6 Kapitel

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Eine halbe Stunde später war der Raum zum bärsten gefüllt mit Herren in Smokings und Frauen in schicken Abendkleidern. Ich hatte von ihrem Eintreffen nicht viel mitbekommen, da ich mir immernoch einen Drink nach dem anderen genehmigte. Erst als meine Mutter mich erspähte hatte und mich wütend von der Baar weg zog, mischte ich mich unter die Leute. Ich erkannte sogar von weitem ein paar Celebrities. Wenn ich meinen Augen trauen konnte waren Leona Lewis, Demi Lovato und Alan Carr anwesend. Ich hatte jedoch wenig Lust einen von ihnen anzusprechen, weshalb ich mich ein wenig durch die Menge drängelte und mir immer wieder Sektgläser von Tabletts  nahm. Zu meinem Vergnügend war ich mittlerweile ganz gut angetrunken, versuchte mich dennoch im Zaum zu halten, wenn mich meine Mum irgendwelchen wichtigen Persönlichkeiten vorstellte. Einmal hätte ich fast einer Dame meinen Drink über das Kleid gekippt, konnt mich trotzdem gerade noch rechtzeitg abfangen. Entschuldigend verschwand ich in Richtung Klo, um mein Make Up zu richten. Ich betrachtete mich im Spiegel. Eine Kleine Locke hatte sich aus meinen ordentlich gemachten Haaren gelöst und fiel mir immer wieder in die Stirn. Ich versuchte sie ein paar mal in meinen restlichen Haaren zu verstecken, bevor ich es aufgab. Sollte sie doch tun, was sie wollte. Als ich fertig war seufzte ich einmal und machte mich dann wieder auf ins Getümmel.

Ich stand an einem der kleinen Tische und starrte vor mich hin, vor mir eine Schale mit Erdnüssen. Bald würde ich nicht mehr in mein Kleid passen, wenn ich weiter so aß. Meine Kehle fühlte sich schon trocken an. Ich hatte vor einer Weile schon überlegt, ob ich nicht vielleicht auf Wasser oder Cola umsteigen solle, mich dann aber spontan dagegen entschieden. Wenigstens trank ich nur noch Sekt mit Orangensaft. Ich stellte mich gerade auf meine Zehenspitzen, soweit man sich auf den Schuhen noch größer machen konnte, und spähte über die Menge, nach einem der Kellner. Endlich, als ich einen erblickte hatte, bahnte ich mir einen Weg in seine Richtung. Zu spät bemerkte ich, wer der Kellner war. Nicht schon wieder! Erschrocken bemerkte ich, dass er mich ebenfalls gesehen hatte und jetzt auf mich zu kam. Ich fühlte mich nicht im stande, noch einmal mit ihm zu reden, vor allem, weil ich das Gefühl hatte, durch den Alkohol meine Tränen nicht mehr zurück halten zu können. Was sollte ich also tun? Einfach weg gehen? Das kam nicht in Frage. Ihm war schon längst klar, dass ich ihn gesehen hatte, da ich ihn immernoch ziemlich bescheuert anstarrte, während er immernoch versuchte, zu mir hindurch zu kommen. Ich wollte nicht so wirken, als ob ich vor ihm davon laufen würde. Schließlich war ich doch über ihn hinweg oder nicht? Denk nach! Plötzlich kam mir ein ziemlich dummer Gedanke. Im nachhinein war ich mich sicher, dass er auf die Menge an Sekt zurückzuführen war, die ich bereits getrunken hatte, ansonsten wäre ich sicher nicht auf so eine Idee gekommen. Kurzerhand suchte ich unter den Leuten um mich herum nach irgendeinem gut aussehende Kerl, der mitspielen würde. War das vielleicht bescheuert. Zufälligerweise stand so ziemlich neben mir eine Gruppe aus drei Jungs, die nicht nur ziemlich gut, sondern auch ziemlich cool aussahen. Von zweien sah ich allerdings nur den Rücken. Gott, ich mochte Rücken. Aber jetzt wieder zu meinem vorhaben. Ich sah noch einmal zurück, zu meinem Ex, der mich jetzt fast erreicht hatte. Ich musste handeln. Ich wählte mir innerlich den linken aus. Sein Rücken war nicht ganz so breit und er hatte kurze, hellbraune Haare. Jetzt ging es nur noch um schwimmen oder untergehen. Ich atmete tief durch und tippte dem Kerl entschlossen auf die Schulter. Kurz darauf blickte ich in zwei atemraubende, hellblaue, etwas verwundert wirkende Augen. Ich beugte mich vor und flüsterte ihm ins Ohr:"Tut mir echt Leid, ich brauch mal kurz deine Hilfe." Dann küsste ich ihn. Direkt auf den Mund.

Zuerst war es ein sehr eigentartiger Kuss. Ich hatte das Gefühl, dass er ein wenig überrumpelt war. Doch dann entspannte er sich und legte eine Hand an meine Taille. Der Kuss wurde immer besser, bis gerade zu fantastisch. Er schmeckte irgendwie fruchtig. Vielleicht kam das aber auch nur von dem Drink, der vor ihm auf dem Tisch stand. Ich hatte meine Hände auf seine Brust gelegt, die sich nun im Einklang meines Herzens auf und ab bewegte. Es war wahnsinn. Ich hörte mindestens drei Leute nach Luft schnappen und hoffte inständig, dass ER auch darunter war. Letztendlich lösten wir uns von einander. Abermals blickte ich in seine Augen, um seine Reaktion abzulesen. Er wirkte relativ gelassen. "Nun, dass hatte ich jetzt weniger erwartet.", raunte er und grinste. Der Kerl war echt sowas von perfektion pur! Er hatte einen sexy, brittischen Aktzent, nicht so einen langweiligen, wie die meißten Engländer, nein, seiner war irgendwie aufregend. Erst jetzt betrachtete ich wirklich sein Gesicht. Seine leicht gebräunte Haut ergänzte sich super zu seinen Augen und den leicht pinken Lippen, die immernoch zu einem Lächeln verzogen waren. Ich lehnte mich weiter an seine Brust und warf einen kurzen Blick über die Schulter, um zu sehen, wie mein Ex reagiert hatte. Volltreffer! Er stand da total überrascht, die Kinnlade immernoch runterhängend. Ich musste kichern. Erst jetzt bemerkte ich, dass die beiden anderen Jungs uns ebenfalls ziemlich komisch anstarrten. Waren das seine Freunde, Kollegen? Der eine hatte wahnsinnig süße, schockobraune Locken und Grüpchen, die sich allerdings in seiner erstaunten Mine versteckten. Der andere war blond, blauäugig und machte auch nicht gerade anstalten, seine Überraschung zu verbergen. Ich wurde rot. "Wen machen wir denn eifersüchtig?" Ich sah ihn fragend an. Er kannte dieses Mannöver? "Wie hast du..?"-"Ich hab das selbst mal ausprobiert. Ging allerdings ziemlich nach hinten los. Glück für dich, würde ich sagen." Er lächelte wieder atemberaubend. Unauffällig deutete ich hinter meinem Rücken auf den immernoch perplexen Kellner. "Na dann stell ich mich mal vor."-"Nein, du musst nicht.." Doch da hatte er schon die Schultern gestrafft und war an mir vorbei auf ihn zu geschritten. Entschuldigend warf ich seinen Freunden, Kollegen, was auch immer, einen Blick zu und folgte ihn schnell. "Hey, schön dich kennen zu lernen." Ich bekam gerade noch mit, wie sie sich die Hände schüttelten. "Ich bin Louis." So war sein Name also. Stand ihm irgendwie. Er legte mir gekonnt einen Arm um die Schulter. Also auskennen tat er sich wirklich. Etwas unsicher verschränkte ich unsere Finger in einander. In dem Blick meines Exfreundes, sah ich ganz klar das Missfallen. Ich lächelte breit. "Hey ich bin.. "-"Das ist mein Ex", sagte ich schnell und nahm mir eines der Gläser von seinem Tablett. "Schatz, meinst du nicht, dass du schon genug getrunken hast?" Anscheinend hatte Louis bei unserem Kuss den Alkohol in meinem Atem geschmeckt. "Noch einen, ok? Geh doch schon mal zurück zu den anderen, ich komm gleich." Ich gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange, bevor er uns alleine ließ. "Ich wusste nicht.. Wieso hast du nicht gesagt, dass du einen Neuen hast." Er war tatsächlich sprachlos! Inerrlich vollführte ich einen Freudentanz, während ich relativ gelassen antwortete. "Nun ja, ich wusste ja nicht, wie du darauf reagierst. Ich mein, ob du über mich hinweg bist und alles. Naja, ich muss dann mal." Ich klopfte ihm auf die Schulter und schlenderte dann zurück zu dem Tisch, an dem die drei Jungs standen und auf mich warteten. Jetzt hatte ich wohl einiges zu erklären. Offenbar warend die drei in eine hitzige Diskussion verwickelt. Hoffentlich war das nicht meine Schuld.

accidentaly kissed (Louis Tomlinson Fanfic, Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt