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Ein paar Wochen vergingen, von denen ich jeden Sonntag mit den Jungs verbrachte. Ich gehörte dazu, als wäre ich schon immer dabei gewesen. Sie motivierten mich. Durch sie konnte ich sein wer ich wirklich war und meine musikalischen Talente noch mehr verfeinern. 

Ich verbrachte auch außerhalb vom Basketball viel Zeit mit jedem einzelnen von ihnen, wodurch ich die einzelnen Besonderheiten der Charaktere in mich aufsog. Die Jungs sagten oft, dass ich nun zu einer Mischung aus allen geworden war. 

Ich sang mit Tae, Jimin und Jin. Ich rappte gemeinsam mit Namjoon, Hobi und Yoongi im Tonstudio. Jimin und Hobi zeigten mir, dass ich auch ein wirklich guter Tänzer war. Und obwohl ich alle Jungs wirklich sehr mochte, war Tae mir am vertrautesten.

Der erste Sonntag im Juni war der Jahrestag von Ahro und mir. Ich konnte mich mit ihr darauf einigen, dass ich um 17 Uhr zum Training gehen konnte und sie dann um Punkt 19:30 Uhr bei mir abholen würde, wo sie warten wollte. 

Das Training war anstrengend, aber machte wie immer unglaublichen Spaß. Die Jungs spielten alle beleidigt, weil ich nachher nicht mit ihnen ins TingTang gehen konnte. Der "Frauenfreie Sonntag", wie sie ihn manchmal aus Spaß nannten, war ihnen heilig und ich verstieß natürlich gegen diese Regel.

Während die Jungs schon duschen gingen, flitzte ich raus vor die Halle, denn ich hatte vorhin gesehen, dass hier ein Eiswagen stand. Ich bestellte für jeden Eis im Becher als Entschuldigung. 

Als die Jungs vom Duschraum in die Umkleide kamen, hatten sie alle große Augen. Jeder probierte bei jedem. Bei uns teilte man alles. 

„Das bist du uns aber auch wirklich schuldig, Kookie", witzelte Hobi.

Während die Jungs beim Umziehen ihr Eis aßen, schnappte ich mir meine Sachen und ging auch duschen. Ich hatte schließlich nicht mehr viel Zeit. 

Irgendwann steckte Jin seinen Kopf durch die Tür. 

„Hey Kook, habt einen schönen Abend! Wir sind jetzt weg". Ich hörte wie auch die anderen hinter ihm mir Verabschiedungen zu riefen. Jin hob nochmal kurz die Hand und war weg. Nebenan wurde es ruhig.

Ich schnappte mir mein Shampoo, schäumte es kurz in den Händen auf und verteilte es in meinen Haaren. Ich summte einen Song, den ich gerade im Kopf hatte und wusch mit geschlossenen Augen das Shampoo wieder aus. 

Als ich meine Augen wieder öffnete hätte ich fast einen Herzinfarkt bekommen. Tae lehnte lässig mit verschränkten Armen in der Tür und musterte mich. Ich fasste mir an die Brust und murmelte ein „Gott". 

Wie lange stand er schon da? Unauffällig drehte ich mich ein Stück zur Seite, sodass ich ihm nicht mehr meine ganze Vorderseite präsentierte. Mir machte es nichts aus mit den Jungs zu duschen, aber Tae schaute mich jetzt so intensiv an, dass mir irgendwie nicht wohl dabei war.

Sein ernstes Gesicht verwandelte sich plötzlich in ein Grinsen. 

„Keine Angst, ich guck dir schon nichts weg. Habe nur die hier vergessen." Er hielt seine Sportschuhe hoch. 

„Viel Spaß heute Abend mit Ahro." 

Er drehte sich um und ging. 

Wonach das Herz sich sehnt (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt