Different worlds - same love

Kapitel 3

Um 7 Uhr morgens sitze ich mit Lou in einem Van, der uns zum Palacio Vistalegre fährt. Dort beginnt der erste Termin der Tour und je näher wir uns dem Stadion nähern, desto nervöser werde ich. Mein erster richtig Arbeitstag. 

Dort angekommen schleichen wir durch einen Seiteneingang ins Stadium hinein, wo auch sehr viele Fans stehen. Als sie uns erblicken, beginnen sie zu schreien und ich zucke leicht zusammen. Wir werden von zwei Security-Männern durch die Masse geführt und ich höre einige Mädchen meinen Namen schreien.

Woher zur Hölle wissen sie meinen Namen?

Ich winke ihnen kurz zu und schon sind wir drinnen. Mein Blick fällt auf das Stadion und ich bin überwältigt, wie riesig das hier ist. "Und sie treten hier auf?", frage ich ungläubig, worauf Lou nur lachend nickt. Lichter schwenken hin und her und man hört schon die Band proben, Gitarrenriffe und Schlagzeugklänge sind zu hören. Wir gehen weiter in den Stylingraum und bereiten alles für die heutige Show vor. Nachdem wir mit allem fertig sind, nehme ich mein Handy heraus und verbinde es mit dem WLAN. Als erstes gehe ich auf Twitter und sehe, überrascht es mich, dass ich einige Follower dazubekommen habe, darunter auch die Jungs. Was zum ...? Darunter auch Liam, Louis, Zayn, Niall und Harry. Die neuen Follower haben Namen wie "Miss Styles" oder "Frau Malik", eben Namen, die was mit One Direction zu tun haben. Ich sehe auch, dass Liam das Selfie von gestern gepostet hat. Ach, davon wussten die Mädchen, die draußen stehen, meinen Namen. Ich scrolle kurz durch und antworte auf einige Fragen, bis Lou mich aus den Gedanken reißt.

"Sarah, kannst du mir helfen ein paar Stühle aus der Garderobe hierherzutragen? Hier sind zu wenige!" Ich lege mein Handy weg und helfe ihr mit den Stühlen. Gerade als ich die Garderobe verlasse, um wieder in den Stylingraum zu gehen, entdecke ich Harry.

"Brauchst du Hilfe?", lächelt er freundlich. Gerade als ich seine Frage beneinen will, nimmt er mir den Stuhl aus der Hand und hievt ihn zum Stylingraum. Kurze Zeit später kommt er mir wieder entgegen und geht in seine Garderobe. Ich gehe ihm hinterher und sehe ihn gegen einen Tisch lehnen. "Danke, aber das hätte nicht sein müssen!" Ich nehme mir auf einem Sofa Platz und Harry gesellt sich kurze Zeit später zu mir. Ich muss gähnen, da ich die Nacht sehr wenig geschlafen habe.

"Müde?", lächelt er und ich nicke. Erst jetzt fällt mir auf, dass die Garderobe sogar mit einem Fernseher und einer PS4 ausgestattet ist. Das machen sie also immer vor den Shows. "Leg dich hin!" Er zeigt auf sein Schoß. Als ich mich nicht bewege, legt er seine Arme um meine Schulter und zieht meinen Oberkörper auf sein Schoß. Bei seinen Berührungen überkommt ein leichter Schauer meinen Körper, doch ich versuche, mir nichts anmerken zu lassen. Er ist warm und es ist angenehm, so zu liegen, weshalb ich schon nach kurzer Zeit einschlafe. 

"Sarah, aufwachen!" Ich werde leicht gerüttelt, bis ich meine Augen aufschlage und mein Blick auf Lou fällt. "Wir müssen die Jungs jetzt fertig machen!" Harry ist nicht mehr da. Ich stehe auf und fahre mir über das Gesicht. Diese Nickerchen hat mir echt gut getan und ich fühle mich viel fitter.

"Sarah, machst du mir jetzt eigentlich das Zöpfchen?", fragt mich Niall als ich noch etwas Haarspray auf seine Haare sprühe. "Nach der Show, deine Haare sehen gerade sehr gut aus! Ich will die nicht zerstören!", lache ich und gebe etwas Puder auf die glänzen Stellen seines Gesichtes drauf. "Aber so schön wie bei Harry, ok?" "Versprochen! So du bist jetzt fertig!" "Danke!" Er hüpft hoch und stopft sich ein Stück Pizza in den Mund. Es ist schon die dritte Pizza, die er heute verdrückt und ich frage mich, wo sich die ganzen Pizzakalorien in seinem schlanken Körper verstecken. 

Als nächstes kommt Harry in den Raum und setzt sich auf den Stuhl. "Hallo Schlafmütze! Gut geschlafen?" Grinsend sieht er mich an, als ich nach dem Haarspray greife.  "Ja, danke der Nachfrage!", lache ich und kümmere mich um meine Haare. "Für eine Anfängerin machst du das sehr gut!", lobt er mich, als er das Resultat betrachtet. "Ich habe ja auch nicht umsonst eine Ausbildung gemacht!" Ich überreiche ihm noch seine Klamotten und bevor ich überhaupt wegschauen kann, hat er sich sein Shirt ausgezogen.  Ein paar Tattoos schmücken seinen trainierten Oberkörper. Als ich bemerke, dass ich ihn mit meinen Blicken noch mehr ausziehe, schaue ich weg. Er zieht sich das herausgelegte Hemd an und nimmt sich einen Schluck von seinem Wasser. "Ich gehe kurz an die frische Luft!", sage ich Bescheid und wandere in eine mir unbekannte Richtung, bis ich beschließe, stehen zu bleiben. Auf einmal höre ich Geschrei und ich sehe Fans, die sich die Seele aus dem Leib schreien. Ich winke kurz zurück und sie schreien lauter. Ich muss lächeln und gehe ein bisschen auf der Stelle herum. Ich brauche die frische Luft gerade sehr, weil meine Aufregung immer mehr steigt. Ich weiß nicht wieso ich aufgeregt bin, ich denke einfach, es steckt auch ein bisschen Vorfreude auf die Show mit drinnen. Ich werde aus den Gedanken gerissen, als die Fans plötzlich noch lauter schreien. Ich drehe mich um und sehe Harry auf mich zukommen mit seinem unwiderstehlichen Grinsen.

"Geht's dir gut?", fragt er besorgt und hält mich an den Schultern fest. "Ja, mir war nur ein bisschen schlecht!"

 "Geht's wieder?" Seine Augen sehen mich besorgt an, doch ich schüttle den Kopf.  "Ja, danke" Die Fans beginnen noch lauter zu schreien und wollen, dass Harry zu ihnen kommt. "Na komm, geh schon!", lache ich. "Bist du dir sicher, dass ich dich alleine lassen kann? Nicht, dass du umkippst oder so." "Nein, mach dir keine Sorgen. Ich komme klar!" Er schaut mich noch kurz an und geht zu den Fans, um Fotos mit ihnen zu machen und Autogramme zu geben. Ich gehe wieder rein und helfe Lou noch beim Styling von Zayn's Haaren. Dann geht alles ganz schnell, die Jungs werden hinter dir Bühne gebracht und werden verkabelt. Es ist richtig spannend, mal mitzuerleben, wie so eine Show vorbereitet wird. Und zwar von einer Perspektive, die ein normaler Zuschauer nicht zu Gesicht bekommt.

"Shadows come with the pain that you're running from, love is something you never heard enough
..." Die Show ist im vollen Gange und die Stimmung bombastisch. Hinten ist auch Vollbetrieb: Kleidungswechsel, nachschminken und und und.

"Vielen, vielen Dank Madrid! Ihr wart ein tolles Publikum!", spricht Liam ins Publikum und die Jungs verschwinden nach und nach von der Bühne. "Ihr habt das toll gemacht!", lobt Paul seine Jungs. Während sich die Jungs umziehen gehen, nimmt mich Lou etwas an die Seite. "Sag mal, was ist denn zwischen Harry und dir?" Sie grinst verschmitzt und ich lache: "Nein, wie kommst du drauf?" "Als ich vorher in seine Garderobe gegangen bin, hast du so süß auf ihm geschlafen." Ich werde leicht rot und lache. "Nein, ich war nur echt müde und ich bin eingeschlafen!" "Was noch nicht ist, kann ja noch werden!", lacht sie und verschwindet in einem anderen Raum.

Ich liege gerade in meinem Hotelzimmer und lasse den ganzen Tag Revue passieren. Der Tag war so ereignisvoll und ich hab so viel gelernt. Ich könnte mich wirklich sehr daran gewöhnen. Bei dem Gedanken muss ich leicht grinsen und ich will mich schlafen legen, doch plötzlich klopft es an der Tür.