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"Das ist von meinen Freunden. Als Dankeschön", sagt Aeri und hält ihm die Pralinenpackung entgegen.

Etwas erstaunt starrt Yeonjun das Geschenk an. "A-aber..."

"Nimm es an Yeonjun Sunbaenim." Damit drückt sie ihn endgültig die Packung zu. "Alle schwärmen von dir und wollten dir unbedingt was geben. Du warst nämlich schon cool gewesen, wie du mit diesen Typen umgegangen bist. Du hast meine Freundinnen sehr geholfen, danke."

Yeonjun hat nicht erwartet, dass er Aeri noch einmal nach dem Vorfall sehen würde. Zwar sind nur zwei Tage vergangen, aber um ehrlich zu sein, hat Yeonjun sie und ihre Freundinnen schon halbwegs vergessen. Deshalb fühlt er sich ein wenig miserabel, als sie ihm dieses Geschenk überreicht.

"Vielen Dank", meint Yeonjun, diesmal sogar aufrichtig. Sie haben ihn etwas geschenkt, als ein Dankeschön für seine gute Tat und nicht, weil sie ihn verehren und denken, sie kommen mit Geschenken besser an ihn ran. Zudem stellt er fest, dass es einer seiner Lieblingspralinen ist. Ist das ein Zufall oder haben sie ihn so lange gestalkt, bis sie es herausgefunden haben?

"Ich habe deinen Freund Beomgyu gefragt, welche Sorte von Schokolade du magst", erklärt Aeri, als hätte sie seine Gedanken gehört. "Kann ich absolut nicht verstehen. Die sind richtig bitter." Sie macht ein angewidertes Gesicht und Yeonjun kann nicht anders als seine Unterlippe beleidigt vorzuschieben.

"Ich habe eben Geschmack."

"Einen schlechten Geschmack", widerspricht sie ihn augenblicklich. "Du bist bestimmt einer der Leute, die Minzschokolade mögen."

Yeonjun schweigt nur.

"Oh mein Gott, du magst es wirklich? Igitt!"

"Es schmeckt gut!"

"Wie kann das gut schmecken?"

Bevor Yeonjun weiter seine Lieblingssorte verteidigen kann, schlingt sich ein Arm um seine Schulter. Beomgyu stellt sich neben ihn und lächelt Aeri freundlich an. Er betrachtet die Packung in Yeonjuns Händen.

"Ah, deswegen hast du mich gefragt, was er mag."

Aeri nickt. "Danke für deine Hilfe. Damit konnte ich ihn etwas geben, was er liebt." Plötzlich ertönt ein Klingeln aus ihrer Tasche und rasch fischt sie ihr Handy heraus, bevor sie annimmt. "Ja? Ah, hmm. Ich komme gleich in fünf Minuten. Warte auf mich."

Sie legt auf und schaut dann wieder zu den zwei Jungs rüber. "Ich muss dann mal gehen. Nochmals vielen Dank, Yeonjun Sunbaenim. Ich hoffe, wir sehen uns öfters." Mit einem großen Lächeln verabschiedet sie sich von ihnen und geht dann weg.

"Wofür hat sie sich denn bedankt?", fragt Beomgyu konfus.

Stimmt, sein bester Freund weiß nichts von dem Vorfall mit diesen Mistkerlen, auch nicht von Soobin. Es ist nie ein guter Zeitpunkt gekommen, es zu erzählen. Zudem hat Yeonjun nicht das dringende Bedürfnis, über diese Ereignisse zu sprechen.

"Ich habe ihr bei einer Sache geholfen. Sie wollte sich mit den Pralinen bedanken."

"Du hast geholfen?", gackert Beomgyu und Yeonjun starrt ihn finster an, bevor er den Arm um seine Schulter ruckartig entfernt. "Und ich dachte, sie möchte dich immer noch haben, obwohl du sie abgewiesen hast. Manche denken ernsthaft, sie hätten bessere Chancen bei dir mit einem Geschenk. Eigentlich habe ich sie gewarnt, dass sie lieber aufhören soll, aber sie war so ehrgeizig gewesen, ich habe es dann gelassen. Zum Glück war es nicht ein trauriger Versuch gewesen, dich zu gewinnen. Sie ist zu süß für dich."

"Du weißt, ich habe kein Interesse an ihr."

"So wie bei jedem auf dem Campus."

Sofort taucht Soobin in seinem Kopf auf. Der niedliche Junge, von dem er fast nichts weiß. Seit zwei Tagen ringt Yeonjun mit sich, ob er eine Nachricht an ihm schreiben soll. Doch worüber soll er schreiben? Wie soll er anfangen? Soll er sofort nach einem Treffen fragen oder ist das zu aufdringlich?

Let's be together tomorrow (Yeonbin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt