Kapitel 35

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"Wie ist es so, nachdem eure Beziehung offiziell bestätigt wurde?"

"Harry, du hast vielen Mädchen das Herz gebrochen!"

"Sarah, wie kommst du mit dem Hate klar?" kommt es überall her und es folgt ein Blitzlichtgewitter. Ein so heftiges, das mir beinahe das Hören und Sehen vergeht.

Harrys Griff um meine Hand verstärkt sich und er beschleunigt seine Schritte. Wir beide haben unsere Köpfe gesenkt, um uns ein bisschen vor den Fotografen zu schützen, doch ich gerate leicht in Panik.

Diese Klaustrophobie.

Es kommt mir so vor, als ob die Fotografen immer näher kommen würden. So nahe, als ob sie mir die Luft zum Atmen abschnüren würden.

"Geht alle zurück!" brüllt der Securitymann, doch nichts hilft.

Endlich kommen wir im Hotel an. Ich zittere immer noch leicht, solche Menschenmassen sind der Horror für mich. "Babe." flüstert Harry und zieht mich zu sich.

"Du zitterst ja!" Seine Hände wandern meinen Rücken auf und ab. Das macht er immer, wenn er mich beruhigen will und es klappt auch jedes Mal. "Es tut mir leid." flüstert er plötzlich.

"Was tut dir leid?"

"Dass du das erleben musstest."

"Es ist nicht deine Schuld, Harry." Ich zwinge mich zu einem Lächeln. "Wollen wir nicht ins Zimmer? Ich bin echt kaputt vom Flug." gähne ich und er kichert leise. "Du hast doch den ganzen Flug über geschlafen!" "Ein weiches Bett ist nichts gegen einen knallharten Sitz im Flieger!"

"Da hast du Recht. Gut, leg dich ins Bett, du siehst erschöpft aus."

Mit dem Aufzug fahren wir in die oberste Etage, in mein Zimmer. Harry tritt gleich mit ein, ich gehe noch schnell duschen und lege mich neben Harry aufs Bett. "Haben wir heute irgendwas vor?" frage ich verschlafen und blick zu Harry.

"Nein, heute haben wir frei und jetzt schlaf." lacht er und stupst meine Nase an. Ich decke mich zu und drifte nach kurzer Zeit in einen friedlichen Schlaf.

--

Als ich wieder aufwache, nehme ich ein leises Schnarchen wahr. Ich setze mich leise auf und sehe in Harrys schlafendes Gesicht. Ich muss über sein friedliches Gesicht schmunzeln, er sieht so süß beim Schlafen aus. Wie ein Engel.

Ich rapple mich auf und mache mich ziehe mich um. Ich werfe einen Blick aus dem Fenster und stelle erfreut fest, dass die Fotografen verschwunden sind, weshalb ich mich dazu entscheide, einen kleinen Spaziergang zu machen.

Bin kurz spazieren, komme gleich wieder (: xx

Ich kritzle Harry die Nachricht auf einen Zettel und verlasse das Hotel.

Wien ist eigentlich eine wunderschöne Stadt, es erinnert mich leicht an London. Meine Großmutter kam aus Wien, deswegen spreche ich auch fließend Deutsch, da sie es mir einmal beigebracht hatte.

Ich ziehe mir die Kapuze tief ins Gesicht, um nicht erkannt zu werden und ziehe die Jacke noch enger an mich. Was für ein krasser Wind heute geht.

Meine Beine treiben mich in eine menschenleere Gasse, weswegen ich mir auch die Kapuze aus dem Gesicht gebe.

"Da sieht man sich irgendwo in Wien wieder. Was für ein Zufall!" reißt mich eine Stimme aus meinen Gedanken und ich sehe hoch. Das kann doch nicht.

Nein.

Unmöglich.

Wieso?

Woher?

"Kathy, wie kommts dazu?" frage ich so selbstbewusst wie möglich. Sie jagt mir schon Angst ein, immerhin weiß sie immer, wo ich bin und lauert mir auf.

"Zufall, meine Süße. Endlich sind wir alleine." grinst sie und nähert sich mir, wobei ich bei jeden Schritt einen Schritt zurückgehe. Sie ist unberechenbar.

"Hast dir jetzt unseren Harold geangelt, huh? Ich verstehe nicht, was er an dir findet. Und ich dachte immer, er hat Geschmack, da scheine ich mich wohl geirrt zu haben!" Sie bleibt stehen und scannt mich von oben bis unten ab. "Er wird dich eh fallen lassen, so wie er es bei den anderen Mädchen vor dir gemacht hat." Ein schadenfrohes Grinsen bildet sich in ihrem Gesicht und ich ball meine Hände zu Fäuste. "Rede nicht so über ihn, du weißt gar nichts über ihn." Meine Stimme wird bei jedem Wort lauter und ich schenke ihr einen giftigen Blick.

"Du bist immer noch so naiv, Sarah!"

"Alle Jungs sind gleich. Erinnerst du dich noch an Marco?" Als sie seinen Namen erwähnt, durchfährt mich eine Gänsehaut.

Marco.

Der Junge, mein damaliger Freund, der sich damals auf Kathy eingelassen hatte.

"Erwähne ihn nicht in meiner Gegenwart." fauche ich und werde von Sekunde zu Sekunde wütender. "Sieh es als Warnung, Harry wird dich bald für eine andere verlassen. Nicht mehr lange und du wirst auf die Schnauze fallen. Ich habe Recht, aber hey, lauf ruhig in dein Unglück. Ist ja deine Sache, was du mit dem Styles machst."

Ich kann den Hass zu diesem Mädchen nicht beschrieben. Wenn sie brennen würde und ich ein Glas Wasser in der Hand halten würde, würde ich das Wasser trinken. So ein erbärmliches Miststück.

"Genieß Wien noch, es ist eine schöne Stadt!" grinst sie und verschwindet. Ich bin immer noch geflasht von dem Treffen. Es kann doch kein Zufall sein, dass sie mich hier trifft. Wien ist riesig. Sie hat etwas vor, das habe ich in ihren Augen gesehen. Sie hat nichts Gutes vor und dies bereitet mir Bauchschmerzen.

Ich gehe lieber ins Hotel zurück, bevor ich ihr nochmal über den Weg laufe.

Ich sperre die Tür zu meinem Hotelzimmer auf und sehe Harry auf meinem Bett sitzen, wie er fernsieht.

"Wie war dein Spaziergang?" lacht er, als er aufsteht und auf mich zugeht, doch ich bleibe stumm. Mir den Gedanken bin ich noch bei dem Treffen mit Kathy.

"Sarah?" fragt er besorgt und schnippst mit seinen Fingern vor meinen Augen herum.

"Was?" Ich bin immer noch benommen und kann seinen Worten überhaupt nicht folgen. "Ist alles in Ordnung? Du bist so blass." Besorgt sieht er mich an und ich schüttle hektisch mit dem Kopf. Er weiß noch überhaupt nichts über Kathy. Er sollte nichts von ihr wissen, er würde sich unnötig Sorgen machen.

"Nichts." Ich drängle mich an ihm vorbei und greife nach einer Wasserflasche. Meine Kehle ist trocken wie die Sahara. "Du kannst mir nichts vor machen! Ich sehe ja, dass was mit dir ist." Er ist so beharrlich. Gute Güte.

"Wenn ich dir sage, dass nichts ist, dann ist auch nichts, ok?"

"Du sagst mir jetzt sofort, was los ist! Du weißt, dass du mir alles erzählen kannst." Er geht auf mich zu und umgreift meine Handgelenke. Sein Gesicht ist nur wenige Zentimeter von meinem entfernt und er sieht mir eindringlich in die Augen. Wenn ich tief in diese grünen Augen blicke, kann ich ihn nicht anlügen.

"Ja gut, Harry." Ich löse mich aus seinem Griff und gehe durch den Raum. "Meine ehemalige beste Freundin macht mir nun das Leben zur Hölle."

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