.31.

190 11 0
                                    


Da wir alle nun unseren Auftritt hinter uns hatten, konnten wir die restliche Zeit des Abends entspannt genießen. 

Unsere Gruppe hatte sich mittlerweile mehr oder weniger aufgelöst. Jin stand nach wie vor mit den Mädels an der Bar, Namjoon und Yoongi sprachen mit Seojoon, Hobi hatte einen alten Schulfreund getroffen und quatschte draußen mit ihm. Jimin hatte ich aus den Augen verloren.

Nur Tae und ich saßen noch an unserem Tisch. Unsere Gesichter waren auf die Bühne gerichtet. Wir waren beide angetrunken und ließen uns von dem langsamen Song, der gerade gesungen wurde, berieseln. 

Tae lehnte mit dem Rücken an meiner Brust. Die ganze Zeit konnte ich den vertrauten Geruch meines fruchtigen Shampoos in seinen Haaren riechen und ich musste schmunzeln. Irgendwann drehte er sich zu mir um.

„Willst du noch was trinken?", fragte Tae mit lauter Stimme, um die lauten Geräusche zu übertönen. 

Ich nickte und mit einem „Bin gleich wieder da.", stand er auf und ging an die Bar. 

Ich schaute ihm verträumt nach und bewunderte seine Rückseite. Schweren Herzens wandte ich jedoch den Blick ab und konzentrierte mich darauf, weiter das Geschehen auf der Bühne zu beobachten.

Als Tae jedoch nicht wieder auftauchte reckte ich den Kopf und versuchte ihn in der Menge zu erkennen. Mein Blick wanderte von rechts nach links über die Bar, aber Tae war nicht dort. Ich sah nur Jin, der den Mädels wohl gerade ein paar Witze erzählte.

Ich überlegte gerade, ob ich aufstehen sollte als ich ihn doch noch entdeckte. Er lehnte mit dem Rücken am Eingang des Ganges, wo es zu den Toiletten ging. Vor ihm stand ein Mädchen. Ich konnte nicht erkennen, wer sie war, da sie mit dem Rücken zu mir stand. Das Einzige was mir direkt ins Auge viel waren ihre langen rosa Haare und ihr verdammt kurzer Rock. Tae hörte ihr gerade zu und lachte sein schönes Lachen. Auch wenn ich ihn gerade nicht hören konnte, wusste ich wie es klang.

Es versetzte meinem Herz einen Stich und mir würde ein kleines bisschen übel. Wer war das Mädchen? Und warum kam er nicht wieder zu mir? Er wollte doch nur etwas zu trinken holen. Mittlerweile waren bestimmt 20 Minuten vergangen.

Als ob er meinen intensiven Blick auf sich gespürt hatte, schaute er kurz auf. Sein Blick traf meinen. Er schaute wieder das Mädchen an und lachte erneut. Jetzt war er es der redete. Ab und zu zwinkerte er ihr zu und legte sogar die Hand auf ihre Schulter. Er war doch sonst Frauen gegenüber immer so abweisend gewesen. Warum jetzt nicht?

Meine Laune stürzte in den Keller. Tae machte keine Anstalten wieder zu mir zu kommen oder dieses Gespräch mit dem Mädchen zu beenden. Ich stand auf, straffte die Schultern und setzte das arroganteste Gesicht auf, dass ich besaß. 

Noch während ich durch die Tischreihen lief, schaute Tae auf. Ich sah ihm fest in die Augen und ging auf ihn zu. Als ich fast bei den beiden angekommen war, wandte ich jedoch kühl den Blick ab und richtete ihn auf den schmalen Gang, der zu den Toiletten führte, um dann eiskalt an ihm vorbei zu laufen.

Ich ging an den Toiletten vorbei und weiter den Flur entlang, um mich aus der kleinen Hintertür raus zu schleichen. Überraschenderweise war die kleine Gasse verlassen. Das Personal hatte heute keine Zeit, um eine Pause einzulegen. 

Ich lehnte mich an die kühle Backsteinwand. Meine Ohren dröhnten und ich fühlte mich ganz dösig. Viel zu lange hatte ich in dem stickigen, lauten Raum gesessen. Ich ließ den Kopf sanft in den Nacken fallen und betrachtete die Sterne.

Ich nahm ein Geräusch an der Tür war und ließ meinen Kopf zur Seite rollen. Dunkle Augen fixierten mich. Ich war angepisst, wegen der Sache mit dem Mädchen und beschloss ihm keine Aufmerksamkeit zu schenken, so wie er es eben bei mir getan hatte. 

Wonach das Herz sich sehnt (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt