The past

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„Weißt du noch wie du mich aufgebaut hast, weil mich keine Agentur angenommen hatte?" Puma nickte. Natürlich erinnerte er sich noch sehr gut daran. „Ich habe dich damals angelogen.", beichtete der Schwarzhaarige und wieder presste Puma seine Lippen aufeinander. „Ich wurde von einer Agentur angenommen. Eine kleine, unbedeutende. Und nicht als Sänger. Sondern als Tänzer. Als Backround-Tänzer um genau zu sein. Und ich bin in eines ihrer Wohnheime gezogen und habe das Training begonnen. Darum bin ich gegangen."

„Aber das ist doch toll." Puma versuchte zu ignorieren, dass Jimin ihm nichts gesagt hatte, sondern versuchte sich für ihn zu freuen. „Wieso hast du mir das nicht einfach gesagt?"

Jimin lachte ironisch: „Ich konnte nicht."

„Wieso?"

„Ich habe so groß geträumt und du hast mich so sehr unterstützt. Doch am Ende hatte es gerade Mal gereicht um Backround-Tänzer zu werden. Ich habe mich einfach geschämt. Ich hatte das Gefühl, dich enttäuscht zu haben. Darum konnte ich dir nichts sagen. Du hättest gemerkt, was für ein Versager und was für eine Zeitverschwendung ich eigentlich war. Immer noch bin. Und hättest vielleicht sogar bereut an meiner Seite zu sein."

„Das ist nicht wahr!", warf Puma ein, „Und das weißt du!" Er war enttäuscht. Enttäuscht, dass Jimin so wenig von ihm erwartet hatte. „Ich hätte niemals gedacht, dass du ein Versager bist. Im Gegenteil. Ich hätte dich nur noch mehr angefeuert. Und nur weil du nicht gleich als Idol-Trainie angenommen wurdest, heißt das nicht, dass du dich nicht hättest hocharbeiten können.", der Blauhaarige holte tief Luft, „Und ich habe dich nie als Zeitverschwendung angesehen. Nicht ein Mal in all den Jahren, habe ich an dich gedacht und daran, dass du eine Zeitverschwendung warst."

Jimin sagte weiterhin nichts, sondern hörte zu, was Puma zu sagen hatte. „Und auch wenn es dir so ging. Wenn du dich so gefühlt hast. Wieso bist du nicht zu mir gekommen und hast mit mir geredet? Wir hatten uns versprochen, dass es keine Geheimnisse zwischen uns gibt und das wir immer miteinander reden konnten. Wir waren die Menschen, denen wir am meisten vertraut haben. Zumindtest dachte ich das. Wieso also bist du nicht zu mir gekommen? Wir hätten reden und eine Lösung finden können."

„Ich hatte Angst.", erwiderte Jimin.

„Wovor?"; wollte Puma wissen, „Dass ich dich nicht verstanden und unterstützt hätte? Du hättest wissen müssen, dass ich für dich alles zurück gelassen hätte. Nur um für dich da zu sein. Uund um an deiner Seite zu sein."

„Und genau da lag das Problem.", Jimin, welcher wieder auf seine Füße gesehen hatte schaute dem Idol nun direkt in die Augen, „Du hättest alles zurück gelassen. Deine Träume, deine Freunde, deine Familie. Du wärst mir blind ins Ungewisse gefolgt und wärst unglücklich geworden."

„Das wäre ich nicht.", entgegnete Puma und entlockte dem Älteren ein frustriertes Lachen.

„Bitte, denkt doch mal realistisch. Wärst du mit mir gekommen, hättest du nicht einmal deinen Abschluss gemacht. Und damit hättest du keinen Job gefunden. Das wiederum hätte dich von mir abhängig gemacht und wir Beide wissen wie sehr du es hasst von jemandem –vor allem finanziell- abhängig zu sein." In seinen Augen und seiner Stimme lag ein Vorwurf.

„Ich hätte auch einfach ein halbes Jahr später nachkommen können.", erklärte Puma energisch, „Dann hätte ich meinen Abschluss gehabt und einen Job finden können. Oder ich hätte in Seoul studiert. Mit meinen Noten wäre das kein Problem gewesen."

„Und was hättest du studiert?", fragte Jimin ein wenig frustriert, „Jura? Medizin? BWL? Oder einen der Anderen Studiengänge, welche deine Eltern für dich vorgesehen hatten? Hättest du genau das getan, was du auf keinen Fall machen wolltest, als wir uns kennengelernt haben?"

Our second chanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt