Kapitel 1

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"Sarah hast du deinen Reisepass eingepackt?" Meine überfürsorgliche Mutter meldet sich wieder zu Wort, was würde ich nur ohne sie tun?
"Klar, ich denke immer dran!" Schnell packe ich meinen Reisepass in meine Handtasche, bevor sie in mein Zimmer kommen und nachkontrollieren kann.

In 2 Tagen begleite ich eine Band namens "One Direction" bei deren Tour. Es ist eine Art Praktikum, wo ich den Ablauf und die Aufgaben einer Starvisagistin näher kennenlerne. Lou, die Visagistin und ich werden uns die Tour über darum kümmern, dass die Jungs gut aussehen. Mir wurde eine großartige Chance angeboten, eine Weltband eine ganze Tour lang zu begleiten und auch wenn ich die Band nicht kenne, ich freue mich schon sehr darauf.

Mein Handy reißt mich aus den Gedanken, als es zum Vibrieren anfängt. Es ist der Manager von One Direction.

"Sarah, schön dass du abhebst! Wie du ja weißt, fliegen wir in 2 Tagen zum Tourstart nach Madrid. Ich will dir mitteilen, dass der Flug um 6 Uhr morgens geht, wir holen dich um 4:30 ab."
Bei seinen Worten flattert mein Herz umso mehr. "Gut, danke für den Anruf! Auf Wiedersehen."

Ich lasse mich auf das Bett fallen und schließe meine Augen. In 2 Tagen geht es los. In 2 Tagen bereise ich die Welt und werde dazu noch bezahlt. Es klopft an der Tür und meine Mutter stolpert ins Zimmer. "Sarah, hast du schon alles gepackt?" "Das meiste, ich mache gleich weiter."
"Ich kann es nicht glauben, dass du so eine tolle Chance bekommst. Ich bin so stolz auf dich!" Sie nimmt mich in den Arm und ich flüstere noch: "Danke für alles, Mum!"

Am Abend sitze ich an meinem Laptop und recherchiere etwas über One Direction. Wenn ich mit ihnen schon 8 Monate lang zusammen bin, sollte ich zumindest die Namen wissen. Liam, Niall, Louis, Zayn und Harry also. Der erste Eindruck ist positiv, sie sehen ganz nett aus. Nachdem ich die wichtigsten Sachen nachgeschlagen habe, lege ich mich ins Bett schlafen.

Heute ist Tourstart und ich bin auch schon wahnsinnig aufgeregt. Ich packe die letzten Sachen zusammen, gucke nach ob ich alle nötigen Unterlagen eingesteckt habe und mache mich fertig.

"So meine Süße", beginnt meine Mama, die den Tränen schon nahe ist. Sie nimmt mich fest in ihre Arme. "Melde dich, wenn ihr angekommen seid, ok? Und wir telefonieren auch jeden Tag, in Ordnung?" Ich stimme ihr mit einem Nicken zu und genau in dem Moment läutet es an der Tür. "Pass auf dich auf!", flüstert sie noch und ich gehe zum Van. Es ist das erste Mal, dass ich für so einen langen Zeitraum von meiner Mutter getrennt bin und dieser Gedanke treibt mir schon einige Tränchen in die Augen.

"Hallo Sarah! Ich bin Paul. Ich bin der Bodyguard der Jungs und soll dich abholen. Herzlich willkommen!" Ein stämmiger Mann, der mich warm lächelt, kommt mir entgegen und hält mir seine Hand entgegen, die ich zur Begrüßung fest schüttle. "Hallo Paul, Danke!", lächle ich ihm zu, verstaue mein Gepäck in den Kofferraum und steige in den Wagen rein. Es befinden sich drei weitere Personen in dem Wagen, alle lächeln mich freundlich an. "Die Jungs kommen mit einem eigenen Flieger, genau wie die anderen Personen!", erklärt mir Paul und ich nicke. "Du bist also Sarah, ich bin Dane, der Vocal Coach der Jungs", lächelt mir der junge Mann mit den braunen Haaren zu. "Schön euch kennenzulernen!", sage ich an alle gewandt. Ich merke, dass es noch zu früh ist, um eine richtige Konversation zu führen, weswegen ich mich dafür entscheide, erst einmal nichts zu sagen, um sie ein bisschen rasten zu lassen.

"Welches Gate?", frage ich, worauf Paul nur lacht. Ich gucke ihn irritiert an und er antwortet: "Wir fliegen mit einem Privatjet!" Überrascht hebe ich meine Augenbrauen und folge ihm und den anderen auf den Flugplatz, wo mehrere Flugzeuge darauf warten, abzuheben. Langsam schlendern wir zu einem abgelegenen Platz, wo etwas kleinere Flieger auf der Rollbahn stehen. Von außen sehen sie nicht so aus, als ob sie viel Innenraum zu bieten hätten, doch ich werde eines besseren gelehrt, als ich in unseres einsteige.

Weiße Ledersitze, haselnussbraune Tische, ein Fernseher und eine Softdrinkmaschine. Natürlich muss die Innenausstattung dieses Flugzeuges luxoriöser aussehen, als mein eigenes Zimmer. Ich bin unheimlich froh, als ich mich auf eines der Sitze fallen lasse. Es war verdammt kalt draußen, weswegen ich froh  bin, im Warmen zu sein. An den Gesichtern der anderen kann ich sehen, dass sie ebenfalls geschafft sind, da ist es eben kein Wunder, dass sie sofort einnicken, als sie sich hinsetzen.

Das Gähnen überkomt mich und meine Augen fallen zu.

 Ich schlafe den ganzen Flug über durch und wache erst wieder auf, als wir den Sinkflug antreten. Kurz schrecke ich hoch, als wir auf der Landebahn aufkommen und ich halte mir sofort die Hände vor den Mund. Die anderen schlafen noch seelenruhig, sogar dann noch, als das Flugzeug zum Stillstand kommt. "Ihr Faulsäcke, aufstehen, wir sind da!", dröhnt Paul und sofort schießen die Äuglein der Verpennten auf. Man merkt, dass sie am liebsten weiterschlafen würden, doch wir müssen erst einmal zum Hotel. Zu dem Hotel, wo ich die Jungs und den Rest der Crew kennenlernen werde.

Langsam richte ich mich auf und trete aus dem Flugzeug. Die Wärme Spaniens kommt mir sofort entgegen und die Sonnenstrahlen tanzen auf meiner Haut. Es steht schon ein Van bereit, das uns zum Hotel bringt. Jetzt geht es los. Auf ins Tourleben. 

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