2. 𝑆𝑡𝑎𝑖𝑟𝑐𝑎𝑠𝑒

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Ich ging die große Steintreppe nach oben, um in den Klassenraum im zweiten Stock zu kommen. Doch dann sah ich von den Stufen auf und merkte, wie sich mir etwas näherte und es war verdammt nochmal schnell. Mit einem großen Schritt nach rechts wich ich aus und wäre fast die harte Steintreppe runter geplumpst. Augenblicke später nahm ich Louis war, welcher stöhnend am Boden lag und sich seinen Schädel rieb. „Scheiße! Gehts dir gut?" platzte es aus mir heraus. „Everything's fine. I just slipped." sagte Louis, während er offensichtlich mit den Tränen zu kämpfen hatte.

„Well, it doesn't look like it." widersprach ich und ließ mich auf die Knie fallen, um seine Verletzungen zu begutachten. „Can you walk?" fragte ich  besorgt. „Klar." keuchte er und versuchte sich am Treppengeländer hoch zu ziehen. Nicht lachen Lia! Nicht lachen! Doch die Anstalten die er machte sahen nicht grade besonders elegant aus. „Lass mich dir helfen." sagte ich und griff ihm unter die Arme.

„Wheres the secretariat?" fragte ich aufdringlich. „This way." deutete er mit seinem Finger in den Flur, der sich rechts neben der Treppe öffnete. „But I don't have to go..." versuchte er sich rauszureden. „ You just fell down a facking stone staircase! Even if you don't want to admit it, I do realise it hurts. And we we're going to the secretariat right now and you'll be picked up!" hielt ich ihm eine Standpauke. Sekunden später wurde mir klar, dass ich von mir selbst nie so ein gutes Englisch erwartet hätte. „Fine." gab er ein wenig zickig zurück. Ich hatte es eh mit meinem ganzen gestarre versaut, also wieso jetzt Rücksicht auf seinen Willen nehmen?

Ich schaute ihm tief in seine Augen und musste innerlich lächeln. „Warum lachst du?" fragte er mich mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Was?!" schrie ich als würde mich grade jemand mit einem kalten Eimer Wasser aufwecken. Das Lächeln war nicht innerlich! Fuck!

„Nothing." murmelte er vor sich hin. Gott sei Dank.

Eine peinliche Stille brach ein und kratzte verlegen an meinen Hinterkopf. „Should we go?" hakte ich dann letztendlich nach. „Ich werde wohl nicht drum rum kommen." antwortete er mit einem schiefen Grinsen, was mich fast auf der Stelle zum schmelzen gebracht hätte.

𓆉

Ich saß auf der Bank des Schulhofs und hörte wie jede Pause Musik. Das konnte echt zu einer Angewohnheit werden. Louis war seit Freitag, nach dem Sturz von der Treppe nicht mehr zur Schule gekommen und echt niemand wollte mir seine Handynummer geben. Es gab immer nur aufgeregtes Getuschel wenn ich die kleinen Grüppchen auf ihn ansprach.

Inzwischen war es schon Dienstag und ich hatte schon Mathe und Französisch mit der alten Kröte von Lehrerin hinter mir. Leise sang ich die Melodie mit, welche durch meine Kopfhörer in meinen Ohren ertönte. „You got some soft lips and some pearly whites (pearly whites). I wanna touch them in the dead of night (dead of night)."

Auf einmal hielt  jemand seine Hände vor meine Augen. Ich quiekte leise vor Schreck auf. „Guess." flüsterte die bekannte Stimme von Louis in mein Ohr. „Hmm I have no idea. Bethany is it you?" spaßte ich. Die Hände lösten sich von meinen Augen und ich fuhr rum. Hinter mir stand zu meiner Überraschung Louis, welcher eine Armschlinge um seinen linken Arm trug. „You're terrible at this game." neckte er mich. „You're back!" antwortete ich aufgeregter, als es mir lieb war. „Jup! Ich bin von den Toten auferstanden." er grinste mich an und lies sich auf den freien Platz neben mir plumpsen. „Und was ist mit deinem Arm?" fragte ich ihn neugierig. „Not my arm. Just my shoulder. I must only not straim it in the next few days." erklärte er mir, während ich auf seine Schulter starrte und die Geschehnisse vom letzten Freitag in meinem Kopf wüteten.

Er schnipste vor meinen Augen, um mich zurück in die Realität zu holen und ich wurde sofort von den schokobraunen Augen aufgefangen. Er erzählte den Rest der Pause von den letzten Tagen und seinem Besuch beim Arzt und ich erklärte ihm, was er im Unterricht verpasst hatte.

Im Nachhinein hatte ich nur die Hälfte von Louis aufregender Geschichte mitbekommen, in welcher er im Wartezimmer einen Hund gestreichelt hatte, da ich mich immer wieder in seinen Augen verlor. Sie waren wie ein Gefängnis in den Tiefen eines dunklen Waldes, aus dem es kein Entkommen gab.

𓆉

Zum Ende der Pause machten wir uns auf den Weg zum Klassenraum. „Please take better care of yourself, today." bat ich ihn, als wir vor der Steintreppe zum Stehen gekommen waren. „Klar." antwortete er knapp und sichtlich fokussiert auf seinen neuen Erzfeind. Lachend schüttelte ich meinen Kopf, bis mir der miserable Französischunterricht von eben in mein Gedächtnis kam.

„Could we study together later?" fragte ich Louis nach einigen Ansätzen. „Of course we can." ein kleines Lächeln beschmückte meine Lippen, bis wir uns schließlich dazu entschieden endlich unseren Klassenraum aufzusuchen.

𓆉

Nach dem Geschichtsunterricht gingen wir beide in die Bibliothek der Schule. Die hohen Bücheregale zogen sich bis an die Decke hoch und waren mit verschieden Büchern voll gepackt. Louis ließ sich auf einen der vier Stühle, welche an unserem Tisch standen fallen. „And for what exactly do you need my help for?" sagte er, während er schief grinste. Ich setzte mich gegenüber von ihm. „I don't understand French." erklärte ich hoffnungslos „Je peux les aider, juene femme." gab er mir als Antwort. „Welche Sprache sprichst du eigentlich nicht?" „Chinese, for example." gab er mir als Antwort. Ich verdrehte meine Augen und schaute in mein Buch, welches ich schützend vor mein Gesicht hielt, um nicht seinen wunderschönen Augen zu verfallen.

„I don't understand the disjunctive. What do you need separating pronouns fo-." Louis zog mein Buch ein Stück runter, so, dass ich direkt in seine Augen sehen konnte. „I wanted to read that" zickte ich ihn an. Doch dann nahm Louis mir das Buch komplett aus den Händen und legte es auf den Tisch.

Wir schauten uns einige Sekunden tief in die Augen, bis sein Blick auf meine Lippen fiel. Ich merkte wie mir das Blut in den Kopf schoss. Langsam näherte er sich und mittlerweile erwischte ich mich, wie ich ebenfalls auf seine perfekten rosa Lippen gaffte. Unsere Köpfe waren nur noch wenige Zentimeter auseinander, so dass ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte. Kurz bevor sich unsere Lippen berühren konnte, fing Louis an zu schmunzeln. War das nur ein Scherz? Eine Probe?

Doch dann legte Louis seine warmen Hände auf meine Wangen und zog mein Gesicht zärtlich zu sich, so dass die wenigen Zentimeter zwischen uns sich in Luft aufgelöst hatten. Sanft spürte ich seine weichen Lippen auf meinen und in meinem Bauch machte sich ein unangenehm starkes Kribbeln breit. Ich griff nach seinem Nacken um den Kuss zu vertiefen und zog mich noch ein kleines Stück näher an ihn.

„This is a school and not a parking bench!" hörte ich eine Frau hinter uns wütend schreien. Unsere Lippen trennten sich schlagartig und viel schneller, als es mir lieb war. Und wir schauten beide mit großen Augen die dicke Frau an, welche uns schamlos beim Küssen beobachtet hatte.


Kapitel 2 ist draußen🥳🥳🥳 erstmal muss ich hier sagen, dass ich kein Französisch kann und ich noch nie eine Kuss Szene geschrieben habe...so please don't blame me❤️ Wenn euch das Kapitel gefällt würde ich mich sehr über Kommentare oder Tipps freuen. Falls ihr noch irgendwelche Wünsche oder Ideen für die Storyline habt, dann raus damit!!!

Aktualisiert: 31.12.22

𝓓𝓮𝓼𝓽𝓲𝓷𝔂 𝓸𝓯 𝓛𝓸𝓿𝓮 // Louis Partridge FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt