Scheiß drauf!

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Als ich am nächsten Morgen aufwache, fühle ich mich seit langem mal wieder ein bisschen ausgeschlafen. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es bereits nach Zwölf ist.

Wahnsinn, ich hatte wirklich fast acht Stunden geschlafen!

Ich richte mich etwas auf und reibe mir meine Augen, während ein Gähnen meinen Mund verlässt. Der Raum war schon ziemlich hell weil wir gestern vergessen hatten die Rollladen runter zu lassen und ich blicke auf ein Meer aus Süßigkeiten, die immer noch auf dem Tisch verteilt liegen, sowie auf einen Haufen meiner Klamotten, welche ich gestern bei der Suche nach dem perfekten Outfit im gesamten Zimmer verteilt hatte.

Ich sollte wohl mal ein paar Sachen zusammen räumen, mich störte die Unordnung zwar nicht, aber ich war hier ja nur zu Gast.

Also stehe ich auf und tapse noch nicht ganz wach durch das Zimmer, um wenigstens all meine Sachen wieder auf meine Tasche zu werfen und etwas hineinzustopfen. Dann greife ich nach dem Korb, den Kuroo gestern hervorgeholt hatte und schiebe dort die ganzen Süßigkeiten hinein.

Für mein empfinden ist der Raum nun wieder ordentlich, weswegen ich nun möglichst leise ins Bad gehe, um mir wenigstens das Gesicht zu waschen. Als ich in den Spiegel schaue, erschrecke ich mich selbst etwas. Tiefe Augenringe zieren mein Gesicht und man kann deutlich die Erschöpfung in meinen Augen erkennen.

Kuroo hatte recht, ich sehe wirklich beschissen aus...

Seufzend stelle ich das Wasser wieder aus und greife nach einem Handtuch, um mein Gesicht zu trocknen. Anschließend gehe ich in die Küche.

Wenn ich schon wach war, konnte ich ja wenigstens einen Kaffee für alle kochen. Die Suche nach dem Kaffeepulver stellt sich jedoch als schwieriger raus als gedacht und als ich einen der Schränke öffne, fallen mir ein paar leere Dosen entgegen. Zwei davon schaffe ich gerade noch aufzufangen, aber die anderen fallen scheppernd zu Boden.

»Mist verdammt!«.

Ich lege die beiden Dosen in meiner Hand auf die Arbeitsfläche und beginne dann die anderen einzusammeln. Als ich mich wieder aufrichte, stoße ich mir jedoch den Kopf an dem offenen Küchenschrank, wodurch mir gleich wieder eine der Dosen herunterfällt.

Scheiße, diese Küche war aber auch klein!

Ich atme einmal tief durch als endlich wieder alle Dosen im Schrank verstaut sind und ich die Tür geschlossen hatte, als auf einmal Kenma in der Küche auftaucht.

»Ah, guten Morgen, Kenma!« sage ich etwas verlegen. »Tut mir Leid, ich wollte nicht so einen Krach machen. Ich habe nur nach einer Tasse und dem Kaffee gesucht« entschuldige ich mich.

»Morgen...« erwidert Kenma müde und versteckt ein Gähnen hinter seiner Hand. »Ist schon gut, ich war schon wach« erwidert er und öffnet einen Schrank weiter die Tür um das Kaffeepulver hervor zu holen. »Ich mache uns einen Kaffee«.

»Super, danke« sage ich lächelnd und beschließe hier erstmal nichts mehr anzufassen.

Wenig später sitzen wir schweigend zusammen im Wohnzimmer, die Uhr an der Wand scheint unerträglich laut zu ticken und trotzdem habe ich nicht das Bedürfnis etwas zu sagen. Nun wo ich einigermaßen wach war, wurde mir langsam aber sicher klar, dass ich endlich eine Lösung finden musste. Leider hatte ich keine Ahnung wie diese aussehen sollte, denn jede Lösung die nicht Akaashi beinhaltete, kam mir erst gar nicht wie eine Lösung vor. Der gestrigen Abend hatte mir deutlich die Augen geöffnet: Ich wollte nur Akaashi! Ich konnte mir einfach niemand anderen an meiner Seite vorstellen.

Aber wie nur sollte ich ihn zurückgewinnen? Und hatte ich überhaupt noch eine Chance?

»Kuroo hat mir erzählt was passiert ist...« unterbricht Kenma auf einmal die Stille.

Eulenherz [Bokuaka]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt