es beginnt...

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Der Zug raste  mit einem lautstarken Geratter an mir vorbei. Ich stand aufrecht, in mein Kleid gekleidet da und hielt mit meinen beiden Händen den Griff des Koffers eng umschlungen. Meine beiden Eltern standen vor mir und berieten mich, was ich denn alles machen könne und wie viel Spaß ich wahrscheinlich hätte. Wenn etwas passieren würde, holten sie mich natürlich unter allen Umständen sofort ab uns so weiter und so fort. 

Ich hörte ihnen bereits seit über 10 Minuten nur noch mit einem Ohr zu. Mein Blick war immer mal wieder auf den schwarzhaarigen Mann in der schwarzen Hose mit dem hellgrünen T-Shirt fokussiert, der genau hinter meinen Eltern stand, wenn man durch den Abstand ihrer beiden Köpfe hindurchlugte. 

Gleich geht es los. Rachel... wir werden dich bald retten. 

,,Ist das nicht dein Zug? Hallo? Erde an (D/N)" , ich richtete meinen Blick schnell auf meine Mutter, die an meiner Schulter rüttelte und auf einen gerade einfahrenden Zug wies. Ich riss die Augen auf und versuchte mich zu erinnern oder mir vorzustellen, was sie gerade gesagt hatte. Sie hatte sicher vom Zug gesprochen... hoffte ich mal. ,,Oh das ist mein Zug, ich werde jetzt sicher abgeholt.", sagte ich schnell und wollte mich an meinen Eltern vorbei drängeln, jedoch hielt meine Mutter mich am Arm fest:,, Geht es dir gut? Hast du Kopfschmerzen?"- sie drückte ihren Handrücken an meine Stirn-,, Deine Entscheidung jetzt doch irgendwas in den Ferien zu machen kam auch überraschend, bist du dir wirklich sicher?" 

Ich nickte:,, Ja alles gut, es ist nur die Vorfreude, ich werde bestimmt eine Menge neuer Freunde finden, das wird der Hammer .", betonte ich noch extra und rollte leicht mit den Augen, lächelte aber dennoch, für den Fall, dass meine Eltern es sich anders überlegen könnten, wenn ich weiterhin so ironisch wirken sollte. Ich umarmte beide, nahm meinen Rucksack und sie folgten mir noch zum Zug. 

Wie abgemacht wartete dort bereits Isaac, der sich noch schnell die schwarze Cap aufgesetzt hatte, um mehr wie ein Betreuer zu wirken. ,,Hallo.", begrüßte ich den Schwarzhaarigen knapp:,, Sind Sie hier um mich für das Feriencamp abzuholen?", fragte ich ihn formell, um es vor meinen Eltern so rüber kommen zu lassen, als würde ich ihn nicht kennen. 

Verwirrt sah er mich an - das konnte jetzt doch wohl nicht wahr sein. Innerlich Schlug ich mir die Hand vors Gesicht.

Wir hatten seinen blöden drecks Text doch schon sooo oft besprochen... Er brachte mir wirklich zur Weißglut, dies zeigte ich ihm mit meinen Blicken auch. Endlich, er öffnete den Mund. Das kann ja jetzt was werden. Toll. 

,,Huh? Äh ja, ja das bin ich wohl. I-ich, ich steig schon mal ein. Verabschieden Sie sich ruhig noch.", brabbelte er schnell seinen Text herunter, drehte sich schnell um und eilte schnell zu unseren reservierten Plätzen. Ich sah ihm kurz hinterher, wie er sich beschämt die eine Hand vors Gesicht hielt und die zweite in seinen Nacken legte. Außerdem hatte er fast einen der anderen Passagier umgelaufen. 

Ich drehte mich wieder um. Meine Eltern sahen ihm verwirrt hinterher. Meine Mutter gab mir ihren und-da-willst-du-mitfahren?- Blick und ich zuckte entrüstet mit den Schultern:,, Er ist sicher nur einer der Praktikanten, immerhin ist Sommer, ist bestimmt nur sein Ferienjob." Meine Eltern sahen zwar nicht gerade beruhigt aus und mein Vater sah ihm immer noch skeptisch nach, aber ich gab den beiden schnell ein Zeichen, dass ich bald lös müsse. 

Meine Mutter zwang mir noch einen Kuss auf die Stirn auf und fragte:,, Hast du alles? Kopfkissen, Bettbezug, Schlafsachen, Wechselklamotten, Zahnpasta...?" Ich nickte als Antwort eilig. Seile, Dietriche, Schraubenzieher, Stadtpläne, 'nen Laptop und ein Messer hab ich auch, alles gut. 

Ich deutete nun hetzend auf die Tasche meiner Mutter, damit sie mir schnell das gab, das ich hierfür am meisten brauchte. Das Geld. Sie holte den Umschlag aus ihrer Tasche und drückte ihn mir eilig in die Hand, sodass andere Passagiere nicht ahnen konnten, dass ich gerade einen Haufen Kohle mit mir herum schleppte. ,,Ich verstehe immer noch nicht, warum du Bar zahlen musst...", meckerte mein Vater wieder. Ich erklärte ihm erneut:,, Weil es für eine Überweisung bereits zu spät ist, ich kann von Glück sprechen, dass ich überhaupt noch einen Platz dort bekommen habe." ,,Jaja ist gut und jetzt steig ein.", meinte er noch und wuschelte mir durch meine eben noch gekämmten Haare. Argghhh...


Zack POV

Wo bleibt die denn jetzt? Gestern noch so am stressen und jetzt kommt die wahrscheinlich gar nicht mehr. Was soll n' der Scheiß? Ich lehnte mich in meinen Sitz und sah aus dem Fenster, neben dem ich saß. Überall nur Menschen... Wie gern ich einen nach dem anderen einfach nur aufschlitzen würde..., aber meine Sense musste ich bereits verstauen, außerdem sind ihre Eltern ja auch noch hier. Würde ich diese umbringen, wäre sie glaube ich auch nicht gerade erfreut darüber. Wer weiß, vielleicht würde sie mich dann ja auch umbringen. Das würde ich nur zu gern sehen wollen: Jemanden der sich wehrt. 

Mein Kopf hatte von dem stickigen Gestank bereits zu dröhnen begonnen, als die Kleine dann doch noch ankam. Den Koffer legte sie in die Gepäckablage in der ich auch meine Sense versteckt hatte. Wie unauffällig... Heraus nahm sie noch schnell ein Kissen, da setzte die Bahn sich auch schon in Bewegung. Sie stolperte vorwärts, immerhin hatte sie sich nicht festgehalten, und landete, wo auch sonst, direkt auf mir. ,,Wahh", machte ich erschrocken und riss die Hände in die Luft. Sie stütze sich mit ihrer einen Hand am Fenster ab und schaute mich vorsichtig ins Gesicht. 

Es wirkte so als wolle sie ein Lachen unterdrücken, aber scheinbar hatte sie dies bereits aufgegeben. Sie kicherte und grinste mich lachend an, bevor sie sich richtig aufrichtete und sich neben mich setzte. Ich merkte, wie sie mich mit einem Schmunzeln im Gesicht von der Seite ansah, ich hingegen wendete meinen Blick ab und starrte aus dem Fenster.

Irgendwas stieß mir plötzlich in die Seite, sauer richtete ich einen Todesblick auf sie, sie stieß mich ein weiteres mal mit dem Ellenbogen in die Seite und sagte:,, Beruhig dich, musst mich ja nicht gleich umbringen, okay? Du kannst sowas, wie das hier gar nicht ab oder?" Sie grinste fies und und tippte mich ein paar mal an. 

Ich wusste nicht, ob ich noch saurer werden oder sie schlagen sollte. 

Sie immer noch anstarrend saß ich nun also da. Sie nahm derweil ihr Kissen und drückte es gegen meine linke Schulter, um sich irgendwie anzulehnen. Schließlich sah sie kurz an mir hoch und kommentierte meinen Blick:,, Entspann dich, Isaac, okay? Ich bin müde und muss mich ausruhen, außerdem muss ich mich sonst übergeben, weil mir auf Zugfahrten immer schlecht wird." Dann

Dann legte sie ihren Kopf auf dem Kissen ab und grummelte:,, Du kannst dich ruhig auch etwas bequemer machen, okay?" 


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(1130 Wörter)

Es war eine lange Reise/Story bis hier hin, erstaunliche 18 Kapitel... Und jetzt geht es erst richtig los. Zuerst war ich nicht ganz sicher, ob ich es bin Weihnachten schaffen würde, diese Geschichte wirklich, mit alles was ich drin haben will, zu vervollständigen, aber jetzt befinden wir und wieder im Lockdown. Hätte besser nicht laufen können, am Freitag dem 18.12.2020 hätte ich immerhin meine Mathearbeit geschrieben -.- 

Glück gehabt 

Ich hoffe ihr und eure Familien bleiben alle gesund. Fröhlichen, dritten Advent morgen 🤗.

See/ Read ya 

(1217 Wörter) 

Angels of Death - Zack x Reader - Wir retten Ray!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt