Kapitel 15- Das Fake-Date Part 1

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Diese Momente, in denen man auf etwas wartet, vor dem man Angst hat. Die Zeit scheint plötzlich schneller zu vergehen, als würde einer auf "vorspulen" drücken. Den ganzen Morgen, Vormittag und Nachmittag bin ich plötzlich wie von einer Biene gestochen. Oder vom Affen gebissen. Hibbelig, nervös und mit definitiv zu viel Cappuccino intus versuche ich nach meiner Arbeit, die heute nicht zu lange ging, meine Schnürsenkel zu binden.

Ich glaube, wenn meine Finger nicht an meiner Hand festgewachsen wären, würden sie abfallen. Der Entschluss Joggen zu gehen kam ganz spontan, weil ich sonst wahrscheinlich nach dem Fake-Date eine Zelle in der Klapse reservieren müsste. Und außerdem hab ich irgendwann mal gehört, dass Bewegung hilft, Stress abzubauen. Da kann ich gleich einen Marathon laufen.

Anstatt mir also um ein neues Wohnheim Gedanken zu machen, lasse ich mich von Take it off motivieren. Mal ehrlich, dieses Lied ist einfach geil auf einem anderen Level. Wenn es mir nicht ultra peinlich wäre, vor anderen sowas laut zu machen, würde ich die Lyrics mit... Schreien? Singen kann man es nicht nennen. Und eventuell macht sich das beim Joggen schlecht.

Ich renne fast in einen Typen rein, und ironischerweise kommt genau zu dem Zeitpunkt
But tonight I don't give a
I don't give a...
Also nicke ich nur mehr oder weniger entschuldigend, schließlich bin ich hochgradig beschäftigt.
Ich vibe weiter mit und lasse den Song erneut abspielen.

There's a place downtown
Where the freaks all come around
It's a hole in the wall
It's a dirty free-for-all
And they turn me on
When they take it off
When they take it off
Everybody take it off!

1,5 Stunden, eine Menge erschreckte Spaziergänger und eventuell ein heruntergefallenes Eis später stehe ich unter der Dusche. Diesmal läuft in voller Lautstärke Wolf in Sheep's Clothing.

Ich würde sagen, es gibt die Menschen, die gerne laut singen. Es gibt die, die unter der Dusche laut singen. Und dann gibt es noch die, die nicht mal unter der Dusche laut singen, weil sie Angst haben, dass es trotzdem irgendwer hört, und wenns nur eine Fliege ist. Demnach schmettere ich die Lyrics mit vollem Lipsync- Einsatz wie im Musikunterricht mit.

Und dann steh ich vor meinem Kleiderschrank und raufe mir die Haare, bis sie sich gegenseitig auch noch raufen. Hilfe! Alecto an Heidi- Mode- Beratungs- Notfall! MAYDAY!
Während sich meine Haare also gegenseitig raufen, ich warscheinlich mittlerweile wie die Vogelscheuche aus der Zauberer von Oz aussehe, klingelt mein Handy.

Anscheinend ist kein Mayday nicht bei Heidi, sondern bei Hobi gelandet. Ich soll also was bequemes anziehen, nicht so schick, aber auch so, dass man mich nicht für irgendeinen dahergelaufenen Straßenköter hält. Na, damit können meine wenigen, vorhandenen Gehirnzellen doch was anfangen.

Ich steh ja normalerweise auf komplett schwarz. Ganz gern auch mal grün, dunkelblau und bordeaux. Aber irgendwie bin ich heute nicht in der Stimmung dafür. Schließlich entscheide ich mich nach einigem hin und her dafür.

 Schließlich entscheide ich mich nach einigem hin und her dafür

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(A/N: in Sachen Mode bin ich wirklich immer überfragt)

Komplett gestylt hetze ich durch meine Wohnung, um meinen Lieblingsrucksack zu finden. Nur sind die Sachen, die man sucht, nie da, wo man sie vermutet. Statt Holy Shit singe ich in Gedanken zu Holy Water mit und schlittere von einem Regal zum anderen. Na bitte, geht doch, warum nicht gleich so? Weil Tante Karma sonst keinen Spaß hat.

Ich hab noch eine Stunde Zeit. Keine Panik schieben, es ist ja nichtmal ein richtiges Date. Aber Gosh, sollte ich in meinem vermutlich ewiglangen Single-Leben je auf eine gehen, muss ich doch eine halbe Packung Beruhigungstabletten essen, sonst bin ich vor Aufregung im Grab, bevor es überhaupt losgeht.

Zum Glück gibt es Kdramas. Eine Schweigeminute bitte, denn sie sind wahrlich und wahrhaftig lebensrettend. Und dann ist diese Stunde plötzlich vorbei, obwohl es sich nichtmal wie eine halbe angefühlt hat. Nervös beginne ich meine Hände in eher weniger kunstvolle Knoten zu verwandeln. Einige beißen sich auf die Lippe oder kauen an ihren Nägeln und ich mache eben Hand- Yoga. Und da klingelt es.

Ich falle wortwörtlich vom Sofa, woraufhin ich mir gedanklich mit der Bratpfanne eins überziehe. Wenn du nicht sofort aufhörst, dich wie eine kleine Irre aufzuführen, gibt's für einen Monat keine Dramas mehr! Ich schau nochmal in den Spiegel, um zu checken, ob meine Haare noch das machen was sie sollen. Das tun sie nämlich so gut wie nie, aber wenigstens haben sie aufgehört zu raufen.

Ein breit grinsender Hobi steht vor der Tür. Mit einem Strauß Blumen. Heiliger Bambam. (A/N: ich weiß der war richtig schlecht, bitte schlagt mich nicht)
Der hat sich doch wirklich an meine Lieblingsblumen erinnert. Wenn Schnorrer jetzt hier wäre, würde ich ihm die vermutlich doch nicht ins Gesicht werfen, weil sie dafür zu schade sind.

"Hey Hobi!", begrüße ich ihn unf er strahlt mich mit seinem Sunshine- Lächeln an. "Du siehst echt gut aus. Solltest sowas öfters tragen" Ich merke wie mir das Blut in die Wangen schießt. Nein bitte, alles nur nicht das! Ich hab schon seit einer Ewigkeit ein Dauer-Abo aufs rot werden und es passiert immer dann, wenn ich es nicht gebrauchen kann. Hobi lacht los und ich haue ihm auf den Arm. Nachdem ich die Blumen in eine Vase gestellt habe, können wir los.

Hoseok's POV

"So. Damit wir es noch ein bisschen spannender machen, kriegst du die hier!", sage ich grinsend und lege ihr eine Augenbinde um. Eventuell will ich sie auch etwas ärgern, aber wirklich nur etwas. Außerdem bin ich verdammt aufgeregt und so kann sie das wenigstens nicht sehen. "Wohin fahren wir?", quengelt sie schon fast. "Siehst du früher oder später schon. Junger Padawan, in Geduld du dich üben musst", antworte ich ihr schelmisch. Hoffentlich gefällt es ihr.

Die Fahrt dauert nicht lange, und obwohl sie durchgängig versucht, herauszufinden wo wir hingehen, bleibe ich eisern. Al droht wie üblich mit allem Möglichen, aber die Tatsache, dass sie das nicht zu mir sondern zu einem der ausklappbaren Tische sagt, lässt sie eher verpeilt und cute wirken.

Angekommen steige ich aus und öffne auch ihr die Tür. "Kann ich das Teil jetzt endlich abnehmen. Meine Augäpfel jucken!", jammert sie weiter und macht mit ihrem Hand eine Kratz- Bewegung, wobei sie in die Richtung von meinem Ohr schaut. "Nur noch ganz kurz!" Vorsichtig nehme ich ihren Arm und ziehe sie hinter mir her.

Alecto's POV

Mein Arm beginnt unter seiner Berührung zu kribbeln. Ich höre noch andere Menschen um mich herum, aber trotzdem ist es mir wortwörtlich schleierhaft, wo wir sind. "Okay, ich nehm sie dir jetzt ab", ertönt Hobis Stimme sanft hinter mir. Ein kleiner Schauer läuft mir über den Rücken, dabei ist es nicht windig. Gehirn an Nerven, kriegt euch endlich in den Griff. Langsam öffne ich meine Augen und bin absolut sprachlos. Wir sind....

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Am Arsch der Welt? An der Ferse der Welt? Who knows?

Das Bild am Anfang bin so ich, wenn jemand über Dinge redet, die ich mag.

I know das hat jetzt nichts mit der Story zu tun aber... HAPPY BIRTHDAY RON! Will jemand Hühnchen?
#chickron

Be my hope {jhopexreader} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt