CAROL : SALZ UND SEIN PREIS Fortsetzung (FF)

21, Schnee auf rotem Filz

Den restlichen Nachmittag, haben wir gestern im Zimmer verbracht. Man kann sagen, wir waren reichlich beschäftigt. Gegen 21h00 haben wir uns das Essen aufs Zimmer bringen lassen. Der Wein war unglaublich und der Abend wirklich toll. Eng ineinander verschlungen sind wir spät eingeschlafen. Ich habe noch nie so gut und lange geschlafen. Gegen Mittag wurden wir vom Zimmerservice geweckt.
Nun haben wir uns entschlossen raus zu gehen, denn trotz des vielen Schnees, scheint die Sonne wunderschön. Wir sind schon ein paar Minuten von unserem Hotel entfernt. Ich hatte mich ein wenig mit dem Rezeptionist unterhalten, welche Parks denn wirklich sehenswert sind und welche kleinen einheimischen Cafés wir ausprobieren sollten. Ich bin so begeistert von dieser Stadt und ich glaube, Carol ist es noch viel mehr. Es sind noch ungefähr zehn Minuten bis zum Parc des Buttes-Chaumont. Von dort aus soll man einen tollen Blick über Paris bis hin zum Sacré-Cœur haben, außerdem gibt es auch Wasserfälle und einen Säulentempel. Es ist der perfekte Wintertag, die Sonne scheint durch die Äste der Ahornbäume und taucht alles in ein freundliches, goldiges Licht. Wir befinden uns im 19. Arrondissement, nur wenige Leute sind hier auf der Straße. Wir laufen einen der vielen breiten Bürgersteige entlang. Carol trägt einen wunderschönen schwarzen Wintermantel. Sie sieht so gut darin aus. Ich meinen dunkelroten Mantel, den ich vor ein paar Tagen gekauft habe. Ganz begeistert, hat sie mir die ganze Zeit erzählt, wie schön Paris ist und was sie noch alles besichtigen möchte. Ich mag es, einfach umherzuwandern und nicht genau zu wissen wo man ist. Nicht sie, nicht ich kennen uns hier aus und irgendwie mach es das für mich vertrauter. Weiter laufen wir den Weg entlang, ich würde so gerne ihre Hand nehmen. Es ist alles so anders als in New York. Ich denke nicht weiter lange darüber nach und greife vorbei, an ihrem schwarzen Filzärmel, nach ihrer Hand. Kurz sieht sie mich erschrocken an, doch sobald sich unsere Augen treffen, kann ich ihren Lippen ein kleines Lächeln entnehmen. Fest halte ich ihre langen, kräftigen Finger mit meinen. Sie drückt meine Hand für einen Moment fester. Mein ganzer Körper ist wie von Euphorie und Glück durchströmt. Immer wieder fange ich an zu lächeln. Auch wenn meine Hände nach einiger Zeit eisig geworden sind, laufen wir immer noch händehaltend, durch den östlichen Parkeingang. Die großen freien Flächen sind gleichmäßig mit Schnee bedeckt, die gesamte Landschaft ist wirklich unglaublich schön. Wir Laufen über die verschiedenen Brücken und ich kann Carol zu jeder etwas erzählen. „Dort müsste der Säulentempel sein" Ich deutet mit meiner Hand nach links. Carol folgt mit ihrem Blick, doch löst sich kurz darauf wieder davon und sieht mich an. Ich sehe die Begeisterung in ihren Augen. Langsam Taste ich mit meinem Blick ihr Gesicht ab. In dem kühlen Winterlicht, wirkt ihre Haut noch blasser. Ihre blonden Haare bilden einen Kontrast zu den dunklen, grauen Bäumen. Eine Schneeflocke fällt auf ihr Haar und löst sich anschließend langsam auf, eine weitere fällt auf ihren schwarzen Mantel. „Gehen wir?" Löst sie mich aus meinen Gedanken und zieht mich an der Hand hinter sich her. Es sind nur noch wenige Schritte bis zum Säulentempel, immer mehr Flocken fallen vom Himmel und bilden weiße Punkte auf unseren Mänteln. Tatsächlich tut sich links eine Lücke zwischen all den grauen, blätterlosen Bäumen auf und man kann ein steinernes Podest erkennen mit mehreren hohen Säulen. Wir gehen die kleinen Stufen nach oben und vor uns erstreckt sich ganz Paris. Einen Moment macht mich dieser Anblick sprachlos, dann wende ich mich ihr zu. „Es ist so wunderschön Carol, einfach unglaublich!" Sie drückt meine Hand ein wenig fester. Ich lege meinen Kopf auf ihre Schulter. So stehen wir nun da, zu zweit, überglücklich, in einem Pariser Garten mit einem wunderschönen Ausblick über ganz Paris bin hin zum Sacré-Coeur.
Es hätte nicht schöner sein können. Um uns herum war keine Menschenseele und ich habe es so genossen.
Nach einiger Zeit, wurde uns doch etwas kalt und wir sind zum anderen Ausgang des Parks gelaufen. Von dort aus haben wir uns den Weg zurück zum Hotel erfragt. Mittlerweile war es 17h00 und langsam wurde es dunkel. Ich saß im Bett und laß ein Buch, welches ich mir aus New York mitgebracht hatte. Carol saß links vor mir im Sessel und laß einige Prospekte und Informationen über Parks und andere Sehenswürdigkeiten. Meine Aufmerksamkeit war schon lange nicht mehr dem Buch gewidmet, ich beobachtete sie wie sie Seite um Seite umschlug und sich immer wieder bestimmte Sachen markierte oder die Seite oben leicht einknickte. „Carol?" Sage ich mit gedämpfter Stimme. „Hmm..." Gab sie zu bemerken und konnte ihren Blick nur schwer von der Broschüre lösen. „Wollen wir heute Essen gehen?" Ich wollte nicht wieder auf dem Zimmer essen und hatte heimlich einen Tisch bestellt. In einem dieser besonderen Restaurants, mit all den französischen Spezialitäten. Außerdem wollte ich mal wieder richtig unter Leute, die Tage sind so wenige auf den Straßen. Endlich sah sie hoch und legte die Broschüre weg. Sie lehnte sich leicht über die Armlehne des Stuhls und sah mich an, musterte mich von oben bis unten, wie ich auf dem Bett saß. Sie steht auf und kommt zu mir. Langsam kommt sie auf mich zu und lächelt, gibt mir einen Kuss und sagt: „Zum Henker, warum kannst du nur meine Gedanken lesen?" Ich ziehe sie erneut in einen Kuss und und hauche leicht: „Ich weiß es nicht, sag du es mir!" Parallel lege ich mein Buch zur Seite, doch kurz darauf fällt es wieder vom Nachttisch runter. „Ich habe einen Tisch reserviert, Le Chat Qui Pêche, heißt das Restaurant, das ist ein traditionelles und eine Jazz-Bar" Ich sehe sie an und sie zwinkert mir zu,

„..genau so etwas, hatte ich mir vorgestellt."
(952 Wörter)

Als ich diese Bilder auf Pinterest fand, habe ich mich so sehr gefreut!!!!! Auch wenn wir wahrscheinlich nie eine Carol Fortsetzung abgefilmt bekommen, freue ich mich riesig auf Nightmare Alley und auch, Cate und Rooney wieder zusammen vor der Kamera zusehen.