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Mittwoch fand ich eine leere Straßenlaterne an der Uni vor und war tot unglücklich. 

Ich kramte schnell mein Handy hervor, um zu checken ob Tae mir geschrieben hatte, doch da war nichts. Hatte ich ihn irgendwie verärgert? Wurde ihm das Versteckspiel zu viel?

Ich rief Tae an, doch er nahm nicht ab. Nach weiteren 10 Minuten warten, machte ich mich mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf auf den Heimweg. Ich konnte mir einfach keinen Reim darauf machen. War ihm vielleicht etwas passiert?

„Hey schöner Mann. Warum so traurig?", verwirrt schaute ich zum Uniparkplatz. 

Da stand er lässig an sein Auto gelehnt. Mir viel ein riesengroßer Stein vom Herzen. Ich beschleunigte meine Schritte und lief auf ihn zu. Als ich bei ihm war, musste ich mich selbst davor stoppen, ihm nicht in die Arme zu rennen. 

„Weißt du was ich für eine Scheiß Angst hatte?", fragte ich und boxte ihn gegen die Schulter.

„Ja, du sahst wirklich traurig aus", sagte er nickend. 

„Du standest die ganze Zeit hier und hast mich beobachtet?", fragte ich fassungslos. 

„Ja, ich wollte sehen, wie du reagierst", grinste er. 

„Na, hoffentlich bist du mit meiner Reaktion zufrieden", grinste ich zurück. 

„Ja sehr. Steig ein", er zeigte auf sein Auto.

Wir fuhren vom Parkplatz. 

„Wohin fahren wir?", fragte ich an der ersten roten Ampel. 

„Zu meinen Eltern. Ich muss dort etwas abholen", erklärte Tae und schaute mich an, um meine Reaktion nicht zu verpassen. 

Mein Herz machte einen Satz. Ich würde gleich Taes Eltern kennen lernen? Aus irgendeinem Grund machte mich das total nervös. Ich wollte, dass sie mich mochten.

„Wenn du nicht möchtest, setze ich dich erst zuhause ab", redete er weiter, als ich nicht antwortete. 

„Doch ich möchte. Ich bin nur aufgeregt. Was ist, wenn sie mich nicht mögen?", fragte ich unsicher. 

Tae legte mir sanft die Hand aufs Knie. 

„Wie kann man dich nicht mögen?", hinter uns hupte jemand. 

Die Ampel war auf grün gesprungen. Tae hob endschuldigend die Hand und fuhr weiter.

Den Rest der Fahrt, fummelte ich unruhig an meinen Klamotten herum. Einmal klappte ich sogar den Beifahrerspiegel herunter, um meine Haare und mein Gesicht zu checken. 

„Du siehst gut aus, keine Sorge", versicherte mir Tae.

„Wir sind da", verkündete Tae 5 Minuten später und parkte vor einem kleinen hübschen Haus. 

Er schloss die Haustür auf und wies mich an herein zu gehen. 

„Eomma! Appa! Ich bin zuhause", rief er gut gelaunt. 

Wir gingen in die Küche, wo seine Eltern standen und ihn sofort herzlich in die Arme schlossen. 

„Oh, wen hast du denn da mitgebracht?", fragte seine Mutter mit einem warmen Lächeln auf dem Gesicht. 

Auch sein Vater grinste mich an.

„Ich bin Jeon Jungkook", höflich verbeugte ich mich. 

„Ihr beiden habt doch bestimmt Hunger. Ihr seht ja ganz mager aus. Isst du auch genug Taehyung-ah?", fragte seine Mutter besorgt und strich ihm mit den Daumen über die Wangen.

Wonach das Herz sich sehnt (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt