Kapitel 20

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"Ja Harry, setz dich hin. Ich bin mit Niall bald fertig!" Ich begleite ihn kurz zu den Kleiderstangen und suche ihm sein heutiges Outfit aus. Ein "crazy mofo" Shirt, eine schwarze Hose und dazu weiße, auffällige Schuhe.
"Niall, bitte iss nichts was tropft oder so, wenn irgendwas auf dein weißes Shirt landet, dann werde ich sauer!"
"Ok, Mami, dann nehme ich extra viel Soße für meine Tacos!" grinst er provokant und verschwindet aus dem Raum. Ich schüttle nur genervt meinen Kopf und widme mich meinem nächsten Fall. "So, was machen wir heute mit dir?" frage ich an mich gewandt und greife durch seine Haare.
"Tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber deine Haare riechen grausam! Hast du vorhin in einer Mülltonne herumgewühlt oder was?" Ich rolle das Waschbecken hinter ihn und lege seinen Kopf darüber.
"Ja, habe ich!" Ich schaue ihn ungläubig an: "Ernsthaft jetzt?"
Er lächelt leicht und nickt, währenddessen ich seine Haare nass mache.
"Du verarschst mich!"
"Nein, du hast Recht! Niall und ich haben Liam vorhin einen Streich gespielt, dann hat er uns gejagt und wir haben uns in Mülltonnen versteckt." Nun massiere ich seine Haare mit Shampoo ein.
"War er so sauer, dass ihr euch in Mülltonnen verstecken musstet?"
"Ohh ja! Der Streich war ja auch grandios."
"Was habt ihr gemacht? Will ich das überhaupt wissen?"
"Wir haben seine Unterhosen in die Gefriertruhe getan, dann haben als er die Unterhosen rausholen wollte, haben wir ihn mit Ketchup überschüttet. Dann ist er wütend geworden und wir haben uns in diesen Müllcontainern im Gang versteckt."
"Ihr seid nicht normal!" Ich breche in schallendes Gelächter aus. "Alles in Ordnung, erstickst du eh nicht?" lacht auch Harry mit, während er mich bei meinem Lachflash beobachtet. Ich nicke lachend und schäume seinen Kopf weiterhin ein.
"DIESE BASTARDE! WO SIND SIE? ICH KILL SIE!" schallt es plötzlich durch den Raum und ich zucke erschrocken zusammen.
Als ich mich zur Türe umdrehe, trifft mich fast der Schlag. Ein mit Ketschup übersehender Liam mit einem Gesicht, das fast dieselbe Farbe wie das Ketchup selber hat, steht mit zusammengeballten Fäusten an der Tür und schaut suchend durch das Zimmer. Mein Blick wandert zu Harry, der nun schluckt. Jetzt setzts was!
"Styles!" schreit er und geht auf ihn zu. "Liam, du wirst ihn nicht anrühren ehe ich ihn fertig gestylt habt! Und du wirst ihn auch für den Rest des Abends nicht anrühren, ich will nicht, dass ihr mit blauen Flecken auf die Bühne geht! Von mir aus kannst du dich morgen dafür rächen, aber jetzt lässt du ihn bitte in Ruhe! Geh erstmal duschen und ich kümmere mich später um dich, ok?"
"Gut, ich mach das dir zuliebe!" schnauft er und verlässt erneut den Raum.
"Danke, wer weiß, was er sonst mit mir gemacht hätte!" atmet er aus.
"Ich wette er macht heute noch irgendwas mit dir. Und zwar ohne dich großartig zu verletzen, ich habe das so im Gefühl!"
"Du hast ihm eine Ansage gemacht, der wird schon nichts machen!" meint er zufrieden und schließt entspannt seine Augen. Darauf sage ich jetzt einfach nichts.
Nachdem ich ihm das Shampoo herausgewaschen habe, föhne ich es in eine schöne Form und fixiere diese mit Haargel und Spray. "So für dich habe ich mir überlegt, dass du das anziehst." Ich lege ihm eine enge, schwarze Jeans, seine geliebten braunen Boots und ein weißes Hemd vor.
Als er sich die Sachen angezogen hat, öffne ich noch die ersten drei Knöpfe seiner Bluse. "So du bist nun fertig, bitte tu mir einen Gefallen und mache dich nicht dreckig!" "Ja Mami!" lacht er und betrachtet sich nun im Spiegel. "Das sieht super aus, ich liebe es!" klatscht er begeistert und zieht mich in seine Arme. "Ist ok, Harry Und jetzt lass mich bitte los." Er drückt mich noch näher an sich ran. Ach der Herr will mich voll nerven? Ich versuche mich zu lösen, doch er ist einfach zu stark.

"Sarah, bist du mit Harry fertig?" Liam stürzt ins Zimmer und Harry lässt mich endlich los. "Ich krieg die restlichen Ketchupreste nicht raus!" schmollt er und zeigt auf seine Haare.
"Setz dich hin, ich wasche sie dir raus! Und Harry denk dran, was ich gesagt habe. Wenn du dich nicht daran hältst, dann gibt's Ärger!" Ich schaue ihn mit einem drohenden Blick an, doch er verlässt das Zimmer nur mit einem amüsierten Grinsen auf seinen Lippen. Bitte Harry, hör auf mich.

Nachdem ich ihm die Reste aus den Haaren gewaschen habe und ihm seine Klamotten gegeben habe, sitze ich mit Lou am Tisch und trinke mit ihr einen Kaffee, als mich eine SMS erreicht. Unbekannte Nummer? Ich öffne die Nachricht:

Ich habe dir ja gesagt, dass du es bereuen wirst! Leider ist die Sache mit dem Gifttrank schief gelaufen. Aber denk ja nicht, dass ich dich in Ruhe lasse. Das war erst der Anfang ;) Übrigens du siehst ganz niedlich in deiner neuen weißen Jeans aus :) Mach dich auf was gefasst, ich werde dich vernichten. Ich wünsche dir noch einen schönen Abend im Madison Square Garden :*

Ich lese mir die Nachricht gefühlte tausend Mal durch. Mein Herz beginnt zu rasen und ich kriege es mit der Angst zu tun. Doch die größte Frage, die hier noch im Raum steht ist: Wer ist der Absender der SMS? Vielleicht ein verrückter Fan, der mich übelst hasst? Aber eines ist klar: Die Person muss das mit dem Medikamentenmix gewesen sein. Und eigentlich sollte der für mich sein und wegen mir wurde Louis vergiftet. Was für kranke Spielchen spielt diese Person? Soll ich das jetzt ernst nehmen? Klar ist, das ist nicht lustig und das geht schon zu weit. Die Person weiß sogar, was ich anhabe.

"Sarah, ist alles ok? Du bist auf einmal ganz blass." Ich fahre herum und zwar so sehr, dass mir mein Handy aus meiner Hand fliegt. Ich hebe es schnell auf und stecke es ein.

"Nichts, alles in Ordnung." sage ich schnell und mache noch einen Schluck von meinem Kaffee. "Bist du dir sicher?" "Ja, Lou alles in Ordnung." Ich sehe es ihr an, dass sie mir nicht glaubt, aber sie lässt die Fragerein jetzt doch sein und fängt ein anderes Gesprächsthema an.

Das Konzert ist gerade im vollen Gange und die Jungs singen gerade "What makes you beautiful". Als Harrys Solo gerade an der Reihe ist, sehe ich wie Liam sich hinter ihm stellt und sich teuflisch die Hände reibt. Was hat er vor? Und mit einem Ruck zieht er Harry die Hose runter. Harry erschreckt sich kurz und versucht sich die Hose wieder raufzuziehen, da die Hose aber ziemlich eng ist, braucht er eine Weile, bis er sie wieder ganz hochgezogen hat. Ich schaue Lou an, die mich nur mit Tränen in den Augen ansieht. Ich würde mal sagen, dass sie DEN Lachanfall des Jahrhunderts hat. Auch ich breche in ein Gelächter aus und setze mich auf so einen Kasten, wo Material verstaut ist. Harrys Blick, die Reaktion der Fans und noch dazu die Blicke von den anderen Jungs. Das alles ist zu viel für mich und ich kriege mich kaum ein.
"Oh Gott, Lou, hast du Harrys Blick gesehen?" keuche ich und wische mir eine Lachträne aus dem Augenwinkel. "Oh ja und Liams siegessicherer Blick? Ich dachte ja schon, ich habe alles gesehen, aber dass sowas passieren würde!" lacht sie und setzt sich neben mich. Ich hatte mit meinem Gefühl doch Recht. Harry wurde nicht verletzt, aber Liam hat sich an ihn wegen dem Streich gerächt. Und Harry dachte ernsthaft, Liam lässt das einfach so auf sich sitzen. "Wieso lacht ihr so?" Eleanor setzt sich zu uns und guckt uns mit einem verwirrenden Blick an. "Liam hat Harry grad einfach mal so im Madison Square Garden, vor der ganzen Menschenmasse die Hose runtergezogen!" versuche ich so gut wie möglich ernsthaft rüberzubringen, doch wieder breche ich in ein lautes Gelächter aus. "Nicht dein Ernst?" lacht auch sie.
"Doch, schau es dir einfach später auf Youtube an, das wird sicher wer gefilmt haben!"
"Oh Gott, was ist nur mit ihnen falsch?"
"Das denke ich mir jedes Mal!" "Komm wir müssen uns bereit machen, der erste Outfitwechsel steht an!" meldet sich Lou zu Wort und zieht mich an der Hand zu der bereitgestellten Garderobe.

Als sie zu uns stürmen, rennt Harry zu mir und reißt sich die Bluse vom Leib, während ich ihm ein anderes Shirt überreiche. "Ich sagte ja, dass dich Liam irgendwie rächen wird!" lache ich, während er sich das Shirt überzieht. "Das war so peinlich. Der hätte mir die Unterwäsche auch mitausziehen können!" "Dann wäre es echt peinlich geworden!"
Er schenkt mir noch ein kurzes Grinsen, bevor er wieder auf die Bühne rennt.

Als wir wieder zurück ins Hotel ankommen, will ich einfach nur ins Bett fallen, aber was ich dort vorfinde, lässt mich erschaudern ... 

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