3. Nette Ärzte und andere Sachen

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Sicht Dr. Lindner:

Gerade verließ ich gemeinsam mit Dr. Bähr das Patientenzimmer von Malina Meisner. Draußen wartete auch direkt die Kinderheimleiterin, Frau Borge, auf uns. Sobald sie mich gesehen hatte, kam sie grimmig auf mich zu. „Was ist denn jetzt mit ihr?", fragte sie aufgebracht. „Ein paar Rippen waren gebrochen und die Milz war frukturiert, das haben wir operativ versorgt." „Eine Operation?!", schrie Frau Borge daraufhin entsetzt. „Diese Göre wird mich noch kennenlernen!!", schnaubte sie wütend und wollte gerade erneut in Malinas Zimmer stürmen, als Dr. Bähr und ich sie festhielten. Daraufhin befreite sie sich aus unserem Griff und verschwand. Dr. Bähr und ich sahen uns verwundert an und gingen wieder unserer Arbeit nach.

Sicht Malina Meisner:

Ich dachte über Frau Borge nach. Sie war noch nie besonders nett gewesen, und auch wenn sie die Kosten für meinen Krankenhausaufenthalt tragen musste, war ihre Reaktion - meiner Meinung nach - übertrieben. Obwohl, eigentlich eher typisch. Kurze Zeit später merkte ich, wie ich müde wurde und schlief ein.
So verging die Zeit auf der Intensivstation und in den nächsten 4 Tagen passierte nichts spannendes. Malina erholte sich gut und konnte nun wieder auf Normalstation verlegt werden.
Jetzt lag ich schon seit 4 Tagen hier und mit jedem Tag wurde es immer langweiliger. Mich besuchte auch niemand. Frau Borge war in letzter Zeit nicht wieder aufgetaucht, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war, wusste ich nicht. Wahrscheinlich hatte sie meiner besten Freundin Kim verboten, mich besuchen zu kommen, sonst wäre diese nämlich bestimmt schon aufgetaucht. Da kam Dr. Lindner mit Dr. Bähr zur Visite herein. „Guten Morgen Malina", begrüßte mich Dr. Linder, wie immer, gut gelaunt. Wir hatten mittlerweile ein fast schon freundschaftliches Verhältnis aufgebaut und ich mochte ihn sehr. Vielleicht bin ich verrückt, aber irgendwie habe ich das Gefühl, als würde er mich gut kennen, obwohl das gar nicht sein konnte. „Deine Werte sind top und du erholst dich sehr gut, das heißt, dass wir dich heute wieder auf Normalstation verlegen können." Ich lächelte. „Na endlich, lange halte ich das hier nicht mehr aus!" sagte ich froh, während Dr. Lindner und Dr. Bähr sich daran machten, mich von den Geräten zu trennen und mein Bett zu lösen. Sie fuhren mich hinaus. Dr. Lindner erhöhte das Tempo und ich lachte. Dabei versuchte er, Geräusche wie ein Motorrad zu machen, was sich ziemlich lustig anhörte wodurch ich noch mehr lachen musste. Schließlich kamen wir am Fahrstuhl an und Dr. Lindner kutschierte uns hinein. Ich hatte bereits einen extremen Lachanfall und er war total aus der Puste. Er lächelte. Ich beruhigte mich langsam wieder. „Sport am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen!", rief ich belustigt und musste kichern. Da öffneten sich die Türen des Fahrstuhls und Dr. Lindner gab bis zu meinem Zimmer nochmal alles. Völlig fertig brachte er mein Bett zum Stehen und hing mir eine Infusion an. Ich lachte. „Danke für die Spritztour!". „Immer gerne, ich komme später wieder!", keuchte er lachend und verließ das Zimmer.

One day you'll be lovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt