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Dienstag war mein zweitliebster Tag in der Woche, denn Dienstags hatte ich früher Schulschluss. Und da der Nachmittagsunterricht entfiel war mein Schultag, an diesem Tag, bereits um elf Uhr zu Ende. Den kurzen Weg nach Hause bewältigte ich in wenigen Minuten. Zuhause angekommen begrüßte mich meine Mutter. Mein Vater arbeitete immer bis in den späten Abend. Ich ging hoch in mein Zimmer und schmetterte meinen Rucksack in die Ecke. Dann tauschte ich meine Jeans und meinen Pulli gegen meinen blauen Schlafanzug ein. In den beiden Nächten zuvor hatte ich nicht wirklich viel Schlaf bekommen, weshalb ich schrecklich müde war. Vor dem Spiegel kämmte ich mein schulterlanges, braunes Haar durch, schnappte mein Handy und machte es mir in meinem Bett bequem. Es war ein 1,40 Meter breites Bett und da wir Februar hatten war es noch mit meiner Lieblingsbettwäsche aus Kaschmir in rot und schwarz bezogen. Da ich nicht sehr groß war passte ich fast sogar quer in mein Bett. 

"Lilia? Legst du dich schlafen?", rief meine Mutter von unten.

"Jaa!", antwortete ich. Ich war immerhin achtzehn und konnte selbst entscheiden wann ich ein Schläfchen machen konnte. 

Nachdem ich meine WhatsApp Nachrichten beantwortet hatte und kurz durch Instagram gescrollt hatte, legte ich mein Handy beiseite und kuschelte mich in mein Bett. Zuerst konnte ich nicht einschlafen, da es sehr hell in meinem Zimmer war. Aber irgendwann fielen mir dann doch die Augen zu. 

Ich wurde von einem Gewicht auf mir geweckt, als würde jemand auf mir liegen. Als ich die Augen öffnete war dort nichts, doch ich konnte etwas spüren. Ich versuchte mich zu bewegen, doch es ging nicht. Ich versuchte zu schreien, aber mein weit aufgerissener Mund brachte keinen Ton raus. Je stärker ich dagegen versuchte anzukämpfen, desto schwerer wurde das Gewicht auf mir und machte mir das Atmen schwer. Etwas umschloss meinen Hals und würgte mich - zu meinem Überraschen gefiel es mir. Ich hörte auf mich zu wehren und ließ mich zurück fallen, da ich das komische Gefühl hatte, dass mir nichts passieren würde. Meine Arme lagen seitlich an meinem Kopf und auch sie fühlten sich schwer an. Ich versuchte wieder die Augen zu öffnen und schielte an mir hinab. Meine Bettdecke lag am Fußende des Bettes und meine Schlafanzughose war, samt Unterhose, bis zu den Knöcheln runtergezogen. Etwas war zwischen meinen Beinen, doch ich konnte es nicht sehen. Meine Beine wurden gespreizt und ich leistete keinen Widerstand. Ich konnte nur fühlen wie es immer wieder in mich ein-und aus glitt und mich dabei ausdehnte. Es war so groß und füllte mich mehr als aus, ich war schrecklich feucht und erregt. Der Umfang des Dings war riesig, schon übermenschlich - aber ich genoss es. Ich schloss die Augen und ließ mich weiter von dieser unsichtbaren Macht ficken, bis mich ein unglaublich intensiver Orgasmus überrollte. 

Im nächsten Moment glaubte ich aufgewacht zu sein, doch wie zuvor konnte ich mich nicht bewegen. Diesmal lag ich auf der Seite, mit dem Gesicht zur Wand. An meinem Rücken war etwas, erneut etwas schweres. Es hielt mich in dieser Position. Ich konnte eine Anwesenheit spüren, es berührte mich an der Hüfte und zog an mir. 

Ich wachte auf.

Diesmal wirklich. Ich konnte mich wieder bewegen und setzte mich auf. Auch sprechen war wieder möglich. Waren meine Augen nicht die ganze Zeit geöffnet gewesen? Fragend schaute ich durch mein Zimmer. Es war immer noch hell und erst kurz nach ein Uhr mittags. Ich schüttelte meinen Kopf und beließ es dabei, dass es nur ein sehr intensiver feuchter Traum gewesen sein musste. Ich hatte schon öfter welche gehabt, doch dieser war irgendwie anders gewesen. Ich war in meinen Träumen noch nie gelähmt gewesen, vielleicht war es so eine Art Schlafparanoia gewesen? Doch während ich im Bett saß fühlte ich mich beobachtet. Mein Blick blieb immer wieder an der Ecke wo sich meine Tür und mein Kleiderschrank trafen hängen. An beiden waren Spiegel befestigt. Direkt gegenüber vom Schrank stand mein Schreibtisch, wo auch ein kleiner Spiegel draufstand. Ich drehte ihn immer weg vom Bett wenn ich schlafen ging, weil ich schon spirituelle Geschichten darüber gehört hatte. Nicht dass ich daran glauben würde. Aber meine Seele wollte ich nicht in einem Spiegel verlieren oder von irgendwelchen Geistern beobachtet werden wollen.

"Lilia?! Bist du wach?", schrie meine Mutter von unten.

"Ja!"

"Zieh dich an, wir gehen in die Stadt!"

"Okay!"

Ich stand auf und holte einen neuen Pulli aus meinem Schrank. Als ich mich vor dem Spiegel umzog war ich zwar nicht komplett nackt, doch ich hatte gelesen dass wenn man zu lange nackt vor einem Spiegel stand sich ein Dämon in dein Aussehen oder in dich verlieben konnte. Und ich stand öfters nackt vor dem Spiegel und betrachtete meine zierliche Figur.

Ich war fertig und lief die Treppe runter in den Flur. Dabei bemerkte ich, dass mir mein Rücken etwas wehtat. Ich schaute nach, doch da war nichts.

Meine Mutter und ich gingen in die Stadt, nach zwei Stunden waren wieder da und ich verkroch mich in meinem Zimmer. Die Atmosphäre war merkwürdig. Ich konnte die sexuelle Energie deutlich spüren und wieder schaute ich in die Spiegelecke. Es war merkwürdig. Bis in den späten Abend blieb diese angespannte Atmosphäre und der Traum ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Es hatte sich viel zu real angefühlt. Also benutzte ich mein Handy um im Internet nachzuschauen ob andere Leute auch so reale, feuchte Träume gehabt hatten. Und siehe da, ich war nicht die einzige. Wie vermutet sprachen Experten von Schlafparanoia wenn man übermüdet war oder unter Stress stand. Doch ich fand auch etwas andere Beiträge. Frauen und Männern die von Dämonen sprachen. Sie berichteten von Succuben und Inkuben welche sich mit ahnungslosen Menschen im Schlaf paarten. Dabei stahlen die Succuben das Sperma der Männer und bei den Inkuben wurden die menschlichen Frauen geschwängert und dann wuchs ein Parasit in ihnen heran. Mir wurde schlecht. Eine Sonia hatte das selbe erlebt wie ich. Sie war schnell eingeschlafen, war gelähmt, halluzinierte und ihr war die reale Welt um sie herum bewusst. Sie lernte das der Schlüssel zum Panik vermeiden nicht dagegen anzukämpfen war. Genau wie ich es getan hatte. Sie meinte dass es sich mehrmals wiederholt hatte und eines Tages als sie diese Präsenz fühlte, sie zu sich selbst gesagt hatte, einfach nett zu dem zu sein und sich zu freuen dass es da war. Kurz darauf spürte sie ein fantastisches Gefühl in ihrem ganzen Körper und hatte mehr als nur einen Orgasmus. 

Ich wusste nicht so recht wie ich mit diesen Informationen umgehen sollte. Ich beschloss nicht weiter darüber nachzudenken, auch wenn meine untere Körperhälfte etwas anderes sagte. Ich versuchte also dagegen anzukämpfen doch versag. Ich versuchte mich zu befriedigen, was länger dauerte als üblich. Immerhin hatte ich mich das letzte Mal Sonntagnacht angefasst und es war sehr befriedigend gewesen. Fast schon präsentierend öffnete ich meine Beine und machte es mir selbst. Immer wieder kam der Gedanke auf was passieren würde wenn es mir dabei zuschauen würde. Es könnte auch einfach mit einsteigen. Doch es passierte nichts. Etwas enttäuscht und immer noch unbefriedigt, trotz Orgasmus, führte ich meinen Abend fort.

Gegen elf Uhr Abends ging ich dann schlafen. Zuerst voller Vorfreude auf einen weiteren Traum. Doch als ich wie mittags im Bett lag und alles dunkel war und ich eine Schwere auf mir spürte, bekam ich Angst. Mein Herz klopfte stark und ich bekam Panik. Ich lag auf der Seite, den Rücken dem Raum zugedreht und konnte etwas spüren. Wie zuvor legte sich etwas auf meine Hüfte, doch diesmal war es spitz und tat weh, wie eine Kralle. Ich traute mich nicht mich zu bewegen. Mir war schrecklich heiß. Ich schwitzte meinen Schlafanzug durch. Als ich mich dann doch traute mich umzudrehen sah ich eine große, rötliche Gestalt in der Spiegelecke stehen. Sofort war sie wieder weg. Ich setzte mich auf und machte das Licht an. Mein Gehirn spielte mir wohl einen Streich. Ich legte mich wieder schlafen. Geträumt hatte ich nichts dergleichen. Und auch in den folgenden Nächten, in denen ich zuerst mit Angst im Bett lag, träumte ich nichts mehr erregendes. Doch die ganzen Tage lang fühlte ich mich beobachtet - selbst in der Schule.

Bis es Freitag war und ich erneut früh Schule aus hatte und mich für einen Mittagsschlaf in mein Zimmer begab.

IncubusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt