• {5} - Das große Vermissen..

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Kapitel 2/2 heute☺
Ich bin einfach zu ungeduldig😂
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"Komm her", meinte dieser und zog Charles seitlich an sich, dass er dessen Kopf auf seiner Brust ablegen konnte.

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Kuscheln, das war wirklich ihre Lieblingsbeschäftigung in den letzten zwei oder drei Wochen der Sommerpause. Natürlich hatten sie nach ihrem ersten gemeinsamen Mal auch noch ein-, zweimal miteinander geschlafen, aber kuscheln war wirklich das Beste für die beiden. Kuscheln, Zweisamkeit, sich auch anfassen und einfach nur Liebe und Nähe spüren. Etwas schöneres konnten sich beide im Moment wirklich nicht vorstellen. Leider mussten sie das wohl aber auch irgendwann wieder ein wenig aufgeben, denn die Sommerpause neigte sich dem Ende entgegen und sie mussten wieder mit ihrem Teams arbeiten.
Die beiden wussten im Moment gar nicht mehr, wie es sich überhaupt anfühlte alleine zu sein, geschweige denn alleine schlafen zu gehen oder aufzuwachen. Es würde schwierig werden, wenn sie beide bei ihren Teams waren, aber sie waren sich sicher, dass sie auch das schaffen konnten.

"Charles, musst du denn wirklich gehen?", schniefte Pierre, als Charles seine Sachen für zwei Tage und Nächte bei Ferrari in Italien packte, die ihn für einige Updates und Veranderungen, sowie Tests und Fahrten im Simulator brauchten. "Leider, ich muss. Ich möchte ja auch nicht, mon amour, aber es hilft nichts", erklärte der Monegasse seufzend. "Ich weiß ehrlich nicht, wie ich das ohne dich aushalten soll", murmelte Pierre und wusste, dass sich das kindisch und schnulzig anhörte, aber er wusste auch, dass er es ganz genau so meinte, wie er es seinem Freund auch sagte. "Du schaffst das, wir schaffen das. Wir facetimen ganz viel, wenn ich Zeit habe, und du kannst zu Max oder Daniel gehen, die wohnen ja auch nicht weit weg und sie werden dich schon auf andere Gedanken bringen", lächelte Charles und strich mit seinem Daumen die Tränen von Pierres Wangen, die sich unbemerkt aus seinen Augen geschlichen hatten.
"Ich will dich nicht gehen lassen, Charles", schluchzte Pierre jetzt herzzereißend und schlang seine Arme so um seinen Monegassen, dass dieser keine andere Möglichkeit sah, als seine Tasche nochmal kurz am Boden abzustellen und diese enge Umarmung zu erwidern. Pierre's Gesicht war an seiner Brust vergraben und er fuhr mit seiner einen Hand in dessen Haare und drückte sanfte Küsse auf dessen Kopf. Die andere Hand fuhr den Rücken des Älteren auf und ab. Liebevoll wiegte er die beiden hin und her, wusste er doch, dass das früher auch schon immer geholfen hatte, um Pierre zu beruhigen.

Kaum saß Charles im Auto zum Flughafen nach Nizza, von wo aus er mit seinem Privatflugzeug in Richtung Maranello fliegen würde, rief er Max an. Einer seiner besten Kumpels. Er wollte, dass Pierre auf keinen Fall alleine war, kannte er doch die sensible Seite des anderen. Vielleicht konnte Max ja nach seinem Freund gucken. Von ihrer Beziehung wissen tat er, er war bislang neben Daniel der einzige der es wusste.
Als Max also das Gesprach annahm, erklärte Charles sein Anliegen und Max am Telefon versprach, sofort zu deren Wohnung zu fahren und zur Not auch über Nacht bei Pierre zu bleiben.

Wie sich herausstellte, als Pierre Max die Türe öffnete, war das gar keine so schlechte Idee vom gebürtigen Monegassen gewesen. Die Augen des AlphaTauri-Piloten waren rot und glasig. Er schniefte immer wieder und generell sah er mehr nach einrm Häufchen Elend als nach Pierre Gasly aus. "Darf ich reinkommen?", war sich der Holländer unsicher, aber der andere trat dann doch einen Schritt zur Seite und bat ihn so in die Wohnung. "Geh vor ins Wohnzimmer", murmelte der Besuchte lustlos, "willst du etwas trinken?", fügte er dennnoch hinzu und versuchte ein wenig freundlich zu seinem Gast zu sein, auch wenn er nicht so wirklich wusste, was Max bei ihm wollte. Er wollte einfach nur mir seiner Sehnsucht nach seinem Freund alleine sein, bis dieser zumindest Zeit hatte zum facetimen und irgendwann dann auch wieder bei ihm sein konnte.

"Pierre, wie geht es dir wirklich?", fragte Max mitfühlend und legte dem anderen die Hand auf den Rücken, als er sich neben seinen Gast auf das Sofa setzte. "Wie soll es mir schon gehen?", stellte Pierre eine Gegenfrage, "siehst doch, dass es mir super geht. Es ging mir nie besser", murmelte der Franzose, aber natürlich verstand sein ehemaliger Teamkollege den Sarkasmus. "Vermisst du Charles so sehr?", hakte Max weiter nach, obwohl er es natürlich genau wusste, was Pierre genauso sah. Was für eine damliche Frage des Jüngeren. "Pierre, ich weiß es ist eine scheiß Situation, aber du schaffst das. Übermorgen hast du ihn doch schon wieder.", versuchte der Niederländer weiter den anderen zu überzeugen, was ihm aber so gut wie gar nicht gelang.

Im Gegenteil, Pierre fing wieder an herzzereißend zu schluchzen, nie zuvor in seinem Leben, hatte Max sich so überfordert gefühlt. Nichtmal, als er zum ersten Mal in einen Rennwagen steigen sollte und sein erstes Rennen fahren. Unbeholfen schlang Max seine Arme um Pierre, und versuchte diesem wenigstens ein kleines bisschen Trost zu spenden. Der andere nahm diese Nähe dankend an und krallte sich regelrecht an den Red-Bull-Piloten. Er schluchzte einfach nur weiter und ließ sich nicht mehr beruhigen, Max wusste nicht, was er machen sollte, er fühlte sich so verdammt hilflos in dieser Situation.

"Alles ist okay, Pierre bitte", versuchte er es mit auf den anderen einreden, doch dieser schien das nichtmal wahrzunehmen. Der Ältere schüttelte dsn Kopf: "Gar nichts ist okay, meine Welt ist erst wieder okay, wenn Charles wieder bei mir ist", flüsterte der Franzose leise.

Max sah keinen anderen Ausweg mehr und holte sein Handy heraus. Es tat ihm leid, dass er das jetzt tun musste, obwohl er wusste, dass der andere ziemlich beschäftigt sein dürfte, aber er konnte Pierre nicht so leiden lassen.
Er drückte also auf das wählen-zeichen und das obligatorische Tuten begann. Einmal, Zweimal, Dreimal. Niemand nahm ab. Es wunderte ihn nicht, aber er machte weiter und begann den anderen fast schon mit Anrufen zu terrorisieren, irgendwann würde er schon an sein Handy gehen.

Als es irgendwann nichtmehr hieß, dass keiner erreichbar sei und er eine Stimme vom anderen Ende hörte atmete Max erleichtert aus.
"Max?", fragte der Angerufene.

Forever Yours - {Lecly}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt