Kapitel 9

6.6K 237 11
                                    

Er macht mir die Tür auf und steht nur in mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt vor mir. Ich starre auf seinen nassen Oberkörper und vergesse kurz nach Luft zu schnappen.

"Sarah?" Ich zucke kurz zusammen und schaue wieder in sein Gesicht. "Kann ich reinkommen?" "Ja klar. Ich zieh mir nur schnell was an."
Ich setze mich derweil auf sein Bett und warte darauf, dass er wieder zurückkommt.
"Harry, ich muss mit dir reden." Er gesellt sich neben mich und schaut mich besorgt an.
"Was ist los?"

"Niall kam vorhin in mein Zimmer und hat mir von deinen Sorgen erzählt. Harry, ich habe dir gesagt, dass ich nicht so von dir denke! Wieso denkst du sowas?"

Er wendet seinen Blick von mir ab und fährt sich durch seine Haare.
"Sarah, jedes Mal wenn ich mit einem Mädchen gesehen werde, tauchen diese Gerüchte auf, dass ich mit ihr was habe. Und jedes Mal sind Freundschaften zerbrochen, wegen den falschen Anschuldigungen. Du bist mir echt wichtig geworden und ich habe Angst, dass auch diese Freundschaft zu Bruch geht. Ich habe Angst, dass diese Gerüchte dich abschrecken, dass du denkst, ich bin ein Frauenheld oder irgendwas desgleichen."
"Ich würde sowas nie denken. Ich habe dich näher kennengelernt und ich kann nicht verstehen, wieso sowas über dich geschrieben wird. Ich will nicht, dass du denkst, dass ich so über dich denke. Ich habe am Anfang, bevor ich dich kennengelernt habe, gedacht ihr seid alle arrogante Arschlöcher, die denken sie seien etwas Besseres. Dann habe euch kennengelernt und habe festgestellt, dass das nicht der Fall ist. Auch bei dir nicht!"
"Du bist das erste Mädchen, die so denkt." Er lächelt mir zu und schaut wieder auf den Boden.
"Komm her", flüstere ich und nehme ihn in den Arm. Ich kann seine Erleichterung deutlich spüren und bin froh, dass wir das jetzt geklärt haben.
"Was machst du heute eigentlich noch?", fragt er mich noch während der Umarmung. "Ich hatte eigentlich vor, Filme zu schauen, aber es ist ziemlich langweilig alleine." "Du kannst mir hier gerne Gesellschaft leisten!", lächelt er und löst sich von mir. "Ok und was machen wir?" "Ich hätte da schon eine Idee!", grinst er.

Plötzlich beginnt er mich durchzukitzeln und ich lasse mich nach hinten fallen.
"Harry, bitte! HAHAHAHAHAHA i-i-ch krieg keine Luft mehr!" Er denkt nicht daran aufzuhören, sondern wird immer intensiver und ich lache noch lauter.

Am Abend schauen wir uns "Das Schicksal ist ein mieser Verräter an" und ich liege dicht neben Harry. Ich will gerade nach der Fernbedienung greifen, um die Lautstärke zu ändern, als ich plötzlich Harrys Hand fühle, die auch im selben Moment nach der Fernbedienung greift.
"Tut mir Leid!", flüstere ich und ziehe meine Hand weg. "Für was entschuldigst du dich? Es hat ja nicht wehgetan!", lacht er und ändert die Lautstärke.
Gegen Mitte des Filmes werde ich sehr müde und ich versuche meine Augen offen zu halten. Doch das gelingt mir nicht und ich schlafe in Harrys Bett ein.

Ich werde von einem Wecker aus dem Schlaf gerissen und schlage meine Augen auf. Es ist noch relativ früh. Moment mal, ich liege nicht in meinem Bett. Es ist ein anderes Zimmer. Auf einen Schlaf fällt es mir ein, ich bin gestern bei Harry eingeschlafen und ich merke, wie mein Körper von einer Decke gewärmt wird. Ich bin gestern doch ohne Decke eingeschlafen? Ich schaue mich um und spüre eine Hand auf meiner Hüfte. Ich erblicke Harrys schlafendes Gesicht und muss grinsen. Dieser Anblick ist ja mal sowas von süß. Ich schaue auf die Uhr und sie zeigt mir 6:00 Uhr an.
Heute geht es ja nach Berlin. Ich befreie mich aus Harrys Griff und schleiche mich leise aus seinem Zimmer, um in meins zu gehen, um meine Sachen zusammenzupacken.  Als ich das Zimmer verlasse, stoße ich mit Harry zusammen. Bevor ich nach hinten fliegen kann, hält er mich an den Armen fest. "Guten Morgen! Ich finde es nicht ok, dass du einfach so mein Zimmer verlassen hast, ohne mir Bescheid zu sagen!", meint er gespielt beleidigt und hält mir die Hand vor. Ich nehme seine Hand und gebe sie wieder runter. "Herr Styles, ich bitte um Verzeihung! Ich wollte Sie nicht wecken, da sie ja ihren Schönheitsschlaf brauchen!"

"Willst du mir sagen, dass ich ohne Schlaf hässlich bin?", weint er und schlägt sich seine Hände vors Gesicht. "Jap, jap genau das will ich sagen!", lache ich und lasse ihn mit einem bedrückten Gesicht stehen, um meinen Koffer zum Auto zu bringen.

Am Flughafen angekommen, steigen wir sofort in den Flieger, der uns nach Berlin bringen soll.
In Berlin angekommen, werden wir ins Hotel gebracht und sofort danach geht es zum Soundcheck. Wie immer ist alles sehr stressig und ich komme kaum dazu, mal durchzuatmen. Zu allem Pech geht ein Spiegel zu Bruch, nachdem Louis und Niall Fußball im Stylingraum gespielt haben. Ich bin gerade dabei den Mist wegzukehren, als Niall zu mir kommt. "Sarah, es tut mir wirklich leid, ich wollte das nicht!"

"Niall, bitte gehe. Ich habe schon sowieso so viel zu tun!" Ich weiß, das ist nicht sehr nett von mir, aber ich habe gerade echt keine Nerven für sowas. Er guckt nur traurig und verlässt mit hängenden Schultern den Raum. Auch den Rest des Tages bin ich schlecht gelaunt, ich mache Leute aus dem Team an, sogar Lou. Sie haben es alle nicht verdient, ich meine, sie können ja nichts für meine Laune. Ich bin froh, als die Jungs auf der Bühne stehen und ich endlich mal entspannen kann.

Lou hat sich bereit erklärt, alle Jungs zwischendurch alleine aufzufrischen, da sie gemerkt hat, dass ich momentan keinen Kopf dafür habe. Dafür bin ich ihr echt dankbar.
Plötzlich klopft es an der Tür und Harry spaziert hinein. "Was ist denn los mit dir?" Er scheint ziemlich sauer über meine Laune zu sein. "Kannst du bitte aufhören, mich so dumm anzumachen? Ich habe darauf gerade echt keinen Bock."

"Du machst hier jeden dumm an, obwohl die Leute nichts dafür können. Reiß dich doch mal zusammen. Jeder hier hat einen Stress und du machst gleich ein ganzes Theater daraus!" Jetzt werde ich echt sauer. "Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten, bevor du dich in andere einmischt!"

"Chill mal dein Leben und beruhige dich wieder!" Seine Stimme hebt sich immer mehr.

"Chill du doch!"

"Du benimmst dich gerade echt wie eine arrogante Göre." Autsch, das hat gesessen. "Ich bin eine arrogante Göre? Harry, wenn hier wer arrogant ist, dann wohl du oder?" "Ach du denkst doch so von mir? Gut, dann hätten wir das auch geklärt!" Mit lauten Schritten verlässt der den Raum und knallt die Türe zu. Ich bin wahnsinnig sauer und verletzt, wohin soll uns das denn noch hinführen?

Auch am nächsten Tag schweigen wir uns an. Ich hasse es mit jemanden zu streiten, aber wenn er mich als arrogante Göre bezeichnet? Das kann ich doch nicht auf mir sitzen lassen. Ich lasse mich von niemanden so bezeichnen, auch nicht von einem Harry Edward Styles. 

Different worlds - same loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt