Abschied

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Vor ihnen befand sich ein breiter Fluss. „Super. Wie kommen wir rüber?“ Fragte Maurice die beiden Mädchen und ließ Franzi hinunter. „Schwimmen tu ich ganz sicher nicht. Sonst infiziert sich mein Bein noch und darauf habe ich relativ wenig Lust.“ Entgegnete ihm Franzi. „Da muss ich ihr Recht geben. Schließlich wäre es nicht gerade praktisch. Es sei denn, du willst mit einem Bein weiter gehen.“ Sagte Kiara. „Nein danke.“ Lachte Franzi gestellt. Stille kehrte ein. Die drei Personen sahen sich am Fluss um, um möglicherweise eine Brücke oder irgendetwas zu sehen. Nichts außer einem Pfad von Felsen. „Scheint als wäre das die einzige Möglichkeit.“ Seufzte Franzi. Die anderen beiden stimmten ihr zu und sie machten sich auf den Weg zu den Felsen. „Aber passt auf okay? Ich geh vor.“ Ordnete Maurice an und ging langsam von Felsen zu Felsen. Bis er sicher auf der anderen Seite ankam. Als nächstes war Franzi an der Reihe. Langsam und vorsichtig überquerte sie diesen für sie langen Weg. Trotz ihrer Einschränkung meisterte sie es super. Nun kam Kiara hinüber. Gerade als sie es fast geschafft hatte, rutschte sie von einem Felsen ab. Maurice reagierte schnell und griff ihre Hand. Noch völlig schockiert schaute sie ihn an. „Ich hab dich. Keine Sorge. Ich lass dich nicht los.“ Sagte Maurice leicht lächelnd und sah Kiara an. Schließlich packte er mit der anderen Hand ihren Arm und zog sie hoch. Als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, umarmte sie Maurice. „Danke.“ Flüsterte sie während dieser Umarmung und von Maurice kam ein leichtes Nicken.  Franzi beobachtete das Geschehen zwischen den beiden und schließlich konnte sie nicht anders, als an Michael zu denken. Lebt er noch? Wo ist er wohl gerade?

„Ey lass mich!“ Kicherte Franzi als Michael anfing sie zu kitzeln. „Niemals!“ Grinste er und kitzelte sie weiter, bis er schließlich ihre Hände aufs Bett drückte und sie leidenschaftlich küsste. Franzi musste lächeln und erwiderte diesen Kuss. Langsam streichelte er ihre nackte Hüfte, worauf sie eine starke Gänsehaut bekam und sich leicht an ihn drückte. Gerade als Michael noch weiter gehen wollte, stürmte einer der Wächter ins Zimmer.  „Clifford, wir brauchen dich draußen!“ Sagte er. Michael stöhnte genervt auf und nickte. „Muss das unbedingt jetzt sein?“ Seufzte Franzi. „Leider.“ Sagte Michael und drückte ihr noch einen Kuss auf die Lippen. Dann stand er auf und zog sich eine Hose und ein Shirt an. „Ich beeil mich, kleine.“ Sagte er und ging dann raus. Franzi setzte sich seufzend auf und zog sich schließlich auch an. Sie beschloss zur Essensausgabe zu geben und zu sehen, ob sie bei irgendeiner Sache helfen konnte. Sie sah aus den Fenstern und versuchte zu erkennen was draußen los war. Leider erkannte sie nichts.
Michael rannte durch die Gänge, auf der Suche nach Franzi. „Franzi?!“ Rief er. Schließlich rannte ihr das kleine blauhaarige Mädchen in die Arme. Er schloss seine Arme eng um sie. „Was ist los?“ Fragte sie verängstigt. „Du musst weg. Geh zur Apotheke, wo wir schon öfter waren ja? Warte da auf mich. Wenn ich in zwei Stunden nicht da bin, gehst du weiter. Verstanden?“ Sagte er ernst und sah ihr tief in die Augen. Tränen sammelten sich in Franzis Augen an. „Warum?“ Stotterte sie. „Hast du mich verstanden, Franzi?“ Fragte er sie ernst. Sie nickte nur. „Ich liebe dich. Ich liebe dich für immer. Vergiss das nicht. Vergiss mich nicht, okay?“ Sagte er und nun sammelten sich selbst in seinen Augen Tränen an. „Ich liebe dich auch.“ Schluchzte sie. Ein letztes Mal drückte Michael seine Lippen auf Franzis und schickte sie schließlich weg. Dieser Abschied war wahrscheinlich der schwerste, den sie je erlebt hatten. Das Gewissen, dass sie einander eventuell nie wieder sehen werden, hätte sie töten können.

„Franzi?“ Riss Kiara sie aus ihren Gedanken. „Alles okay?“ Fragte sie Franzi. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie geweint hatte. „Ja, alles gut.“ Murmelte sie und wischte sich übers Gesicht. Kiara nahm sie schließlich in den Arm und flüsterte: „Wenn du reden willst, kannst du immer zu mir kommen.“ Franzi nickte nur. „Lass uns weiter gehen.“ Sagte sie und lief nun weiter. Maurice und Kiara sahen sich an und liefen ihr schließlich hinterher. Erstaunlicher Weise waren sie nun ziemlich schnell unterwegs. Die Stadt lag praktisch gesehen direkt vor ihren Füßen. „Na dann, auf ins Abendteuer, hm?“ Sagte Maurice dann. Als die drei auf die Stadt blickten.

Der letzte Überlebende?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt