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Nachdem wir beide zugesagt hatten, legten wir unsere Handys weg und nahmen wieder die gleichen uns zugewandten Positionen auf dem Sofa ein. Tae schaute mich mit seinen dunklen Augen an. 

„Ich würde dich gerne nochmal küssen, wenn ich darf." 

Ich könnte mich dafür umbringen, dass mich seine Worte so nervös machten. Ich hatte schon tausende Küsse hinter mir und war mir sehr sicher, dass ich ein guter Küsser war. Auch ein guter Liebhaber. Trotzdem fühlte ich mich wieder wie ein Teenager, der gleich seinen ersten Kuss haben würde. 

Selbstbewusstsein, Jungkook. Selbstbewusstsein.

„Und darf ich?", riss Tae mich aus meinen Gedanken. 

Ich nahm meinen Mut zusammen und vertraute auf mein Können. Ich überwand den Abstand zwischen uns, griff mir mit beiden Händen Taes Pyjamaoberteil am Kragen und drückte meine Lippen kurz auf seine. 

Ich entfernte mich ein kleines Stück, sodass sich unsere Stirn noch berührte. Taes Blick lag dunkel auf mir. 

Ich wollte mehr und drückte ihn jetzt nach hinten aufs Sofa. Sofort positionierte er sich unter mir, sodass ich mich auf ihn legen konnte. Er vergrub seine Hände in meinen Haaren und verwickelte mich in einen sanften Kuss. 

Diesmal kämpften wir nicht miteinander. Ganz im Gegenteil. Ich gab mir große Mühe und wollte, dass Tae es schön fand. Ich wollte, dass er mich als guten Küsser sah.

Tae schob plötzlich unter mir seine Beine auseinander und stellte ein Bein auf dem Boden ab. Dadurch lag ich genau zwischen seinen Beinen und unsere Körpermitten lagen direkt aufeinander. 

Ich drückte meine Hüfte ein wenig mehr an ihn und wir stöhnten beide auf. Das Gefühl von seiner Härte an meiner ließ mich fast verrückt werden. Nur der dünne Stoff unserer Hosen trennte uns.

Taes Hand wanderte plötzlich an meinen Po und drückte mich noch fester an ihn. Wenn er damit nicht bald aufhörte würde ich in meiner Hose kommen. 

„Tae...", flüsterte ich in den Kuss hinein, doch er ließ mich nicht zu Wort kommen und nutzte die Gelegenheit, um seine Zunge noch tiefer in meinen Mund zu schieben. 

„Bitte fass mich an, Kook. Ich sterbe, wenn du mich nicht endlich anfasst!", flehte er. 

Gerade als ich meine Hand runter wandern lassen wollte, klingelte es plötzlich.

Tae ignorierte es. Also tat ich es auch, bis plötzlich jemand mit der Faust gegen die Tür hämmerte. 

„Taehyung-ah! Ich weiß das du da bist!" Es war Jimin. 

Man hörte wie er den Türcode eingab und die Türe sich öffnete. Ich kletterte von Tae runter, setzte mich an das andere Ende vom Sofa und strich meine Haare glatt. 

Gerade als Tae sich  aufgesetzt hatte, schaute Jimin auch schon um die Ecke. Seine Augen wurden groß als er uns sah.

„Oh, ich dachte Tae wäre alleine", er grinste uns verschmitzt an. 

Er blieb an der Küchenzeile stehen, inspizierte den Inhalt des Topfes und als er diesen für gut empfunden hatte, füllte er sich eine Schüssel mit Nudeln. 

Tae warf mir noch einen aufmunternden Blick zu, als Jimin sich auch schon mit seinem Snack zwischen uns auf das Sofa fallen ließ.

„Was habt ihr zwei gemacht?", fragte er und schob sich schlürfend die ersten Nudeln in den Mund. 

„Geredet", sagte Tae auf seine eigene gelassene Art und Weise. 

Jimin schaute zu mir. Ein paar Nudelenden hingen noch aus seinem Mund heraus. Er wollte wohl, dass ich auch etwas dazu sagte.

„Ich habe mich entschuldigt. Wir haben uns vertragen und sind wieder Freunde" Ich versuchte meine Stimme auch so ruhig klingen zu lassen wie Taes. 

Jimin fing an zu lachen. Er stellte seine Schüssel weg, legte seine Arme um unsere Schultern und zog uns zu sich. 

„Ich freue mich auf den Campingausflug nächstes Wochenende", schmunzelte er.

Ich befreite mich aus seiner Umarmung und stand auf. 

„Ich wollte jetzt eigentlich nach Hause gehen", verkündete ich und schnappte mir meine Tasche. 

„Tschüss Hyung", sagte ich an Jimin gewandt. 

„Warte, ich bringe dich zur Tür!" Tae sprang auf und legte mir die Hand auf den unteren Rücken, um mich raus zu begleiten. 

Als wir gerade um die Ecke in Richtung Haustür abbiegen wollten, hörte ich Jimins Stimme hinter mir. 

„Übrigens nette Klamotten die du da trägst, Jungkook!" 

Ohne ihn nochmal anzusehen ging ich schließlich um die Ecke und hörte Taehyung noch ein „Halt die Klappe, Jimin!" fauchen.

Tae kam mit mir raus ins Treppenhaus und schloss die Haustür hinter sich, damit Jimin uns nicht mehr hören konnte. Er hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt und wirkte zum ersten Mal seit ich ihn kenne etwas verlegen. 

„Ich schätze, wir sehen uns dann nächstes Wochenende", sagte ich und wollte mich gerade umdrehen, als Tae meine Hand festhielt. 

„Ich kann es kaum erwarten", flüsterte er und ließ mich gehen.

Wonach das Herz sich sehnt (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt