"Ich würde dich auch gerne näher kennenlernen..", sagte ich schüchtern und sah zu Hawks hoch, "Es wundert mich nur, warum du gerade mit mir Zeit verbringen möchtest.."
Hawks lachte herzhaft auf und wuschelte mir durch mein Haar, sodass es ganz zerzaust wurde.
"Du bist mit eben sympathich. Als ich dich das erste Mal mit dem kleinen Kind sah, während dich die anderen Leute mieden-...""Tat ich dir leid?..", unterbrach ich ihn und war etwas verletzt über seinen letzten Satz. Das war wohl also der Grund, weshalb er sich mit mir abgab; aus Mitleid. Ich löste mich aus der Umarmung und wollte mich gerade umdrehen, um meine Sachen zu holen und wegzugehen. Doch wieder hielt er mich an meinem Arm und zog mich zu sich.
"Nein, so ist es nicht. Ich kenne es auch, nicht gesehen zu werden. Das ist natürlich schon eine Zeit her...", erklärte er mir, "Menschen wie du sind mir eben lieber, als welche die nach Aufmerksamkeit schreien, verstehst du?"
Ich nickte langsam und sah ihn aus dem Augenwinkel aus an. Ich wusste nicht, ob er mir die Wahrheit sagte, jedoch vertraute ich seinen Worten und fing dann an milde zu lächeln.
[Auf dem Rückweg in der Stadt]
Als man Hawks auf den Straßen sah, wurde er von einigen Menschen aufgehalten und nach Autogrammen und Fotos gefragt. Er war sehr freundlich gegenüber den anderen und nahm sich für jeden der Leute Zeit. Mich behielt er im Auge und sobald sich zu viele an ihn ran trauten, und ich dabei beinahe weggedrängt worden war, nahm er meine Hand und zog mich zu sich. Das Mädchen, welches mich wegdrängen wollte, war meine Klassenkameradin, welche mich heute Vormittag in der Schule niedermachen wollte. Als Hawks mich zu sich zog, sah diese uns ungläubig an. Sie musterte mich und Hawks mit einem unzufriedenen Blick und machte auf dem Absatz kehrt, um in die andere Richtung zu gehen.
"War sie das?", fragte mich Hawks leise, nachdem er ein Foto mit einer Teenagerin machte. Ich nickte stumm und sah ihr noch etwas nach.
"Na dann wird sie sich ja jetzt wohl denken können, von welchem Bekannten du deinen hübschen Haarschmuck bekommen hast. Komm, lass und los. Mir wird das zu voll hier."Ich wollte gerade loslaufen, doch Hawks hatte wohl nicht im Sinn den Rest des Weges mit mir zu laufen. Er griff um meinen Bauch und flog in die Lüfte. Ich quiekte vor Schreck auf und klemmte meinen Rock schnell zwischen meine Beine, damit niemand meine Höschchenfarbe erahnen konnte.
"Hättest du mich nicht vorwarnen können?", jammerte ich und sah runter in die Stadt, welche langsam an uns vorbeizog. Die Menschen unter uns sahen von hier so winzig aus, wie kleine Ameisen... Es war hoch, verdammt hoch und ich hatte 'ne Scheißangst runterzufallen.
Aber Hawks hatte mich fest an sich gedrückt und flog geschmeidig, ohne irgendwelche irren Kunststückchen, mit mir nach Hause.[Hawks Sicht]
"Na hat doch Spaß gemacht, Flauscheohr!", sagte ich grinsend, als ich mit Hanako vor ihrer Wohnungstür landete. Sie zitterte wie ein frischgeborenes Lämmchen, und hielt sich an der Mauer des Gebäudes fest. Ein äußerst amüsanter Anblick, musste ich zugeben; ein Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen.
"Du bist..", keuchte sie atemlos. Anscheinend saß der Schreck noch tief.
"Hawks? Keigo? Gutaussehend? Klug?", fing ich an aufzuzählen, "Vielleicht auch unwiderstehlich?"
Hanako lief ganz rot an und fing nur noch an weiter zu stottern. Ich mochte es sehr sie auf den Arm zu nehmen."Eher verrückt und etwas gemein..", sagte sie dann schließlich lachend und öffnete ihre Wohnungstür. Sie bat mich rein und schloss die Tür hinter uns, bevor wir in ihre Küche gingen.
"Möchtest du etwas trinken oder vielleicht etwas essen? Ich habe noch etwas Hähnchencurry von ges-.."
"JA!", stieß ich ganz aufgeregt aus, "Ich meine ja bitte.."
Ich war verrückt nach Hähnchengerichten, das Fleisch war einfach immer so zart und Hanakos Curry schmeckte fabelhaft. Sie lächelte mich sanft an und stellte mir vorerst eine Cola hin, bevor sie uns das Essen warm machte.Ich konnte ihr die ganze Zeit, bei jeder Bewegung die sie machte, zusehen. Das Mädchen welches vor mir in der Küche hantierte, ging mir seit Tag eins nicht mehr aus meinem Kopf. Ihre Haare, ihre schönen roten Augen, ihre Stimme, ihr Lächeln.. Alles war so wunderschön an ihr, besonders ihre Ohren. Sie waren so wunderbar flauschig.
Es freute mich umso mehr meine Feder in ihrem Haar zu sehen, es stand ihr gut.
[Hanakos Sicht]
"Hier bitteschön, lass es dir schmecken, Keigo." sagte ich zu Hawks, welchen ich mittlerweile beim Namen nannte. Ich empfand es irgendwie merkwürdig, ihn bei seinem Heldennamen zu nennen.
"Erde an Keigo, bitte kommen. Weilst du noch unter uns?", fragte ich ihn, als er mich die ganze Zeit anstarrte.
Der Held vor mir blinzelte ein paar Mal bevor er sich bei mir für das Essen bedankte und sich nochmal für sein Starren entschuldigte."Hast du von Hähnchen geträumt?" schmunzelte ich amüsiert und setzte mich zu ihm an den Tisch, als ich mir auch eine Portion auf einem Teller anrichtete.
"Nö. Von dir.", kommentierte er und genoss das Essen in vollen Zügen. Ich hingegen verschluckte mich an meinem als ich anfing zu registrieren, was er da eben von sich gab. Wie konnte er so etwas so einfach sagen? Amüsierte es ihn so sehr mich auf die Palme zu bringen, sodass ich jedesmal rot wie eine Tomate anlief?
Er lachte tatsächlich über meine Reaktion und klopfte mir sachte auf den Rücken, bis ich aufhörte zu husten und mein Essen richtig runterschlucken konnte.
Was ging nur in seinem Kopf vor?