Kapitel 4

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Am nächsten Vormittag klingelte ich pünktlich an der großen Doppeltür aus Glas. Ich war beeindruckt von der Größe und dem Style der Villa. Sie war aus vermutlich weißem Beton und sehr modern.

Die Fenster waren riesig und riesige Palmen und andere Pflanzen ragten aus den Gärten in den Himmel. Im Park gab es Tennisplätze und sogar einen Landeplatz für Helikopter.

Man sah auf den ersten Blick, dass er ein Multimillionär war, denn die Villa war um einiges größer als das Haus der Cullens in Forks.

Ein gut gelaunter Tony Stark öffnete mir die Tür. »Guten Morgen, Mrs Cullen. Wie geht's Ihnen?« Ich lächelte und trat ein. »So gut wie es nur gehen kann«, antwortete ich kurz, aber höflich.

Drinnen war es fast noch beeindruckender als außen. Es war alles offen und groß und man hatte einen fantastischen Blick aufs Meer durch die riesigen Fenster. Ich setzte mich auf eines der großen weißen Desingersofas, die wahrscheinlich sehr teuer gewesen waren.

Tony nahm mir gegenüber Platz, sein Blut roch immer noch viel zu verlockend, aber ich zwang mich zur Vernunft. „Also Mrs Cullen, da Sie jetzt meine Assistentin sind, und wir wahrscheinlich sehr viel Zeit zusammen verbringen, würde ich vorschlagen, dass wir uns erst mal besser kennen lernen" Ich konnte mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen. „Natürlich"

„Also, wo kommen Sie her?" „Brooklyn", antwortete ich sofort. Ist schon eine ganze Weile her... Tony hob die Augenbrauen. „Echt? Einen Akzent haben Sie nämlich nicht. Ich hätte es auch gar nicht erwartet"

„Ich bin viel gereist. Ich mag es, andere Sprachen zu lernen", erklärte ich mich. „Ach echt? Interessant"

„Lieblingsmusik?" Von dem abrupten Themenwechsel etwas verwirrt, brauchte ich einen Moment. Dann musste ich lächeln. Es war ein trauriges Lächeln.

„Michael Jackson" Michael war ein so herzensguter Mensch gewesen. Er hatte immer versucht, es allen Recht zu machen, seine Musik war sein Leben. Seid ca. einem Jahr war er tot...

„Meine AC/DC", riss er mich aus meinen schönen Erinnerungen. „Passt zu Ihnen, irgendwie", äußerte ich meine Meinung. „Finden sie?", fragte er mit einem schiefen Lächeln, woraufhin ich nickte.

„Lieblingsfarbe und Lieblingstier?", fragte er weiter. „Ähm... ich denke lila. Mein Lieblingstier ist ein Wolf. Bei Ihnen?"
„Hmm... Lieblingsfarbe Rot, aber Lieblingstier... keine Ahnung. Hobbys?", lenkte er ab.

„Ich tanze und spiele gern Klavier", kam zögerlich meine Antwort. „Die Welt retten", meinte Tony ironisch. Ich musste lachen und schüttelte leicht den Kopf.

„Ich hab einen neuen Flügel. Willst du was spielen?", fragte Tony aus heiterem Himmel. Etwas überrascht nickte ich. Er führte mich zu einem schönen schwarzen Flügel.

Ehrfürchtig strich ich über die Tasten und setzte mich. Ohne Noten fing ich an River flows in you zu spielen. Die ruhigen Klänge erfüllten den Raum und versetzten mich in eine Art Trance.

Dieses Lied ließ mich an früher erinnern, als ich noch ein Mensch war. Als ich geendet hatte, öffnete ich mit einem Lächeln auf den Lippen meine goldenen Augen, die ich während ich gespielt hatte geschlossen hatte.

Ich sah, wie Tony seinen Blick wieder von mir abwandte, als ob er mich die ganze Zeit angestarrt hätte. Entweder ich bildete mir das ein oder wurde der Tony Stark gerade etwas rot?

„Wow. Das war fantastisch, Mrs Cullen! Ich bin jetzt dann aber unten in meiner Werkstatt, falls Sie mich suchen. Falls was ist, frag Jarvis", meinte er dann und verschwand. Ich zog meine Augenbrauen hoch.

„Guten Tag, Mrs Cullen. Ich bin Jarvis, eine von Tony Stark entwickelte künstliche Intelligenz", kam es von einer Stimme aus dem Nichts. „Ich habe Kontrolle über das gesamte Haus. Falls Sie etwas wissen wollen, fragen Sie mich ruhig", erklärte die KI.

„Hallo Jarvis, schön dich kennenzulernen", lächelte ich. Dann wandte ich mich meiner Arbeit zu: mir erst einmal Akten anschauen damit ich alles nötige wissen würde, dann fing ich mit dem ganzen Bürokram an. Irgendwann war ich fertig und redete mit Nat und Clint über Gedanken.

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Nach ein paar Wochen erzählte ich Jarvis was ich war, da er mich erwischt hatte, wie ich mit übermenschlicher Geschwindigkeit durch die Villa geflitzt bin. Ich bat ihn, Mr Stark nichts zu erzählen und er löschte sogar die Aufnahmen auf den Überwachungskameras.

Ich mochte Jarvis sehr. Tony selbst sah ich nur ab und zu, er war die ganze Zeit in seiner Werkstatt, was ich aber auch gar nicht so schlimm fand. Jarvis wusste auch von meinen Kontrollproblemen.

An einem Tag beschloss ich, nachdem ich mit der Arbeit fertig war, mal bei Mr Stark in der Werkstatt vorbeizuschauen. Ich ging die Treppen hinunter und Jarvis war so nett und gab den Code für mich ein.

Ich trat ein und staunte erst mal. Sie war riesig. Tony saß an seinem Schreibtisch und hatte sein T-Shirt hochgezogen, sodass man freie Sicht auf seine Brust und somit auch seinen Arc-Reaktor hatte. Das was mir Sorgen bereitete, waren die feinen metallisch aussehenden Linien die sich von seinem Arc-Reaktor aus über seine Brust ausbreiteten.

Mit vor Entsetzen und Sorge geweiteten Augen ging ich auf ihn zu. Er schien mich jetzt auch bemerkt zu haben, denn er zog das Shirt schnell wieder runter, auch wenn er wusste, dass ich es schon gesehen hatte.

„Tony? Was ist das?", fragte ich besorgt. Ich kannte ihn zwar noch nicht so gut, aber er war mir in den paar Wochen schon ans Herz gewachsen. So war es klar, dass ich mir Sorgen machte.

„Ich-dass hat Sie nichts anzugehen", verschloss er sich. „Mr Stark, Sie sollten es ihr sagen und ihr vertrauen", mischte sich plötzlich Jarvis ein.

„Jarvis-warte, hast du mir mit Absicht nicht Bescheid gegeben, dass sie da ist?", fragte Tony Jarvis etwas wütend. „Das könnte eventuell sein, Mr Stark. Bitte sagen Sie es ihr"

Tony seufzte resigniert und zog das Shirt wieder hoch. „Das, ist wie Sie sicher wissen, mein Arc-Reaktor" Ich nickte vorsichtig. „Ich habe Granatsplitter in mir drin, die jeden Moment mein Herz durchdringen können. Der Reaktor verhindert dies. Jedoch ist in dem Reaktor Palladium enthalten...", erklärte er.

Ich sah ihn erschrocken an. „Palladiumvergiftung?", fragte ich dann leise. Er nickte niedergeschlagen. „Wie lange noch?", fragte ich leise. Er sah mir nicht in die Augen.

„Höchstens eine Woche" Meine Augen weiteten sich geschockt, dann warf ich alle Kontrollprobleme über Bord und ging auf ihn zu. „Mrs Cullen...", meinte Jarvis warnend, aber ich ignorierte ihn.

Das Verlangen verzweifelt unterdrückend kniete ich mich vor Tony hin, damit ich zu ihm aufsehen musste. „Tony, wieso hast du nichts gesagt? Ich hätte dir geholfen... ich werde dir helfen. Ich bin hier, um dich zu unterstützen, aber das geht nur, wenn du mir so etwas anvertraust. Ich kann dir nicht helfen, wenn du tot bist!", sagte ich vorwurfsvoll.

„Wie wollen Sie mir bitte helfen? Hm? Sagen Sie es mir!", verschloss er sich. „Bitte, Mr Stark, vertrauen Sie mir. Ich war auch mal in so einer Situation. Nicht exakt dieselbe, aber mein Leben stand auch schon mal auf der Schippe. Ich weiß wie es sich anfühlt"

Und ich hatte verloren. Ich durfte nicht zulassen, dass es ihm auch passierte. Er sah mich schockiert an. „Ich hatte die spanische Grippe. Ich wäre...", erzählte ich weiter, doch dann stockte ich. „Ich wäre gestorben, hätte Carlisle mich nicht verwandelt"

„Was ich sagen will, Sie haben erst wirklich verloren, wenn Sie auch die letzte Hoffnung aufgegeben haben. Es ist nie zu spät zum Kämpfen, glauben Sie mir. Ich hab Ihnen doch erzählt, dass ich viele Sprachen kann, oder?"

Tony nickte leicht. „In German, Stark means strong. Ich bin der Überzeugung, dass Sie das sind. Sie sind stark, also lass uns gemeinsam eine Lösung finden, ja?"

Er sah mich mit geweiteten Augen an. „Wirklich?", hauchte er, ich meinte ein bisschen Hoffnung herauszuhören. „Ja. Wir finden eine Lösung wenn wir aus Monaco zurück sind, das verspreche ich Ihnen", versprach ich.

„Stimmt... da war ja was. Monaco"

Marvel: The Beginning (Tony Stark/ Twilight ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt