Kapitel 7 - Hangover

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(UPDATE: Da ich immer wieder sehr motivierende Nachrichten und Kommentare bekomme, habe ich mir gedacht, ich kann die Leute, die das lesen wollen nicht einfach hängen lassen. Es hat sich auch in meinem Leben viel verändert und das letzte Kapitel erschien am 14. April 2017. Es würde immens viel Arbeit kosten, die Geschichte exakt dort fortzusetzen, wo ich aufgehört habe. Daher mache ich einen Zeitsprung mit anschließender Rückblende. So macht es mir auch mehr Spaß, weil ich gleich wieder zur Sache gehen kann ;) Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!)


Ich öffnete langsam die Augen. Meine Lider waren so schwer, als hätte ich drei Tage nichts anderes gemacht, außer Unmengen an Alkohol zu trinken. "Wo... Wo bin ich? Was ist passiert?", fragte ich mich innerlich. Ich starrte die weiße Decke an, die sich noch drehte und verbog, wie es ihr gefiel. Meine Unterlage war weich und es war warm. Fühlte sich auch schwer nach heftigem Kater an. Der große, dunkle Fleck im Augenwinkel nahm langsam die Umrisse einer geschwungenen Deckenlampe an. Sie war schön, doch sie kam mir bekannt vor. Es war meine Wohnzimmerlampe. Ich lag also auf meiner Couch, schlussfolgerte ich. Ich versuchte Erinnerungsschnipsel zu sammeln, wie bei einem Dokument, das man versehentlich geschreddert hat. Flasche in der Hand da, wichtiges Gerede bei einer Zigarette dort. Während ich versuchte, das Puzzle zu lösen und mich langsam aufrichtete, bemerkte ich, dass ich bis auf die Unterhose nicht angezogen war, was mich an sich nicht wundert. Man zieht sich eben aus Gewohnheit aus, fällt dabei sechs mal auf die Schnauze und legt sich dann noch mit möglichst viel Körperfläche aufs Bett. Nichts, was nicht schon passiert wäre. Aber etwas machte mich in dem Augenblick skeptisch: mein Gewand lag sauber zusammengefaltet auf meinem Stuhl.


"Ok. Jetzt immer schön langsam. Es gab eine Party. Meine Party. Ich hatte Geburtstag. 23 Jahre bin ich jetzt alt." Ich checkte Uhrzeit und Datum auf meinem Handy. Aus momentaner Sicht, konnte ich nicht sagen, ob mir das komisch vorkommen sollte, dass ich es geschafft habe mein Handy anzustecken. "12 Uhr 47... nichts Ungewöhnliches. Aber WAS? 23. September? Wie kann ich einen ganzen Tag verlieren?", dachte ich laut. Irgendetwas muss zwischen meiner Party und heute passiert sein. Irgendwas ist komisch. Ich ging zur Haustür meiner mittlerweile eigenen Wohnung und versuchte sie zu öffnen, sie war aber abgesperrt. Allmählich schaltete sich mein Verstand aus und meine Bedürfnisse meldeten sich. Ich hatte einen abnormal salzigen Mund und extremen Durst. Hungrig war ich auch, als hätte ich einen ganzen Tag nichts getrunken oder gegessen. Während ich mir Frühstück machte, dachte ich so nebenbei an die Ereignisse und langsam, aber doch kam die Erinnerung zurück. Erst an die Party, die Leute die dort waren, die Getränke, die Trinkspiele und das Gelächter. Dann war es schwarz. Und dann hatte ich einen unglaublich komischen Traum, von Lilly und ihrer besten Freundin Nadine. Es war ein dunkler Raum, vielleicht ein Keller. Es roch auch ziemlich modrig und es war alles leer, bis auf ein massives Holzbrett am Boden, an dem ich gefesselt war. Eine einzelne Glühbirne hellte den kleinen Betonkeller auf. Ich lag eine Zeit da und dann kamen sie herein und... machten Dinge mit mir.


Ein ziemlich realistischer Traum... zu realistisch

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