Schmerz

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Die nun größer gewordene Gruppe hatte sich bereits, noch vor Einbruch der Nacht, aus der Stadt begeben. Sie suchten sich ein abgelegenes Plätzchen, wo sie über die Nacht bleiben konnten. Als sie schließlich einen Ort fanden, erklärten sich Phil und Franzi dafür bereit, Sachen zum Wärme auftreiben zu suchen. Bevor die beiden allerdings losgingen, bestand Phil darauf eine kurze Pause einzulegen und holte tief Luft. „Alles okay?“ Fragte Ast ihn und bot ihn anschließend an mit ihr zu gehen. Er lehnte dieses Angebot allerdings ab und meinte, dass alles bestens wäre.

 Sie gingen tief in den Wald, da sie hofften dort einige Äste, dünne Stämme oder ähnliches für ein Feuer zu finden. Als sie allerdings bemerkten, dass eine kleine Herde Walker auf sie zukamen. „Leg dich flach auf den Boden und mach nichts.“ Flüsterte Phil. Die beiden taten genau das, was Phil gesagt hatte und hofften, dass kein Walker sie entdecken würde. Beide atmeten flach und sie merkten, dass es diese Nacht keinen weiteren Ausweg gab, als dort liegen zu bleiben und die Nacht dort zu verbringen.  
Während Franzi kein Auge zu bekam, schlief Phil tief und fest. Sie bekam ihn nicht wach, egal was sie versuchte. Die Herde war bereits fort und jedoch hörte sie in der Ferne anscheinend einen Walker, jedoch konnte sie keinen erkennen. Sie stand langsam auf und sah sich weiter um.  Plötzlich wurde sie von hinten gepackt. Franzi drehte sich um und sah, dass es Phil war, der sich zum Walker verwandelt hatte. Sie fiel auf den Rücken und drückte ihn nach oben, jedoch konnte sie sich nicht wehren, da sie keine Hand frei bekam. Das war wohl ihr Ende. Plötzlich traf ein  Pfeil in den Kopf von Phil. Franzi drückte ich von sich und stand auf. Vor ihr stand ein älterer Mann mit seiner Armbrust, die er auf sie hielt. „Bist du allein hier?“ Fragte er sie. „N-naja eigentlich waren wir beide  hier um für unsere Gruppe etwas zu suchen, aber irgendwie hat er sich in einen Walker verwandelt.“ Stotterte Franzi dem unbekannten zu. „Er wurde gebissen.“ Sagte ihr gegenüber kalt. Sie sah zu Phil hinunter und sah nun den Biss in seiner Schulter. Sie nahm seinen Rucksack ab und seine Waffen und sah zu dem Unbekannten. „Ich werde dann wieder zu meiner Gruppe gehen.. die Sorgen sich sicher schon.“ Sagte sie. „Ich bring dich hin. Ich hab mein Motorrad an der Straße gleich am Anfang des Waldes.“ Sagte er. „Ich bin übrigens Maiky.“ Stellte er sich vor. Franzi stimmte zu, auch wenn sie skeptisch war. Gemeinsam gingen sie zu seinem Motorrad. „Sag mir einfach wo sie sind und ich bring dich hin.“ Sagte er und stieg auf sein Motorrad. „Am Ende der Straße, bei der Tankstelle.“ Sagte sie und setzte sich ebenfalls  auf das Motorrad und hielt sich fest. Maiky fuhr los und es dauerte auch nicht lang, bis sie da waren.  Aus dem Gebüsch sprang ein Mädchen und schlug Maiky mit einem Baseballschläger gegen den Kopf. „Musste das sein?!“ Fragte Franzi und stieg vom Motorrad bevor es umfiel. „Wo ist Phil?“ Fragte Ast sie. „Er hat sich in einen Walker verwandelt. Maiky. Der Typ. Hat mich gerettet. Sonst wäre ich jetzt auch tot.“ Erklärte Franzi ihr. „Zum Glück nicht.“ Sagte Kiara und umarmte Franzi. „Ich hab mir Sorgen gemacht.“ Flüsterte sie anschließend leise. Ast konnte nicht begreifen was sie eben erzählt hatte und stand nur schockiert da. Währenddessen trug Maurice Maiky in die Tankstelle und band ihn an einen Pfahl.
Es dauerte nicht lang bis er wieder wach wurde und alle, außer Franzi, um ihn herum standen.  „Wer hat dich geschickt?“ Fragte Maurice ihn. „Niemand. Ich war auf Jagd und hab eure Freundin dann dort gesehen, wie sie fast von einem Walker getötet wurde.“ Erklärte Er. „Hast du eine Gruppe?“ Fragte Maurice dann. „Ja, aber inklusive mir sind wir nur neun Leute.“ Erzählte er.
Während sich die anderen unterhielten lief Franzi nach draußen. Sie sah sich um. Sie sah nach ob irgendetwas Nützliches in der Ferne war. Am Ende der Straße sah sie eine Person laufen. Sie kniff ihre Augen zusammen um mehr zu erkennen und sah, dass diese Person blaue Haare hatte. Das war doch nicht etwa? Das musste wohl eine Einbildung sein. Jedoch kam die Person immer näher und rannte schließlich los. Es war Michael.  Es war wirklich er. Nun rannte auch Franzi auf ihn zu. Alle möglichen Glücksgefühle flossen durch sie hindurch als sie sich in den Armen lagen. „Ich glaub es nicht.“ Flüsterte er in ihre Haare. Beide sahen sich in die Augen und schließlich vereinten sich ihre Lippen. Es dauerte gefühlte Jahre bis sich ihre Lippen voneinander trennten. Franzi legte ihren Kopf an seine Brust und genoss den Moment. Sie hatten sich so lange nicht gesehen und wie durch einen Zufall fanden sie sich endlich wieder. „Ich liebe dich so.“ Flüsterte er.  Der schöne Moment hielt allerdings nicht lang. Franzi hörte den Schuss einer Armbrust. Sie spürte, wie eine warme Flüssigkeit auf sie herunter tropfte. Michael ließ sie langsam locker und sank auf die Erde. Franzi öffnete die Augen und sah, wie ihrem geliebten Michael ein Pfeil im Kopf steckte. Geschockt sah sie auf ihren nun toten Freund. Tränen sammelten sich in ihren Augen an. Alles was bis eben passierte  schwirrte ihr durch den Kopf. Gerade hatte sie ihn doch endlich wieder bei sich und nun war er endgültig fort? Langsam hob sich ihr Blick und schwang zu den anderen hinüber. Alle hatten ein schockiertes Gesicht. Langsam packte Franzi den Griff ihres Messers und zog es aus der Scheide, in der es ruhte. Sie stürmte auf den Fremden zu, doch bevor  sie irgendwas anrichten konnte, schnappte Kiara sie. „Weißt du was du da gerade angestellt hast?!“ Schrie Franzi. „Was denkst du wer du bist?! Kreuzt hier auf und tötest meinen Michael! Verschwinde einfach! Niemand brauch dich unter uns. Du hast mir alles genommen!“ Schrie sie weiterhin und sackte dann weinend auf den Boden. Kiara hockte sich zu ihr und nahm sie fest in den Arm. Die anderen wollten die Leiche von Michael gerade wegtragen, als Franzi nochmal reagierte. „Nein. Lasst ihn.“ Weinte. „Was auch immer. Beeil dich und krieg dich ein. Wir gehen mit ihm zu seinem Camp. Mit dir oder ohne dich.“ Sagte Maurice zum Abschluss.

Der letzte Überlebende?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt