Ich hatte ja schon mal angekündigt, dass ich auf das Thema zurückkommen würde...
Ach, wir sind so schnell neidisch auf andere.
Du solltest nicht das Leben einer anderen Person leben wollen. Das geht nicht. Und du wirst nie so sein, wie du dir diese Person vorstellst. Die Person ist nämlich auch gar nicht so, wie du sie dir vorstellst! Das Beste: Diese Person hat genauso viele Struggles wie du, nur andere, und man sieht sie nicht alle.
Denk mal drüber nach, wie andere dich sehen. Also Menschen, die dich mögen. Du denkst vielleicht, ach, die loben mich nur, weil sie mich mögen, weil ich ihre Tochter bin, was auch immer. Ja, aber warum mögen sie dich denn? Weil du liebenswert bist! (Wenn das hier einer jungen Person aus meiner Familie bekannt vorkommt, ja, genau an dich habe ich gedacht.)
Ganz ehrlich: Die anderen wirken doch immer nur perfekt! Niemand ist perfekt! Höchstens perfekt unperfekt.
Was lieben wir denn so sehr an BTS? Dass sie eben ihre kleinen Macken mit uns teilen. Dass sie trotz ihrem absoluten beruflichen Perfektionismus, den wir zu sehen bekommen, auch mal nicht perfekt sind.
Merkt ihr was? Zu perfekt ist langweilig. Also lasst Fehler zu. Sie machen euch auch aus. Kokettiert mit euren Schwächen, lacht darüber, macht sie zu eurem Markenzeichen.
Und somit wird auch nach 5 Jahren noch darüber gelächelt, dass Namjoon ALLES kaputt macht (natürlich tut er das nicht, das tut niemand) und keine Zwiebeln schneiden kann. Gerade jemand, der oft so perfekt ist wie Namjoon, so intelligent, lässt alle besser fühlen, wenn er Schwächen zeigt. Und das weiß er doch.
Und wie Jungkook bei Interviews immer zappelt und nicht stillsitzen kann. Wie er mit seinen Händen rumspielt und sich dauernd ins Gesicht fasst. Ich bin so froh über solche Kleinigkeiten. Wir feiern diese Schwächen doch!
Ich habe Schwächen, die mich weniger stören als andere. Zum Beispiel bin ich sehr ungeduldig. Das ist aber inzwischen bei uns zu Hause etwas, worüber wir gemeinsam lachen und dann kann ich auch mal übertreiben um die anderen aufzumuntern. Es ist doch ein tolles Gefühl, wenn ich so akzeptiert werde, wenn andere mich so gut kennen. Genauso wie wir uns in unserer Familie mit unseren Schwächen necken, so loben wir unsere Vorzüge. Wir gehen ehrlich miteinander um und nehmen uns ernst.
Dann habe ich Schwächen, die mich immer wieder runterziehen. Ich bin sowas von nicht schlagfertig und kann auf blöde Aussagen von Menschen nicht spontan vernünftig antworten! Einen Tag später habe ich die komplett perfekte Antwort fertig. Die ist witzig, kritisch, konstruktiv, weltverbessernd. Dann kann ich sie aber nicht mehr anbringen. Stattdessen kreist sie nun als „wär mir das doch gestern eingefallen" endlos in meinem Kopf herum. Das nervt mich und raubt mir Energie. Da bin ich echt neidisch auf Leute, die so was können. Und muss entweder jetzt ein Seminar belegen oder mich auf meine Stärken besinnen.
Man sollte mal genau hinschauen, wenn man auf jemanden neidisch ist. Man kann es ja auch konstruktiv verwerten. Heißt: Will/Kann ich an der Sache was ändern?
Bin ich neidisch, weil jemand zum Beispiel sportlicher ist? Ist es mir so wichtig, dass ich ab morgen joggen gehe? Kann man ja mal drüber nachdenken.
Bin ich neidisch, weil jemand mehr Geld hat? Kann/Will ich daran was ändern? Wie schaffe ich das? Oder ist es doch nicht so wichtig?
Bin ich neidisch, weil jemand glücklicher ist? Ist er das wirklich? Was kann ich tun?
Und das sind alles keine rhetorischen Fragen, sondern sollen ernsthaft zum drüber nachdenken anregen.
Und manches kann man auch nicht ändern bzw. der Aufwand wäre es nicht wert.
Wir sollen uns selber lieben. Erst dann können wir wirklich jemand anderen lieben. Und vor allem: Dann können wir erst glücklich sein.
Wenn wir immer nur neidisch auf andere gucken, haben wir den Fokus auf uns selbst verloren. Das hilft uns nicht weiter, außer wir setzen es konstruktiv um!
Neidisch bin ich doch wohl, weil ich mit mir selbst, den Umständen oder meinem Leben unzufrieden bin. Also was kann ich wirklich ändern? Was will ich ernsthaft ändern? Wo ist das Ergebnis mir so wichtig, dass es einen Aufwand wert ist?
Was nehme ich mir für heute vor? Auf keinen Fall zu viel, denn wenn ich es nicht schaffen kann, ist der Frust vorprogrammiert.
Diesem Fehler unterliege ich ganz oft selber. Ich mache mir endlose to-do-Listen, wo viel zu viel draufsteht!
An meinem Kühlschrank hängt jetzt folgendes:
Denke daran: Du bist schon wertvoll und liebenswert, wie du bist. Leb dein eigenes Leben.
Heute ist übrigens der weltweite Tag für das Glück. Also wünsche ich euch alles Glück der Erde und des gesamten Universums!
/Veröffentlicht am 20.03.2021/tinchen667
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How to love yourself
RandomEine Anleitung, sich selbst lieben zu lernen. /bitte nicht zu ernst nehmen/ Ich bin keine Psychologin, ich kann nur meine Gedanken und ein bisschen Lebenserfahrung mit euch teilen. Wie immer inspiriert von BTS, die mich bei diesem Thema täglich ein...