Kapitel III - Halluzinationen?

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Was ich in meinem Traum sah, war unbeschreiblich... HORROR"

*Miriam's Sicht*

Ich rannte in einen Raum. Hinter mir ein kleines Mädchen, das gruselig lachte. Ich rannte und rannte. Sackgasse, shit. Ich versteckte mich in einer der Schränke. In der hoffnung mich nicht zu finden, senkte ich mein atmen. Sie schaute sich um und lief im Raum hin und her. Ich wollte mein Handy nehmen, aber es fiel mir aus der Hand. Fuck. Schnell sah ich aus dem Schlitz Sie war nicht da. Plötzlich aus dem Nichts war ein Auge vor dem Loch. Ich schreckte nach Hinten und die Tür ging quitschend auf. Sie stand vor mir.

Plötzlich wachte ich verschwitzt auf und atmete viel zu schnell, mein Herz klopfte wie wild und mein ganzer Körper zitterte. "Miriam! Was ist los?", flüsterte Hailey auf. "Nur ein Albtraum", seufzte ich erleichtert auf und ließ mich wieder ins Bett fallen. "Wie spät ist es?", fragte ich Hailey. "Ehmm..", sagte sie und drehte sich zur Uhr. "3:46 Uhr" "Ich komm gleich wieder, ich muss mal eben aufs Klo.", erklärte ich. Daraufhin stand ich leise auf, ich wollte die anderen nicht aufwecken. Ich schlich mich mit zehnspitzen vorsichtig aus dem Zimmer und öffnete die Tür, die verdammt laut quitschte. Mist. Wieso können die nicht einfach mal die Türen hier ölen. "Wo willst du hin?", runzelte Cheng die Stirn. "Nur aufs Klo", rief ich kaum hörbar zurück, doch er schien es verstanden zu haben und legte sich wieder hin.

Das Haus war riesig und es gab Räume die niemand - wieso auch immer - betreten durfte. Ich war in den ganzen 8 Jahren hier nur ein einziges Mal in der Stadt, ansonsten immer nur in diesem dreckigen, verrosteten Haus. Wir durften zwar manchmal raus, aber wo sollen wir schon alleine hinlaufen? Hier sind nur Bäume, Bäume und noch mehr Bäume. Schön nicht wahr? Ich seufzte und ging den langen Flur entlang, bog rechts ab und hielt ruckartig an.

Ich sah ein kleines Mädchen - ungefähr 6 Jahre alt - dort stehen. "Hey kleine..", räusperte ich mich. "Bist du neu?", fragte ich nervös. Sie schaute mit dem Rücken zu mir und gab keinen Laut von sich. Langsam näherte ich mich ihr. "Du brauchst keine Angst haben" Ich wollte gerade meine Hand auf ihre Schulter legen und ihr Gesicht sehen, doch auf einen mal verschwand sie. Was? Hab ich mir das nur eingebildet? Nein. Sie stand doch genau hier meine Augen lügen nicht! Ich fing leicht an zu schwitzen und ging schnell ins Bad. Hier waren viele Toiletten und ein Duschraum. Ich ging zum Waschbecken und wusch mir erst mal das Gesicht. Werde ich verrückt? Sprach eine Stimme in meinem Kopf. Das Licht flackerte und die Klimaanlage sprang an. Was geschieht hier. Träume ich wieder? Ich sah mich im Spiegel an und sah das kleine Mädchen wieder. Sie stand genau hinter mir. Das Licht ging wieder aus und mein Herz pochte mir bis zum Hals.

Als das Licht wieder an ging war sie verschwunden und alles wurde wieder normal. Ich packte mich am Kopf. Okay, ich sollte einfach ins Bett gehen! Ich habe Halluzinationen, eindeutig! Mit schnellen Schritten lief ich aus dem Raum und ging direkt weiter zu meinem Zimmer. "Halt!", rief eine mir bekannte Stimme. Ich drehte mich langsam um und sah den finstere Blick von meiner Betreuerin Luna. "Was machst du so spät noch hier!", rief sie mit zusammen gebissenen Zähnen. "I-Ich musste aufs Klo", antwortete ich und sah zu Boden. Ohne weitere Worte sah ich wie sie ihren Arm ausholte und mich traf. Ich spürte wie sich meine Wange rötete und sich ein Schmerz, der mir bisher unbekannt war, auftauchte. Sie hat mich geschlagen, sie hat mich geschlagen!

Mir stiegen die Tränen auf. "Wofür war das!?", schrie ich sie verzweifelt an. "Ich hab dich sprechen hören, du weißt das hier nicht telefoniert wird!", entgegnete sie. Ich konnte ihre Wut deutlich spüren. "Ich hab nicht telefoniert!", verteidigte ich mich. "Widersprich mir nicht noch einmal, sonst bin ich dazu verpflichtet dir eine weitere Lektion zu erteilen.", wählte Luna ihre Worte mit bedacht. "Ich weiß ganz genau das ihr uns gerne schlägt und foltert", sprach ich in meinen Gedanken. "Geh jetzt in dein Zimmer!", befahl sie mir. Ohne ein Wort zu sagen, ging ich wieder ins Bett und drehte mich zum Fenster. Ich vermisse euch Mama, Papa, war mein letzter Gedanke. Daraufhin schlief ich mit verheulten Augen wieder ein.

***

Bei der Kantine aßen wir alle zusammen. Wir waren alle Freunde doch es bildeten sich wie überall sonst immer diese Cliquen. Hailey - Ich - Taddl - Ardy - Jan - Cengiz - Andre und die andere Ju - Cheng - Rewi - Simon - Viktor - Izzi. Zusammen waren wir 13 Waisenkinder, jeder hatte seine eigene berührende Geschichte. Damals waren wir um die 200 Kinder, doch wie gesagt, viele wurden adoptiert manche rannten weg. Die Leute aus der Stadt denken mittlerweile, wir Menschen hier sind gestört, deswegen kommt keiner mehr. "Hey Miriam, ich hab dich gestern mit Luna reden hören", platzte es aus Ardy raus. "Ehh ehm ja-a also sie fragte nur was", gab ich sehr unsicher zurück. Wenn ich es ihnen erzählen würde, würden die alle denken ich bin verrückt und wollen nichts mehr mit mir zu tun haben.

*Hailey's Sicht*

Seit der Nacht letztens verhält sich Miriam total seltsam. Sie ist so abwesend und ich seh einfach das etwas nicht stimmt. "Miriam? Können wir kurz reden?", fragte ich. "Huh? Ehm, ja klar", zögerte sie. Wir gingen raus aus der Kantine und setzten uns auf eine Bank. "Erzähl schon", unterbrach ich die Stille. "Ich vermisse nur meine Eltern", seufzte sie. "Es steckt mehr dahinter, du weißt doch, du kannst mir vertrauen.", meinte ich. "Nicht hier", sagte sie schließlich und schaute konzentriert zum Flur links neben uns. Was war los mit ihr? "Dann lass uns wo anders hingehen", stupste ich sie an, sie war wieder total abwesend, als ob sie in einer anderen Welt stecken geblieben ist. "Glaubst du wir dürfen kurz raus?", fragte Miriam. "Wir können ja mal fragen." Wir gingen zu Shirin, unsere zweite Betreuerin. Sie schien viel netter als Luna zu sein, jedoch hatte sie auch eine böse Seite an sich. "Dürfen wir 5min raus? Miriam muss mal frische Luft schnappen", fragte ich vorsichtig. Erst zögerte sie doch dann willigte sie ein: "Aber nur 5min! Sonst gibt's eine Strafe", knurrte Shirin.

Wir beeilten uns und rannten aus dem Haus. "Man es dauert doch schon 5min hier erst mal raus zu kommen", lachte ich.

"Also Schieß los", hauchte ich außer Atem. "Ich habe gestern ein kleines Mädchen gesehen", erzählte Miriam. "Aber wir sind nur 13? Ist sie neu?", fragte ich neugierig. Miriam fuhr fort: "ich kam ihr näher, aber als ich sie anstupsen wollte, verschwand sie einfach so" "War das sicher kein Traum?", rätselte ich. "Nein. Im Badezimmer dann, sah ich sie wieder und das Licht ging immer an und aus", Miriam schluchzte: "ich glaub ich werde verrückt" Das war kein Traum, aber was dann? "Nein du wirst nicht verrückt. Wir finden schon heraus was passiert ist, vielleicht wollte die neue einfach einen Streich spielen", überlegte ich. "Und wie ist sie in Luft aufgelöst?", hackte Miriam nach. "Wie spät ist es?", fragte ich hektisch und schaute auf meine Uhr. "Oh nein, wir müssen schnell zurück!", rief ich verzweifelt. "Beeilung!" Ich packte Miriam's Hand und wir rannten zurück zur Kantine. "Nochmal rechtzeitig angekommen, eine Minute später und wir hätten dafür 'büßen' müssen, wie die es immer sagen."

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Vielleicht denkt ihr 'Was soll die scheiße' aber als Anfänger muss man ja etwas tun damit das Buch beliebter wird :) Ihr versteht das bestimmt! Eure DarkNightRises, xo

Das Waisenhaus // Youtuber FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt