Gefahr

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Endlich sind wir da. Erleichtert seufzte ich auf, als wir aus den Seitenstraßen heraustraten und die Hauptstraße vorfanden, an deren Ende ich das Hotel entdecken konnte. ,,Sind wir da?", Zack warf mir einen fragenden Blick zu, als ich mich nach ihm umdrehte. Ich nickte bestätigend und erläuterte: ,,Das Hotel ist am Ende dieser Straße..." -ich warf einen kurzen Blick auf meine Karte- ,,Und, wenn wir von hier aus gucken, liegt die Psychiatrie links vom Hotel, etwas abgelegener in der Nähe von einem Mischwald oder so", fügte ich dann hinzu.

Abgelenkt nickte mein Nebenmann nur, sichtlich desinteressiert an einem Gespräch. Wir setzten also still unseren Weg fort, bis ein von Zack kommendes Grummeln dies unterbrach. Sobald ich mich umdrehte erblickte ich einen sich den Bauch haltenden Isaac, der mit einem rosastich auf den Wangen meinem Blick auswich und nun eine Hauswand anstarrte. ,,Wir essen gleich", verkündete ich ihm beruhigend mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen. Der Schwarzhaarige riskierte einen kurzen, verunsicherten Blick zu mir, dessen Ausdruck mich fast zum Lachen brachte, doch bevor dies passieren konnte, hatte ich mich schon wieder weg gedreht und war weitergegangen. Manchmal führt er sich echt wie ein Kind auf, ging mir durch den Kopf und ein belustigtes Schmunzeln bildete sich auf meinen Lippen, das ich nicht mehr verdrängen konnte, bis wir vor dem Hotel standen.


Ich hielt Zack die Tür auf, als wir rein gingen und stellte mich wenige Sekunden später wieder vor ihn, um mit dem Empfang zu sprechen. Mein freundliches, unechtes Lächeln aufgesetzt ging ich auf den Tresen zu und wurde von der Empfangsdame komisch angestarrt. Hä? Sie sah auf meine Haare und dann an meinem Kleid herab. Scheiße stimmt!, rief mir meine innere Stimme zu und auch ich sah nun auf das riesig eingerissene Loch, das die Frau anstarrte. Als ich an dem Metallteil in der Gasse hängengeblieben bin, habe ich es einfach abgerissen. Oh nein, was denkt denn jetzt die Frau von mir und Zack?, überlegte ich panisch und klopfte über das Kleid.

,,I-ich bin hingefallen", stammelte ich meine Lüge hervor, während ich nun auch durch meine von Zack verwuschelten Haare ging und mit den Fingern in den Spitzen hängen blieb. Ich geb's auf... die wird mir das eh nie abkaufen. Die Dame sah mich nur weiter verwundert an, schüttelte dann leicht den Kopf, da sie sich scheinbar erhoffte so ihre Verwirrung wegzubekommen und fragte uns schließlich, ob wir ein Zimmer buchen wollten. Als ich bejahte und auch Isaac hinter mir nickte warf sie mir noch einen Blick zu, der scheinbar etwas aussagen sollte, wie: ,,Ich kann auch die Polizei rufen." Stirnrunzelt schüttelte ich nur den Kopf und gab ihr den ,,Es ist alles gut"- Blick zurück.


Zack

Da zwischen den beiden eine komische Anspannung zu herrschen schien, beschloss ich mich einfach rauszuhalten und die Kleine alles regeln zu lassen. Als diese sich schließlich bedankte und einen Schlüssel nahm, nickte ich der Frau noch kurz zu, die mir allerdings einen seltsam abwertenden Blick zuwarf und sich wegdrehte. Eingebildete Kuh... Ich holte zu meiner Begleitung auf, beute mich zu ihrem Ohr runter und zischte angepisst: ,,Ich hätte die schon lange getötet, so wie die geglotzt hat." Ohne sich umzudrehen antwortete mir das Mädchen auch schon: ,,Glaub ich dir. Aber es ist besser, wenn du das nicht machst..."

Ich gab ein ,,Tch" von mir und wir blieben vor einem Aufzug stehen. Sie drückte auf einen der zwei Knöpfe, die mir irgendwie kleiner vorkamen, als die in diesem Gebäude voller nervigen Geisteskranken.

Als sich die schweren Türen des Aufzugs öffneten, fühlte es sich ziemlich seltsam und ungewohnt an, obwohl es mir eigentlich nur geradezu vertraut sein sollte. Die Metallgitter fehlten und ich erblickte ein Abbild meiner bandagenfreien Selbst am Ende das Fahrstuhls. Ein Spiegel... Ich ging an dem kleinen, für mich immer noch, namenlosen Mädchen vorbei und beugte mich zu den vielen Knöpfchen herab. ,,Wieso sind das so verdammt viele?", grummelte ich genervt und sah sie fragend an: ,,Welchen soll ich drücken?" Sie deutete still auf einen mittigen Knopf, den ich dann auch drückte. Die Türen schlossen sich und ein Kribbeln breitete sich in meinen Beinen aus, als der Fahrstuhl sich schloss und anfing zu nach oben zu bewegen.

Angels of Death - Zack x Reader - Wir retten Ray!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt