Wir kannten uns nun schon seit einigen Wochen und teilweise dachte ich ja schon, dass Keigo mich veralbern wollte. Er war so oft sarkastisch, dass ich manchmal gar nicht merkte, was er nun ernst meinte und was nicht. Ich wurde einfach nicht schlau aus diesem Mann.
Heute war der Tag, den ich jedes Jahr am meisten hasste. Mein Geburtstag. Normalerweise tat ich nie etwas Besonderes an meinen Geburtstagen. Wen sollte ich denn bitte groß einladen? Aber Keigo hatte mich letztens solange gelöchert, wann dieser denn war, dass ich mit der Sprache rausrückte und surprise: Er wollte unbedingt etwas Tolles unternehmen.
Da ich gestern keine Möglichkeit mehr hatte einkaufen zu gehen, beschloss ich heute früh rauszugehen um Zutaten für einen Kuchen zu holen. Ein kleiner Kuchen würde da wohl reichen, schließlich sollte Keigo mein einziger Gast sein.
Nach dem Einkauf, schleppte ich alles in die Küche um mit der Zubereitung meines Kuchens anzufangen.
"Ach Mist. Schokolade vergessen." seufzte ich und zog mir nochmal meine Schuhe an um zum zweiten Mal in einen Laden zu gehen. Bevor ich meine Wohnung verließ, strich ich nochmal mein Haar, welches ganz zerzaust war. Ich wollte ja nicht aussehen, als hätte ich sonst was getrieben.
Damit ich nicht unbedingt durch die überfüllte Stadtmitte laufen musste, ging ich zwischen einigen Gassen entlang. Es roch zwar nicht sonderlich angenehm in diesen Gassen, aber man kam schneller voran.
Doch kurz bevor ich an meinem Ziel war zog mich jemand nach hinten, und eine Hand hielt meinen Aufschrei auf.
"Sei still sonst murks ich dich ab.", raunte eine tiefe Stimme in mein Ohr. Das war's mit mir, jetzt hat mein letztes Stündlein geschlagen. Der Unbekannte tastete meine Taschen ab und durchsuchte diese.
Schnell fand er mein Portmonee, doch sollte es wohl nich alles gewesen sein denn er drückte mich gegen eine Wand. Ich versuchte mich zu wehren, doch war ich zu schwach. Die Neumondphase fing an, und sonderlich stark war ich in dieser Phase nicht. Doch schaffte ich es ihm gegen sein rechtes Knie und seine Weichteile zu treten.
Hätte ich das mal nicht versucht, das machte diesen Kerl nur noch wütender, denn jetzt fing er an mich zu würgen."Du kleines Biest, das wirst du bereuen!" zischte er mich an und schleuderte mich wie einen Mehlsack gegen die Müllcontainer. Ich keuchte auf, denn ich war mit meinem Rücken auf irgendetwas hartem gestoßen.
"Gehört sich das einer Lady ihren Geburtstag zu versauen?"
Es war Keigo, welcher sich nun schützend vor mich stellte. Er kickte den Verbrecher zu Boden und machte diesen mit zusätzlichen Schlägen Handlungsunfähig.Immer noch, total überfordert mit der ganzen Situation, verfolgte ich jede seiner Bewegungen. Kurze Zeit später wurde der Mann, welcher mich überfallen hatte von der Polizei festgenommen.
"Alles okay, Hana-chan? Es tut mir leid, dass ich nicht eher bei dir war.." fragte er mich, und half mir auf.
Ich versuchte mich aufrecht hinzustellen, was mir nur gerade so gelang, da der Schmerz im Rücken noch zu groß war.
Doch ich nickte und erklärte ihm, was genau passiert war. Die Frage, ob ich in ein Krankenhaus wollte, um mich untersuchen zu lassen, verneinte ich. Es fühlte sich nicht an, als sei etwas gebrochen, und bluten tat ich schließlich auch nicht."Aber wenn-.."
"Aber wenn's morgen schlimmer wird, geh ich hin, versprochen.", unterbrach ich meinen Retter, "Aber wie hast du mich denn gefunden? Ich hab die Feder gar nicht berührt?.. Oder?"
Ich erinnerte mich noch ein Mal daran, dass ich mir die Haare machte, bevor ich das zweite Mal die Wohnung verließ. Ich habe in meiner Eile wohl nicht auf die Feder geachtet.
"Ist ja jetzt egal. Was machst du eigentlich in einer Gasse? Nächste Mal gehst du bitte durch die Stadt..", entgegnete Keigo mir, "Komm, ich bring dich nach Hause."
Als wir bei mir zu Hause waren, fiel mir wieder ein, dass ich noch Schokolade für den Kuchen holen wollte. Allerdings war mir diese nun auch egal und somit machte ich den Kuchen einfach ohne die fehlende Zutat. Keigo flog zwischendurch aus und kehrte gerade wieder zurück, als ich den Kuchen aus dem Ofen holte und diesen zum Abkühlen ans Fenster stellte.
Er sagte, ich sollte meine Augen schließen und diese erst aufmachen, wenn er es mir erlaubte.
Als dieser Zeitpunkt dann schließlich gekommen war, öffnete ich sie und sah in meine Hände, in welche er mir ein kleines Kästchen legte. Ich sah Keigo fragend an, welcher mich dann ungeduldig aufforderte es doch zu öffnen."Na los, los! Mach's nicht so spannend!", nörgelte er wie ein kleines Kind und hüpfte.
"Du hast es doch eben so spannend gemacht.", schmunzelte ich amüsiert und öffnete das Kästchen nun extra langsam. Keigos Augen schienen beinahe aus seinem Gesicht zu springen, sodass ich mich fragte, wer hier von uns beiden aufgeregter war.
Als ich es dann doch schneller auspackte, weil mich die Neugierde zu sehr ergriff, traute ich meinen Augen kaum.Es war ein Armband, an welches man verschiedene Anhänger befestigen konnte; ein Anhänger war bereits befestigt.
Es war ein Herz, ganz hübsch verziert mit einem roten Steinchen in der Mitte. Ich sah zu Keigo, der gespannt auf meine Reaktion wartete und mir währendessen half es mir anzubringen."Magst du es?..", fragte er schließlich auf einmal ganz schüchtern. Was für eine Frage.. Ich liebte es!
"Es ist wunderschön, ich danke dir Keigo.", antwortete ich ihm und umarmte ihn feste, dabei flüsterte er mir ein leises "Happy Birthday, Hana-chan" in mein Ohr und setzte wieder einen sanften Kuss auf meine Stirn.
Wieder klopfte mein Herz so stark, sodass sich mein Puls beschleunigte. Ich fühlte immer so, wenn Keigo bei mir war. Er löste sich und sah mich musternd an, ein warmes Lächeln schmückte dabei sein Gesicht.Keigo kam mir wieder etwas näher, aber nicht um seine Lippen wieder an meine Stirn zu platzieren.. Er legte sie auf meine Lippen, und küsste mich zärtlich. Anfangs so zart und zurückhaltend, und dann etwas fordernder und voller Leidenschaft.
"Ich liebe dich Hanako." hörte ich ihn sagen, und merkte wie sehr ich errötete. Wie ein Grinsen von Keigo, der mit geduldigem Blick auf eine Antwort von mir wartete.
"Ich liebe dich auch..", sagte ich leise, schon fast flüsternd. Alles fühlte sich in diesem Moment perfekt an. Und so sollte es auch bleiben.
Nach diesem Tag änderte sich alles für mich. Ich wurde immer glücklicher und auch in der Schule lief es besser. Ich hatte irgendwann Freundinnen gefunden und zwar solche, die es nicht unbedingt darauf abgesehen haben, Keigo durch mich kennenzulernen.Keigo selbst holte mich hin und wieder von der Schule ab und flog mit mir an die verschiedensten Orte. Er überraschte mich mit süßen Kleinigkeiten, war für mich da wenn ich Kummer hatte, und lachte und weinte mit mir. Selbst in der Öffentlichkeit änderte er sein Verhalten gegenüber mir nicht, er hätte es am liebsten der ganzen Welt gesagt, dass "Fräulein Flauscheohr" nun seine Freundin ist. Den Spitznamen wurde ich natürlich nicht los.
Und wenn ich genau in den Spiegel schaute, sah ich eine schöne junge Frau. So wie Keigo es mir jeden Tag sagte.
--------------
Eeeeetwas spät, aber ich habe es noch geschafft die Fanfiction zeitnah hochzuladen :)
Ich hoffe sie gefällt euch trotz kurzer Kapitel. (Habe da einfach keinen Überblick, schreibe mit dem Handy und joah..)Guuute Nacht ♡