6. Neues Leben

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Sobald wir angekommen waren, zeigte er mir direkt mein Zimmer. Es war schön groß, sehr geräumig und ließ viel Licht rein. Perfekt also. Ich ließ mich direkt auf das weiche Bett fallen und schloss die Augen für einen Moment. Hier lag ich nun. In meinem neuen Zimmer, das ich ganz für mich alleine hatte. Im Kinderheim hatte ich mir eins mit Miriam, einer doofen Zicke, teilen müssen. ,Nie wieder!', dachte ich erleichtert. „Ich hole dir mal Bettwäsche", sagte mein Vater und ich nickte. Danach richtete ich mein Zimmer ein und telefonierte mit Kim. Bis es Abendessen gab. Heute gab es Spaghetti Bolognese, was sehr lecker schmeckte. Als ich dann später im Bett lag, ließ ich den Tag nochmal Revue passieren. Heute Morgen war es nichtmal sicher gewesen, ob er mich überhaupt aufnehmen würde und jetzt lag ich hier im Bett. Ich hieß auch nicht mehr Malina Meisner, sondern Malina Lindner. Das hörte sich viel besser an. Schließlich wurde ich müde und schlief ein.

Zur gleichen Zeit bei Marc Lindner im Zimmer

Ich hatte es tatsächlich getan. Ich hatte meiner Tochter Malina, die ihr ganzes Leben lang im Kinderheim gelebt hat, ihr richtiges Zuhause gegeben. Sie hatte sich so unglaublich gefreut und es machte mich glücklich, sie glücklich zu sehen. Ich bin sehr gespannt auf alles, was noch kommen wird und freue mich darauf, mit ihr durch dick und dünn zu gehen.

Am nächsten Morgen um 06:30 Uhr bei Malina

Mein Wecker klingelte und weckte mich unsanft aus dem Schlaf. Müde blinzelte ich mit den Augen und war schlagartig hellwach, als mir einfiel, dass heute der erste Tag an der neuen Schule war. Die alte Schule, auf der ich gewesen war, war nämlich nur für die Kinder, die im Kinderheim leben, gebaut worden. Ich sprang aus dem Bett und zog mich an. Danach machte ich mich gut gelaunt auf den Weg zur Küche, wo mein Vater schon auf mich wartete. „Guten Morgen", begrüßte er mich. „Können wir los? Ich komme sonst zu spät", drängelte er. Ich nickte und packte nur noch schnell etwas zu Essen ein und anschließend fuhren wir. Die neue Schule war sehr schön. Ich hatte eine nette Klasse erwischt und fand direkt neue Freunde. Als ich später im Bett lag, dachte ich nochmal über mein neues Leben nach und lächelte. Ich liebte es jetzt schon.

One day you'll be lovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt