten attraktiv, doch das ist Yeonjun egal, er möchte sich nur auf sein Studium...