Kapitel 1

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Viele Jahre später

PoV Callida

,,Wochenlang habe ich ihn nicht gesehen, meinen kleinen Engel und dann klopft er eines Tages einfach an mein Küchenzimmer. Ach wie habe ich mich erschreckt. Da hätte ich doch glatt meinen Tee verschüttet. Dann schaute er mich mit großen Augen an und auf einmal tauchte ein zweiter Beo auf", die alte Dame lachte.

,,Ein zweiter Beo? Hier?" auch ich musste einfach grinsen. Elouise war vielleicht eine etwas verrückte alte Dame, aber gleichzeitig die liebenswerteste alte Dame die ich kannte. Schon immer hatte sie mir Geschichten erzählt. Teils Geschichten aus ihrem eigenem Leben, wie zum Beispiel von den beiden Beos. Teils von Sagen und Mythen, was mir als kleines Kind natürlich besonders gut gefallen hatte. So konnte ich meine realen Probleme vergessen und mich an einen anderen Ort träumen. Elouise redete dann von Leuten die Dinge verändern konnten. Ich meine wer würde das nicht gern tun. Stellt euch mal vor ihr könntet einfach eure Kohlsuppe in einen leckeren Sckokoladenmuffin verwandeln. Ein Traum.

,, Kaum zu Glauben oder? Sein Zuhause konnte ich aber leider nie ausfindig machen. Naja, dafür waren sie das perfekte Romeo und Julia Paar" antwortete sie und nahm einen Schluck aus ihrer Teetasse.

,,Nun, zu einer anderen Sache", fuhr sie fort:,, Du hast die Ehre meine neuen Himbeertörtchen zu testen bevor ich sie im Cafe anbiete"

,, Nun das ist wahrlich eine Ehre" erwiderte ich und ahmte dabei Elouises gehobenen Ton nach.

《○》

,,Hi, Cally.", suchend sah ich mich nach meinen Freunden um.

,,Hier! ", endlich entdeckte ich sie bei Noahs Spind. Hätte ich mir auch denken können. Wo sollten Schüler morgens vor der Stunde auch sonst sein, als bei ihren Spinden.

,,Morgen" begrüßte ich sie.

,,,Also Noah und ich haben gerade darüber geredet, dass wir uns echt mal wieder treffen sollten" brabbelte Tara. Man konnte ihr anmerken, dass sie noch nicht lange auf den Beinen war. Trotzdem hatte sie Recht. In der letzten Zeit haben wir wirklich nicht viel zusammen gemacht. Besonders wegen den ganzen Klausuren. Gut, dass wir nun die meisten erstmal hinter uns hatten.

,,Und deswegen" , Noah trommelte auf seinem Spind:,, Treffen wir drei uns heute bei mir."

,,Sorry, ich muss heute noch im Cafe helfen." Nachdem ich gestern die Himbeertörtchen gekostet hatte, die natürlich köstlich waren, rang Elouise mir natürlich auch direkt das Versprechen ab ihr beim Einräumen der neuen Köstlichkeiten zu helfen.

,,Ich kann nicht glauben dass du immer wieder einfach so dort aushilfst" Darauf antwortete ich Tara nur mit einem Schulter zucken. Eigentlich bräuchte louise meine Hilfe nicht wirklich. Ihr Cafe lief auch so. Doch laut ihr säße ich ja sonst nur Zuhause rum. In Wahrheit freute sie sich aber selber, wenn ich in ihrem Cafe vorbei schaute.

,,Gut, dann kommen wir eben zu dir" meinte Noah siegessicher

,,Abgemacht" , meinte auch Tara ohne mich überhaupt zu fragen.

Kopfschüttelnd lachte ich und lenkte ein:,, Na gut. Aus vertraulichen Quellen weiß ich sogar, dass es neue Törtchen geben soll."

,,Die Törtchen lasse ich mir sicher nicht entgehen." sagte Tara und ging schonmal in Richtung Klassenraum.

,,Ich definitiv auch nicht. Aber was für ein Fach haben wir gleich überhaupt nochmal?" startete Noah seine und meine altbekannte Diskussion. Wie konnte er sich denn so etwas nicht merken. Solangsam glaubte ich fast er macht das extra. Allein um mich zu nerven.

,,Man könnte meinen wir hätten unseren Stundenplan schon ein viertel Jahr" erwiderte ich.

,,Ich spare mir meine Gehirnzellen eben für etwas wichtigeres"

,,Das da wäre?"

,,Überlege ich mir noch. Also was haben wir?"

,,Chemie", meinte ich und zückte das Buch aus seinem offenen Spind, um es ihm dann energisch entgegen zu drücken, worauf er aufstöhnte. Ja, Chemie war echt nicht sein Lieblingsfach und Frau Schmidt machte es ihm da nicht gerade leichter. Und genau in dem Moment klingelte es auch noch. Was für ein Glück er doch hatte. 

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