Kapitel 2

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Nach einigen Momenten hatte ich mich etwas mit der Situation abgefunden und da ich nicht wusste, was ich tun musste, um wieder ein Mensch zu werden, beschloss ich etwas durch die Gegend zu streifen. Schließlich mochte ich Katzen. Und vielleicht fand ich ja auch jemanden, der mir helfen konnte. Und so stakste ich los durch den Schnee, der dieses Jahr ausnahmsweise mal gefallen war. Es war komisch auf vier Pfoten zu laufen, statt auf zwei Füßen. Aber es fühlte sich nicht blöd an. Im Gegenteil. Nach einer Weile mochte ich meine vier Pfoten und kam schon ganz gut damit zurecht. Und ich konnte jedes noch so kleine Geräusch hören, jede noch so kleine Bewegung im Unterholz sehen und jedes Lebewesen riechen. Ich öffnete den Mund und sog die Luft ein, um die Gerüche noch besser wahrnehmen zu können. Ich wusste nicht, dass Katzen das machten. Es war eher ein Instinkt. Doch bei dem Geruch, den ich plötzlich aufnahm, sträubte sich mir das Fell. Ich blieb stocksteif stehen. Wagte nicht zu atmen. Ich hatte das noch nie zuvor gerochen. Trotzdem wusste ich, was es war. Und es war nichts Gutes.

Chiaras  erste VerwandlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt