Wir beugen uns ein wenig nach vorne, um nicht nur zu hören, was dort vor sich geht, sondern es auch sehen zu können. Es ähnelt einem Stulhkreis und alle blicken unnatürlich ernst drein. Plötzlich wird ein kleiner Hobbit, ich glaube er heißt Frodo, darum gebeten, den ring auf ein Steinpodest in der Mitte des Kreises zu legen. Er steht langsam auf, scheint zu zögern, doch legt den Ring dann nieder. Und kaum liegt er da, kann ich Gier in vielen Gesichtern erkennen. Einer der Menschen steht auf und geht mit langsamen Schritten auf den Ring zu. Selbst ein Blinder könnte erkennen, wie sehr er ihn haben will.
Dabei spricht er: "In einem Traum sah ich den östlichen Himmel sich verfinstern, doch stand im Westen noch ein bleiches Licht und eine Stimme rief: Das Ende steht bevor! Isildur's Fluch ist gefunden." Er steht nun genau vor dem Ring und streckt gierig die Hand nach ihm aus. "Isildur's Fluch", murmelt er. Wieso sitzen denn alle nur so da? Er darf den Ring nicht an sich nehmen! Endlich, als er ihn fast berührt, steht Elrond auf und ruft entrüstet: "Boromir!" Zur seben Zeit steht Gandalf auf und gibt Worte von sich, die ich nicht verstehe. Der Himmel verfinstert sich und obwohl ich die Worte niicht verstehen kann, tuen sie mir irgendwie weh. Ich sehe in den Gesichtern der Anderen, dass es ihnen ähnlich gehen muss.
Auch Boromir setzt sich wieder und Herr Elrond sagt, noch nie habe jemand hier Worte in dieser Sprache gesprochen und schlagartig weiß ich von welcher Sprache er redet. Gandalf hat in der schwarzen Sprache gesprochen. Ich habe ihn noch nie so sprechen gehört, dabei kenne ich ihn schon recht lange und wir sind gute Freunde. Ich höre jetzt nur noch mit einem halben Ohr zu, ich bin noch zu abgelenkt, doch ich bekomme grob mit, dass Boromir den Ring mit nach Gondor nehmen möchte und für sich behalten will, während andere ihn verbrennen wollen, was ja auch das einzig vernünftige wäre. Erst als sich jemand neues einmischt, richte ich wieder meine gesamte Aufmerksamkeit auf den Rat.
"Du kannst ihn nicht einsetzten! Niemand kann das, denn der eine Ring gehprcht nur Sauron allein. Er ist es der ihn berherrscht." Die Stimme gehört einem braunhaarigen Mann, er sieht Boromir ernst an. Doch Boromirs Blick ist überheblich und abschätzig meint er nur: "Ein Waldläufer versteht nichts von solchen Dingen." Also wie ein Waldläufer sieht er ja nicht aus und meine Vermutung wird auf der Stelle bestätigt. Entrüstet springt Legolas nun auf und ruft: "Er ist kein einfacher Waldläufer. Das ist Aragorn, Arathorns Sohn. Du bist ihm zur Treue verpflichtet."
Okay, die beiden scheinen sich wohl schon zu kennen, woher sollte Legolas das auch sonst wissen. Boromir sieht überrascht aus und sagt irgendetwas, das ich allerdings nicht genau verstehe, mein Blick liegt noch immer auf Legolas. Ich kann einfach nicht von ihm ablassen. Auf Anweisung von Aragorn setzt er sich wieder und ich lasse meinen Blick wieder zurück zu Boromir schweifen. Er sieht Aragorn verachtend an. "Gondor hat keinen König. Gondor braucht keinen König." Gut, da ist jemand wohl in schelchter Stimmung.
Es steht jetzt für alle fest, dass man den Ring vernichten muss. Schon springt ein Zwerg auf und will ihn mit seiner Axt zerteilen. Ich habe ja schon immer gewusst, dass Zwerge nicht die hellsten sind. Als ob man den Ring damit zerstören könnte. Seine Axt zerbricht und er wird mit Schwung zurückgeschleudert, der Ring bleibt unversehrt. Elrond erklärt, dass man den Ring nur in den Feuern des Schicksalsberges vernichten kann uns schon bricht helles Chaos aus, da man sich nicht einig ist, wer den Ring zerstören soll. Können die denn nicht einmal vernünftig bleiben? Ein solches Durcheinander bringt uns doch auch nicht weiter! Ich sehe wie sich der kleine Hobbit dem Geschehen nähert und offenbar etwas sagen will, aber keiner hört ihm zu. Ignorantes Pack! Ich würde nur zu gerne in das Getümmel hineinstürmen und für Ruhe Sorgen, aber ich darf mich nicht zeigen.
Doch zum Glück schafft er es auch selbst für Ruhe zu sorgen. "Ich nehme den Ring!", ruft er laut. Was?! Das kann doch nicht sein Ernst sein. Wie soll so ein kleiner Hobbit denn Sauron besiegen können? Sie können ihn nicht alleine gehen lassen. Zum Glück tun sie das auch nicht. Gandalf stimmt sofort zu ihm zu helfen und ihn zu begleiten. Auch Aragorn steht auf und meldet sich freiwillig. "Du hast mein Schwert.", sagt er und stellt sich zu Gandalf und Frodo. "Und du hast meinen Bogen."
Das ist doch Legolas! Er will sich auch anschließen! Ich kann ihn doch nicht einfach gehen lassen. Moment mal, was denke ich denn da gerade? Ist ja auch egal, ich hab keine Zeit um über solche Dinge nachzudenken. Auch einer der Zwerge und Boromir schließen sich den dreien an. Plötzlich springt der Hobbit neben mir auf und ruft, dass er auch mitkommen will. Ist der denn lebensmüde? Herr Elrond schmunzelt. "Willst du nicht auch aus deinem Versteck kommen, Níniel?" Woher weiß er das denn nur wieder? Aber jetzt muss ich kommen.
Langsam richte ich mich auf und gehe zu ihnen. Legolas sieht mich überrascht, aber auch ein wenig freudig an und mir wird sofort wieder warm ums Herz. Ich blicke zu Gandalf, der mich wissend anlächelt. Er weiß was ich vorhabe. "Ihr glaubt doch wohl nicht, dass ich euch alleine losziehen lasse oder?" Legolas tritt einen kleinen Schritt vor und will etwas einwenden, doch sagt dann doch nichts. Gandalf schmunzelt und sagt erfreut: "Ich weiß Níniel, wenn du dir etwas in den Kopf gesetzt hast, dann kann man dich nicht davon abbringen."
Ich nicke und geselle mich zu meinen Gefährten. Auf einmal springen aus einem kleinen Seitengang noch zwei weitere Hobbits hervor und verkünden, dass sie ebenfalls mitkommen werden. Perfekt! Je mehr wir sind umso besser. "Zehn Gefährten. So sei es. Ihr bildet die Gemeinschaft des Ringes.", verkündet Herr Elrond und ich könnte schwören, dass etwas Stolz in seiner Stimme mitklingt. Ich blicke meine Gefährten einen nach dem anderen an, bis mein Blick an einer bestimmten person hängen bleibt. Legolas. Er sieht mich einfach nur an, ein ganz leichtes Lächeln auf den Lippen und ich lächle etwas verlegen zurück.
Die Reise beginnt.
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Yaay jetzt geht es auch endlich mal mit der eigentlichen Handlung los! Ich hoffe es hat euch gefallen.
XOXO
Missy
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Believe (Legolas FF)
FanfictionNíniel hat es in ihrem Leben wirklich nicht leicht. Ihre Eltern hat sie schon früh verloren und so wuchs sie bei entfernten Verwandten in Bruchtal auf. Es war eine schöne Stadt, aber Níniel spürte immer, dass sie dort nicht hingehörte. Nachdem sie d...